Fielmann will nach Gewinnplus weiter expandieren
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Die Optikerkette Fielmann will nach einem Gewinnplus im zweiten Quartal weiter expandieren. In den nächsten Jahren werde das Unternehmen vier weitere Märkte erschließen, teilte Fielmann am Donnerstag bei der Vorlage des Halbjahresberichts mit. Dies solle über organisches Wachstum und weitere Zukäufe geschehen. Erst Mitte August hatte Fielmann angekündigt, zum 1. September die Mehrheit an dem slowenischen Optiker Optika Clarus zu übernehmen und sich damit den 14. Markt zu erschließen.
Dazu eröffnete Fielmann im ersten Halbjahr mehrere Geschäfte in Italien und plant in diesem Jahr mindestens vier weitere Neueröffnungen südlich der Alpen. Im ersten Halbjahr stieg die Zahl der Filialen von 727 im Vorjahr auf 743.
Das Unternehmen kann dabei auf eine positive Entwicklung im zweiten Quartal blicken. Unter dem Strich verdiente die Optikerkette mit 40,4 Millionen Euro 8,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Unternehmen hatte dabei schon Mitte Juli zur Hauptversammlung vorläufige Zahlen vorgelegt, die sich nur noch marginal veränderten. So stieg das Vorsteuerergebnis um 10,4 Prozent auf 60,5 Millionen Euro. Der Umsatz nahm bei einem unveränderten Brillenabsatz von 2,1 Millionen Stück um 6,9 Prozent auf 386,4 Millionen Euro zu.
200 Millionen Euro Investitionen
Die Prognose für 2019 hatte das Unternehmen bereits ebenfalls bestätigt. Zuletzt ging Fielmann dank höherer Investitionen von einem leicht beschleunigtem Umsatzwachstum aus. Die hohen Ausgaben für den vorgesehenen Ausbau des Filialnetzes und Digitalisierung belasten jedoch die Gewinnentwicklung, weswegen die Optikerkette trotz des guten ersten Halbjahres weiterhin lediglich mit einem Vorsteuerergebnis auf dem Vorjahresniveau von rund 251 Millionen Euro rechnet.
Fielmann hatte jüngst seine Zukunftsstrategie vorgestellt, nach der bis 2025 ein Außenumsatz (inklusive Mehrwertsteuer) von 2,3 Milliarden Euro erreicht werden soll - nach 1,65 Milliarden Euro im Jahr 2018. Dabei will das Unternehmen in diesem und im kommenden Jahr mehr als 200 Millionen Euro investieren.
An der Börse kam der Kurs Fielmanns zuletzt wieder besser an. Nach einem Rücksetzer vom Rekordhoch von 77,70 Euro im Oktober 2017 bis auf Kurse unter 50 Euro im Herbst des vergangenen Jahres ging es zuletzt wieder deutlich nach oben. Im bisherigen Jahresverlauf legte die Aktie um knapp 17 Prozent und damit etwas stärker als der MDax zu.
Seit dem Börsengang im Jahr 1994 ging es um mehr als 500 Prozent nach oben - damit schnitt das Papier allerdings schlechter ab als der MDax in diesem Zeitraum. Hauptprofiteur des Kursaufschwungs ist die Eigentümerfamilie Fielmann, die immer noch die Mehrheit des mit mehr als fünf Milliarden Euro bewerteten Unternehmens hält. (dpa)