Fabienne Chapot passt Strategie an: neuer Kollektionsfluss und Partnerprogramm
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Fabienne Chapot passt ihre Geschäftsstrategie an. Die Amsterdamer Modemarke der gleichnamigen Gründerin setzt bei den Kollektionen und der Zusammenarbeit mit Einzelhandelspartnern auf eine flexiblere Herangehensweise, sagt Chapot telefonisch gegenüber FashionUnited.
Chapot berichtet, dass das Unternehmen schon immer darüber nachgedacht hat, den Rhythmus der Marke zu ändern. „Wir haben oft gedacht: Wäre es nicht schön, wenn wir Raum hätten für In-Season-Produktion, um einfach neue Drucke oder neue Artikel aufzunehmen", sagt sie. Aber vor der Pandemie kam Chapot nie dazu, diese Gedanken umzusetzen. „Du bist sonst so in deinem täglichen Rhythmus drin, aber nun verfolgen wir die Ansicht 'jetzt oder nie'”. Die Corona-Krise schuf Zeit, Raum und vor allem die Erkenntnis, dass die Dinge anders gemacht werden müssen und können. Natürlich konnte die Marke nicht ignorieren, dass im Einzelhandel und bei ihren Partnern derzeit eine große Unsicherheit herrscht. „Wie stellst du also sicher, dass du optimal verkaufen kannst, aber dass die Risiken zwischen der Marke und dem Partner geteilt werden?", lautet die Frage, die sich die Marke stellen musste. „Wir haben uns in dieser Zeit für Anpassung und Erneuerung entschieden. Weniger verschwenden und eine noch flexibler auf Marktanforderungen reagieren", so Chapot. Die Änderung tritt bereits für die Saison SS21 in Kraft.
Fabienne Chapot bietet jetzt zwei Vorodern an, statt wie bisher vier. Die Marke bietet jetzt fünf Liefertermine pro Saison an. Der erste Liefertermin ist die Vorkollektion, der zweite bis vierte ist die Frühjahr-Sommer- oder Herbst-Winter-Kollektion und der fünfte Liefertermin ist im Fall der SS21-Saison der Hochsommer. Chapot bietet eine Marge von 3,0 bei der Vorkollektion und 2,5 bei Nachbestellungen während der Saison. Darüber hinaus wird die Marke auch mit Flash-Kollektionen arbeiten, bei denen die Marge ebenfalls 2,5 beträgt. „Wir gehen hier das volle Risiko ein." Dies ermöglicht Fabienne Chapot, auf das, was in den Lieferungen noch fehlt, und den Bedarf der Einzelhändler zu reagieren. Diese Kollektionen bestehen aus den Bestsellern mit neuen Drucken und Designs, die die Hauptkollektion ergänzen. „So können wir kurzfristig auf die Bedürfnisse des Marktes zu reagieren.” Die Kollektionen sind sofort verfügbar und limitiert. „Wir sehen, dass Nachbestellungen und saisonale Produktion eine Entwicklung sind, zu der der Einzelhandel zunehmend übergeht", sagte Chapot während des Telefongesprächs. „Es wird immer schwieriger,im Voraus an alles zu denken".
Veränderung bei Fabienne Chapot: neue Strategie für Kollektionen und Handelspartner
Um den Fluss der Kollektionen anzupassen, musste die gesamte Lieferkette von Fabienne Chapot angepasst werden, sagt die Gründerin. Es hat einige Mühe gekostet, alle Lieferanten und Produzenten ins Boot zu holen, aber es ist gelungen, sagt sie glücklich. Die Produktionskette ist somit für schnelle Nachbestellungen bestens gerüstet. Auf diese Weise will sie ein noch besserer Partner für den Einzelhandel sein.
Alles in allem war es auch eine aufregende Zeit für die Marke. Als der intelligente Lockdown angekündigt wurde, war es schwierig vorherzusagen, was passieren würde. Die Geschäfte von Fabienne Chapot wurden vorübergehend geschlossen, und das Unternehmen begann sofort, verschiedene Szenarien zu erarbeiten. Dass die Marke eine treue Fangemeinde hat, wurde im Gespräch mit Chapot erneut bestätigt. Die Kollektion verkaufte sich online immer noch gut und der Kunde weiß stets, wo er die Marke finden kann. Fabienne Chapot hatte schon immer eine klare Marken-DNA, die in den letzten Jahren eine treue Anhängerschaft geschaffen hat. Für Chapot war diese Zeit eine weitere Bestätigung der von ihr gewählten Richtung. „Dass wir noch stärker bei der DNA bleiben wollen, lerne ich auch daraus. Die Kollektion wird stärker und erkennbarer denn je sein. Man muss unverwechselbar bleiben und darf vor allem nicht tun, was andere tun". Chapot reagiert nicht wirklich auf Trends, aber sie sagt, dass sie noch weniger auf flüchtige Trends reagieren wird.
„Wir glauben, dass diese Arbeitsweise bessere Ergebnisse für alle Parteien bringt. Der Durchverkauf verbessert sich, weil man während der Saison flexibel reagieren kann, wir kommen den Partnern entgegen, weil es Corona-Krise ist und man das Risiko verteilen will und weil wir auf diese Weise weniger Verschwendung haben".
Dieser übersetzte Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.nl veröffentlicht.
Foto: Fabienne Chapot SS21