Frankreich: Insolvenzverfahren für Fast Retailing-Marken Princesse Tam Tam und Comptoir des Cotonniers eröffnet
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Die Krise in der französischen Konfektionsbranche hält an: Die Lingerie-Marke Princesse Tam Tam und das Bekleidungsunternehmen Comptoir des Cotonniers wurde Insolvenzverfahren eröffnet. Dies erfuhr die AFP am Mittwoch aus einer Quelle, die mit dem Vorgang vertraut ist.
Die beiden Marken befinden sich seit mehreren Jahren in Schwierigkeiten. Sie hatten Mühe, einem „sich nicht verbessernden Marktkontext“ standzuhalten. Dies hatte Ende Juni eine Quelle gegenüber der AFP zum Zeitpunkt der Einleitung des Insolvenzverfahrens erklärt.
Der Eigentümer, Fast Retailing France, eine Tochtergesellschaft des japanischen Giganten Fast Retailing, dessen Flaggschiffmarke Uniqlo ist, musste Ende Juni beim Pariser Wirtschaftsgericht einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen. Diesem wurde am Dienstag stattgegeben.
Seit mehreren Jahren werden die Marken des mittleren Preissegments durch "Ultra-Fast-Fashion" und Secondhand-Kleidung unter Druck gesetzt. Diese locken die Verbraucher:innen mit niedrigen Preisen.
So machte die in Singapur ansässige Webseite Shein laut einer Médiamétrie-Studie 2024 drei Prozent der Ausgaben für Bekleidung und Schuhe auf dem französischen Markt wertmäßig aus. Im Bereich Secondhand stiegen die Verkäufe der litauischen Plattform Vinted in Frankreich im Jahr 2023 um 32 Prozent im Vergleich zu 2022, so die App Joko.
Princesse tam tam und Comptoir des Cotonniers hatten Maßnahmen ergriffen, um „sich an die Entwicklungen des Bekleidungsmarktes anzupassen“. Dies hatte der Konzern im Juni 2023 zur Begründung eines Sozialplans erklärt.
Das Projekt sah die Schließung von 28 der 67 Verkaufsstellen von Comptoir des Cotonniers und den Abbau von 101 der 272 unbefristeten Stellen vor. Bei Princesse tam tam waren 27 von 69 Boutiquen und 84 von 235 unbefristeten Stellen betroffen. Hinzu kam der Abbau von 119 Stellen bei Fast Retailing France.
Der Konzern hat sich seitdem nicht mehr zur Umsetzung dieses Plans geäußert. Heute gibt es noch „etwa einhundert Princesse-tam-tam- und Comptoir-des-cotonniers-Boutiquen in Frankreich und rund 500 Mitarbeitende bei Fast Retailing France, einschließlich der Zentrale“, so die gleiche Quelle gegenüber AFP.
Covid und Inflation
Andere traditionelle Modemarken, die in ein Insolvenzverfahren überführt worden waren, hatten es geschafft, einen Käufer zu finden. Manchmal wurden sie jedoch erneut in ein Insolvenzverfahren überführt oder sogar sofort liquidiert.
Die bekannten Bekleidungsgeschäfte in den Innenstädten und Einkaufszentren hatten bereits unter der Covid-Pandemie und dem Stillstand der Wirtschaftstätigkeit gelitten. Danach kamen die Inflation, der Anstieg der Energiekosten, der Rohstoffpreise, der Mieten und der Löhne hinzu.
Die Marken Camaïeu, Kookaï, Burton of London, Gap France, André, San Marina, Kaporal, Jennyfer, Du pareil au même, Sergent Major, Esprit, C&A, Naf Naf und IKKS haben dies bereits zu spüren bekommen.
Um der „Fast Fashion“ entgegenzuwirken, schlug die Europäische Kommission im Mai vor, für jedes „kleine“ Paket mit einem Wert von unter 150 Euro, das in die EU eingeführt wird - derzeit zollfrei - eine Gebühr von zwei Euro zu erheben. Die große Mehrheit dieser Pakete stammt aus China.
Der CEO von Carrefour, Alexandre Bompard, will noch weiter gehen und forderte am Mittwoch auf RTL eine "Trump-ähnliche" Steuer von 100 Prozent des Warenwertes auf kleine Pakete aus China. „Ich kämpfe jeden Tag für niedrige Preise, aber es gibt eine Grenze für den Preis um jeden Preis“, sagte Bompard zu diesen Paketen.
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