EU verlangt von EssilorLuxottica Zugeständnisse für GrandVision-Kauf
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Der Brillenkonzern EssilorLuxottica muss einem Pressebericht zufolge bei seiner geplanten Übernahme des niederländischen Optik-Einzelhändlers GrandVision Zugeständnisse machen. EssilorLuxottica soll nach dem Willen der EU-Kommission in Italien und anderen EU-Ländern Filialen verkaufen, um eine Genehmigung für den Zukauf zu bekommen, wie die "Financial Times" (FT) am Dienstag mit Bezug auf EU-Kreise berichtet. EssilorLuxottica und die EU-Kommission wollten sich auf Anfrage der Zeitung dazu nicht äußern.
Seit Februar ist bekannt, dass die EU eine vertiefte Prüfung der Transaktion vornimmt. Am 20. August soll von der EU-Wettbewerbsbehörde eine Entscheidung fallen. Kritik an dem geplanten Zusammenschluss kommt auch von Optikern aus vielen EU-Ländern.
Wie die "FT" schreibt, habe sich EssilorLuxottica angesichts der Covid-19-Pandemie in den "hitzigen" Verhandlungen mit der EU noch nicht auf eine Trennung von Filialen eingelassen. EssilorLuxottica argumentiere, wegen der Pandemie seien die Bedingungen sehr ungünstig. Sollte EssilorLuxottica einlenken, könnte auch der Kaufpreis für GrandVision neu verhandelt werden, weil dann der Wert des Deals geringer wird, wie das Blatt weiter schreibt.
EssilorLuxottica hatte im Juli 2019 seine Pläne veröffentlicht, GrandVision, zu dem auch die Kette Apollo-Optik gehört, für etwas über 7 Milliarden Euro kaufen zu wollen. Der Brillenkonzern will insgesamt 76,72 Prozent des niederländischen Unternehmens übernehmen. Pro Aktie will EssilorLuxottica 28 Euro zahlen. Der französische Brillenglasproduzent Essilor und der italienische Hersteller von Brillenfassungen Luxottica - mit Marken wie Ray Ban und Oakley - hatten sich im Oktober 2018 zusammengeschlossen. (dpa)
Foto: PATRICK PLEUL / DPA / dpa Picture-Alliance via AFP