• Home
  • Nachrichten
  • Business
  • Four Paws: 400 Modemarken sprechen sich gegen Mulesing aus

Four Paws: 400 Modemarken sprechen sich gegen Mulesing aus

Von Simone Preuss

Wird geladen...

Scroll down to read more

Business

Glückliche Lämmer brauchen ihren Schwanz. Bild: Four Paws

Laut der Tierschutzorganisation Four Paws (Vier Pfoten in Deutschland) haben sich 400 internationale Modemarken und Bekleidungsanbieter öffentlich gegen Mulesing ausgesprochen und unterstreichen damit die weltweit wachsende Nachfrage nach tierleidfreier Wolle.

Die Marken, die den Brief unterzeichnet haben, wollen keine Mulesing-Wolle und sind bereits als Mulesing-frei zertifiziert oder beabsichtigen, dies bis 2030 zu werden, so Vier Pfoten.

Zu den Unterzeichnenden gehören Marken wie Adidas, Aldi, Benetton, C&A, Decathlon, Esprit, H&M, Inditex, Kik, Kmart, Nike, Otto, Primark, Puma, Tchibo, Uniqlo und Zalando, die alle zu der Initiative beigetragen haben, die mit 100 Marken begann und in den letzten drei Jahren auf 400 angewachsen ist. Eine Liste aller Unterzeichnenden ist auf der Four Paws-Website einzusehen.

Marken von A wie Adidas bis Z wie Zalando sind dabei

„Mulesing steht weltweit an der Spitze der größten Verstümmelungen von Nutztieren. Four Paws wird vor Ort sein, um der Industrie klar zu machen, dass echte Fortschritte beim Mulesing von jedem Mitglied der globalen Wolllieferkette abhängen. Schmerzfreie Alternativen sind verfügbar und können Millionen von Lämmern dieses schwere Leiden ersparen, wenn sie angewendet werden“, erklärt Rebecca Picallo Gil, Leiterin der Four Paws-Kampagne zur Beendigung des Mulesings, in einer Pressemitteilung.

70 führende Marken wie Adidas, Aldi Süd, Armedangels, Breuninger, Hugo Boss, Otto, Puma, Tom Tailor und Zalando sind noch einen Schritt weitergegangen und haben den offenen Brief von Four Paws („Brand Letter of Intent“) unterzeichnet, um ihr Engagement zu zeigen, bis 2030 nur noch Wolle aus artgerechter Haltung zu beziehen, die diese Praxis vermeidet. Der offene Brief fordert zudem die australische Wollindustrie auf, bis zu diesem Zeitpunkt die Nachfrage nach Schafwolle ohne Mulesing zu decken.

„Zusammen mit globalen Modemarken und Verbraucher:innen rufen wir die globalen Wolllieferketten auf, auf Mulesing zu verzichten und herstellende Betriebe dabei zu unterstützen, bis 2030 auf Schmeißfliegen-resistente Schafe umzustellen. Gute Zuchtentscheidungen und ein gutes Management können gleichzeitig die Abhängigkeit vom Mulesing beenden und zu einer höheren Überlebensrate von Lämmern und Mutterschafen, einer besseren Weideumwandlung, die auch gut für die Umwelt ist, und insgesamt gesünderen Schafen führen, was wiederum zu einem wirtschaftlichen Vorteil führt, wie viele australische Wollproduzenten beweisen“, fügt Picallo Gil hinzu.

Was ist Mulesing?

80 Prozent der Merinowolle für den Modemarkt weltweit stammen aus Australien - dem einzigen Land der Welt, in dem das Mulesing noch praktiziert wird. Beim Mulesing werden Lämmern im Alter von wenigen Wochen große Hautstreifen vom Hinterteil abgeschnitten, in der Regel ohne angemessene Schmerzlinderung. Dies verursacht bei den Tieren starke Schmerzen, Angst und Stress.

„Mulesing wird als schnelle und billige Methode zur Verhinderung eines Befalls durch Schmeißfliegen eingesetzt, aber es gibt auch alternative Methoden. Zu den alternativen Möglichkeiten gehören die Zucht von Schafen, die gegen Schmeißfliegenbefall resistent sind, und ein Management, das sowohl Schmeißfliegenbefall als auch Mulesing ausschließt“, erklärt Four Paws.

Australische Lämmer nach dem Mulesing. Bild: Four Paws

Lesen Sie auch:

Four Paws
Mulesing
Tierschutz
Wolle