„Falsche Rabatte“: Shein soll in Frankreich 40 Millionen Euro Strafe zahlen
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Der Ultra-Fast-Fashion-Händler Shein wurde mit einer Geldstrafe von 40 Millionen Euro belegt. Die Marke wurde von der französischen Generaldirektion für Wettbewerb, Verbraucherangelegenheiten und Betrugsbekämpfung (DGCCRF) wegen irreführender Geschäftspraktiken gegenüber Verbraucher:innen gerügt.
Die Sanktion ist das Ergebnis einer Untersuchung gegen die Infinite Style E-commerce LTD (ISEL), die für den Verkauf von Shein-Produkten verantwortlich ist. Dies geht aus einer Mitteilung der DGCCRF hervor. Die Untersuchung ergab, dass die Preise von mehreren tausend Produkten auf der Website fr.shein.com erhöht wurden. ISEL soll die Verbraucher:innen über die tatsächliche Höhe der Rabatte getäuscht haben.
Laut der DGCCRF-Mitteilung definiert die Verordnung über Preisnachlässe den Referenzpreis als den niedrigsten Preis, der in den 30 Tagen vor Beginn einer Werbeaktion verlangt wurde. Shein verstieß gegen diese Bestimmungen. Das Unternehmen berücksichtigte frühere Werbeaktionen nicht oder erhöhte die Preise vor der Rabattierung.
Diese Sanktion folgt auf eine Maßnahme der Europäischen Kommission vom 27. Mai 2025 gegen die Online-Plattform. Die Kommission forderte Shein auf, mehrere irreführende oder missbräuchliche Praktiken gegenüber europäischen Verbraucher:innen zu beenden. Dazu gehörten falsche Rabatte, Kaufdruck, irreführende Informationen und Intransparenz bestimmter Informationen.
Shein hatte ab dem 27. Mai einen Monat Zeit, auf diese Feststellungen zu reagieren. Abhängig von der Antwort könnten finanzielle Sanktionen verhängt werden. Dies war auf der Website des französischen Wirtschaftsministeriums zu lesen.
Falsche Umweltversprechen
Die DGCCRF stellte außerdem fest, dass Shein die Umweltversprechen auf seiner Website nicht belegen konnte. Die Organisation bezog sich insbesondere auf die Aussage, dass Shein ein verantwortungsbewusstes Unternehmen sei, das seine Umweltauswirkungen durch eine Reduzierung seiner Treibhausgasemissionen um 25 Prozent begrenze.
Inzwischen scheint die Website diese Behauptung geändert zu haben. Auf der Webseite zur sozialen Verantwortung des Unternehmens heißt es nun, dass die Reduzierung der Treibhausgasemissionen (Scope eins, zwei und drei) um 25 Prozent bis 2030 erreicht werden soll.
In Frankreich setzt Shein seinen Wachstumskurs mit einer Einzelhandelsstrategie fort, die auf der Eröffnung von Pop-up-Stores basiert. Der letzte wurde Ende Juni in Dijon eröffnet.
Der Aufstieg von Shein in Frankreich beunruhigt die Akteure der Modebranche und mehrere Organisationen, die die Auswirkungen von Fast Fashion auf die Umwelt reduzieren wollen. Das Unternehmen, dessen Geschäftsmodell auf extrem niedrigen Preisen und einer Vielzahl von Artikeln im Katalog basiert, war Gegenstand einer Petition mit dem Titel ‘StopShein’. Es ist auch eines der Hauptunternehmen, die von einem Gesetzesvorschlag, dem sogenannten Anti-Fast-Fashion-Gesetz, betroffen sind. Dieser wurde am 10. Juni vom französischen Senat verabschiedet.
Shein reagiert
Shein bestätigt gegenüber FashionUnited, dass die Firma ISEL über „mehrere Verstöße in Bezug auf Referenzpreise und Preisnachlässe sowie Anforderungen der Umweltvorschriften – insbesondere die Kennzeichnungspflicht von Produkten mit Mikrofasern aus Kunststoff und/oder das Verbot vager oder unvollständiger Angaben zu deren Umweltauswirkungen“ informiert wurde.
Dennoch, so das Unternehmen mit Sitz in Singapur, stammen die Anschuldigungen der DGCCRF von vor über einem Jahr. Es fügt hinzu: „Unmittelbar nach der Benachrichtigung über diese Punkte durch die DGCCRF im März 2024 hat ISEL unverzüglich die notwendigen Korrekturmaßnahmen eingeleitet, die innerhalb von zwei Monaten gemäß den neuen, 2022 und 2023 in Kraft getretenen Vorschriften abgeschlossen wurden. Alle angesprochenen Punkte wurden somit seit über einem Jahr bearbeitet. Diese Anpassungen hatten keine Auswirkungen auf die Endpreise für die Verbraucher:innen, da die Zugänglichkeit von Mode für alle weiterhin unsere Priorität ist. ISEL nimmt seine gesetzlichen und behördlichen Verpflichtungen in Frankreich sehr ernst und setzt sich weiterhin uneingeschränkt für Transparenz und die Einhaltung der französischen Vorschriften ein.“
Dieser Beitrag wurde am 3. Jul 2025 um 16. 48 Uhr mit einer Stellungnahme von Shein ergänzt.
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