„Fortbestand gesichert“: Trachtenanbieter Gössl einigt sich mit Gläubiger:innen
Wird geladen...
Der österreichische Trachtenanbieter Gössl ist bei seinen Sanierungsbemühungen entscheidend vorangekommen. Am vergangenen Montag billigten die Gläubiger:innen im Rahmen der laufenden Insolvenzverfahren auch die Sanierungspläne für die Gössl GmbH und Gwandhaus GmbH. Damit seien nun „alle Gesellschaften der Gössl Gruppe erfolgreich saniert“, erklärte das in Salzburg ansässige Unternehmen in einer Pressemitteilung.
Der Sanierungsplan für die Gössl Gwand GmbH, unter deren Dach den Planungen zufolge künftig alle Geschäftsaktivitäten gebündelt werden, war bereits Mitte März angenommen worden.
Nach Insolvenz: Alle Gesellschaften der Gössl-Gruppe „erfolgreich saniert“
Bei der Gössl GmbH, die bisher für die Entwicklung und Produktion der Kollektionen zuständig war, verlief das Verfahren nicht ganz so reibungslos. Im Mai hatten die Gläubiger:innen einen ersten Sanierungsplan abgelehnt. Nachdem das Unternehmen daraufhin die Barquote von fünf auf zehn Prozent und die Gesamtquote von 20 auf 22,5 Prozent erhöht hatte, fand der aufgebesserte Plan nun die nötige Zustimmung. Für die Gwandhaus GmbH wurden eine Barquote von zehn Prozent und eine Gesamtquote von 20 Prozent vereinbart.
Nach der Einigung sieht Geschäftsführer Maximilian Gössl gute Zukunftschancen für den Trachtenspezialisten. „Wir danken den Gläubigern für Ihr Vertrauen. Mit der heutigen positiven Abstimmung ist der Fortbestand von Gössl gesichert und wir können uns wieder auf die Weiterentwicklung unseres Unternehmens konzentrieren“, erklärte er in einem Statement.
Nach eigenen Angaben hat der Bekleidungsanbieter nun „die Produktion hochgefahren“ und mit der Auslieferung der Sommerkollektion 2025 begonnen. Auch der eigene Onlineshop werde „in Kürze wieder in Betrieb genommen“, erklärte das Unternehmen.
Der Trachtenspezialist peilt „gesundes Wachstum“ an
Gleichzeitig sieht das Sanierungskonzept den Abbau von Altbeständen vor. „Neben dem erfolgreich laufenden Teilabverkauf in unseren stationären Geschäften und Outlets wird auch unser Outlet in Bergheim bei Salzburg ab nächster Woche wieder in Betrieb genommen mit erweiterter Fläche und Öffnungszeiten“, erläuterte Geschäftsführer Gössl am vergangenen Montag. Zudem sei vorgesehen, „einen Teil der Bestände online in Kooperation mit der Aurena zu verkaufen“.
Für die Zukunft peilt Gössl nun mittelfristig „gesundes Wachstum“ an. „Das Filialnetz wird konsolidiert und zugleich gezielt erweitert, während der Onlinehandel gestärkt und zu einer zentralen Säule neben dem stationären Einzelhandel ausgebaut wird“, erklärte das Unternehmen.
Weiterlesen:
- Salzburger Trachtenhersteller Gössl scheitert mit Sanierungsplan
- Insolventer Trachtenanbieter Gössl: Gläubiger:innen billigen Sanierungsplan
- Umstrukturierung bei Trachtenanbieter Gössl: Eine Gesellschaft wird eingestellt
- Salzburger Trachtenanbieter Gössl meldet Insolvenz an
- Medien: Trachtenanbieter Gössl droht Insolvenz