EU startet REACH4Textiles-Projekt zur besseren Überwachung von Textilien
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Das EU-Projekt REACH4Textiles ist angelaufen. Das von der Europäischen Kommission finanzierte Projekt zielt darauf ab, Lösungen für eine faire und effektive Marktüberwachung von Textilerzeugnissen zu erforschen.
Der Grund: Jedes Jahr werden in Europa etwa 28 Milliarden Kleidungsstücke in Umlauf gebracht, von denen 80 Prozent von außerhalb der EU und ihrer Gerichtsbarkeit importiert werden. „Solche riesigen Mengen stellen die Marktüberwachungsbehörden zwangsläufig vor enorme Herausforderungen, denn sie sollen sicherstellen, dass nicht-konforme gefährliche Produkte von den EU-Bürgern ferngehalten werden“, heißt es in einer Pressemeldung von Euratex, dem europäischen Verband der Textil- und Bekleidungsindustrie. Ein gut funktionierendes EU-Marktüberwachungssystem ist nicht nur eine wesentliche Voraussetzung für den Schutz der Bürger und der Umwelt, sondern auch der Wettbewerbsfähigkeit verantwortungsvoller Unternehmen.
Im Zentrum des REACH4Textiles-Projekts steht die Chemikalien-Gesetzgebung der EU, die zu den weltweit umfassendsten überhaupt gehört und sich zudem immer weiterentwickelt. Zwar ist der rechtliche Rahmen streng geregelt, das gilt jedoch nicht im gleichen Maße für die Kontrollmechanismen. So gibt es für Produkte, die nicht den Vorschriften entsprechen, heute nur wenige oder gar keine Hindernisse für den Markteintritt. „Dies stellt nicht nur ein Gesundheitsrisiko für die Europäer dar, sondern untergräbt auch die Wettbewerbsfähigkeit verantwortungsbewusster Unternehmen, die alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um diese Vorschriften einzuhalten“, heißt es in der Mitteilung.
Ziel des Projektes ist es nun, nach Lösungen zu suchen, wie nicht-konforme Produkte vom Binnenmarkt ferngehalten werden können, Kompetenzen und ein Netzwerk aufzubauen, das sich mit Chemikalien in Textilien und der Anwendung der EU-Verordnung befasst.
Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt. In seinem Rahmen sollen bewährte Verfahren ausgetauscht, effiziente Ansätze gegen nicht konforme Produkte ermittelt, Schulungen angeboten und Unterstützung für eine wirksamere Überwachung und für gleiche Wettbewerbsbedingungen geleistet werden.
Das von der Generaldirektion Wachstum der Europäischen Kommission unterstützte Projektteam wird vom belgischen Test- und Forschungszentrum Centexbel koordiniert und umfasst den europäischen Textil- und Bekleidungsindustrieverband EURATEX, den deutschen Textil- und Modeverband Textil und Mode, T+m, und den italienischen Verband Tessile e Salute. Andere europäische Industrieverbände und nationale Behörden sind herzlich eingeladen, sich an den Projektaktivitäten zu beteiligen, heißt es weiter.