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FNG muss Insolvenz anmelden – Tochter Ellos Group nicht betroffen

Von Jan Schroder

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Bild: Ellos Group

Der belgische Einzelhändler FNG NV steckt erneut in finanziellen Schwierigkeiten. Am Freitag seien Insolvenzanträge für das Unternehmen und die zugehörigen Gesellschaften FNG Finance Belgium BV und FNG Beheer NL BV bei der in Mechelen ansässigen Außenstelle des Unternehmensgerichts Antwerpen gestellt worden, teilte der Konzern mit. FNG sehe sich nicht in der Lage, die Forderungen seiner Gläubiger zu bedienen und sein laufendes Reformkonzept umzusetzen, heißt es in einer Mitteilung.

Nach hohen Verlusten hatte die FNG-Gruppe bereits im Sommer 2020 für zahlreiche Tochtergesellschaften in den Benelux-Staaten Insolvenz- oder Gläubigerschutzverfahren beantragen müssen. Fast alle Konzernmarken, darunter Miss Etam, Claudia Sträter, Expresso, Steps, Promiss und die Schuhhandelskette Brantano, wurden daraufhin an verschiedene Investoren verkauft. Beim Mutterkonzern verblieb letztlich nur der im Herbst 2019 übernommene schwedische Onlinehändler Ellos Group. Dessen potenzieller Unternehmenswert reiche aber aktuell nicht mehr aus, um die in einem Vergleichsverfahren vereinbarten Zahlungen an die bestehenden Gläubiger zu leisten, erklärte FNG.

„Unter anderem aufgrund der weltweit gesunkenen Bewertung des E-Commerce-Sektors wäre der Erlös eines möglichen Börsengangs oder eines Verkaufs des einzigen Aktivpostens Ellos Group inzwischen deutlich geringer, als es für die Rückzahlungen an die Gläubiger und die Umsetzung des nachhaltigen Neustarts, an dem seit 2020 gearbeitet wurde, notwendig wäre“, räumte FNG in einer Mitteilung ein. Zwar habe das Unternehmen zuletzt „alle möglichen Optionen“ geprüft, derzeit sei aber keine davon aufgrund der Rahmenbedingungen und des Zeitplans eines neuen Vergleichsverfahrens realistisch. Diese Situation habe die Fortsetzung der Reformbemühungen unmöglich gemacht und den Insolvenzantrag unausweichlich werden lassen, erklärte das Unternehmen: „Ein längeres Abwarten hätte zu zusätzlichen Kosten geführt, für die es derzeit keine Mittel gibt.“

Die Ellos-Gruppe selbst sieht sich von der Insolvenz nicht betroffen. Das Unternehmen und seine Tochtergesellschaften seien „weder operativ noch finanziell von der Unterstützung der Muttergesellschaft in Belgien abhängig“, betonte Hans Ohlsson, der CEO der Ellos Group, in einer Mitteilung. Der schwedische E-Commerce-Spezialist operiere „profitabel und autark“, so Ohlsson. Das Management untersuche nun „strategische Optionen mit dem Ziel, der Ellos Group die bestmöglichen Bedingungen, Finanzstrukturen und zukünftigen Möglichkeiten zu verschaffen“. Das Unternehmen betreibt die auf Mode und Einrichtungsartikel spezialisierten Onlineshops Ellos, Jotex, Homeroom und Stayhard.

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