EU: Deutschland größter Importeur von Bekleidung und Schuhen
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Die EU-Mitgliedstaaten exportierten im Jahr 2017 Bekleidung und Schuhe im Wert von 141,8 Milliarden Euro, von denen die meisten in andere EU-Mitgliedstaaten gingen (77 Prozent oder 109,6 Milliarden Euro). Exportiert wurden Bekleidung und Schuhe im Wert von 195,8 Milliarden Euro, wobei auf Italien mit 19 Prozent und Deutschland mit 16 Prozent der größte Anteil davon fiel. Dies veröffentlichte das Statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat) am Dienstag.
Damit betrug der italienische Exportanteil 26,6 Milliarden Euro und der deutsche 22,8 Milliarden Euro, gefolgt von Spanien mit 14,3 Milliarden Euro (10 Prozent), Belgien mit 12,5 Milliarden Euro (9 Prozent) und Frankreich mit 12 Milliarden Euro (8 Prozent). Fast die Hälfte der Bekleidung und Schuhe wurde aus Nicht-EU-Mitgliedstaaten importiert (49 Prozent beziehungsweise 95,4 Milliarden Euro).
Deutschland liegt bei EU-Importen vorn
Im Jahr 2017 wurden Bekleidung und Schuhe im Wert von 39,9 Milliarden Euro von Deutschland importiert, was mehr als 20 Prozent der Gesamteinfuhren entspricht. Damit ist Deutschland der größte EU-Importeur von Bekleidung und Schuhen, gefolgt von Frankreich mit 25,5 Milliarden Euro (13 Prozent), Großbritannien mit 23,5 Milliarden Euro (12 Prozent), Spanien mit 17,8 Milliarden Euro (9 Prozent) und Italien mit 17,5 Milliarden Euro (ebenfalls 9 Prozent).
Die Importe von Bekleidung und Schuhen aus Nicht-EU-Ländern stammten mit 33,4 Milliarden Euro oder 35 Prozent hauptsächlich aus China, Bangladesch (14,6 Milliarden Euro, 15 Prozent) und der Türkei (9,1 Milliarden Euro, 9 Prozent), gefolgt von Vietnam (6,7 Milliarden Euro, 7 Prozent), Indien (6 Milliarden Euro, 6 Prozent) und Kambodscha (4 Milliarden Euro, 4 Prozent).
Schweiz, USA und Russland wichtigste Exportmärkte
Unter den Nicht-EU-Ländern war die Schweiz das Hauptziel für EU-Exporte von Bekleidung und Schuhen. Die EU-Mitgliedstaaten exportierten im Jahr 2017 Kleidung und Schuhe im Wert von 6,4 Milliarden Euro in die Schweiz, was 20 Prozent des Gesamtwerts der EU-Ausfuhren von Bekleidung und Schuhen entspricht. Der nächstgrößte Markt waren die Vereinigten Staaten mit 4,5 Milliarden Euro (14 Prozent). Weitere wichtige Zielmärkte waren Russland mit 2,9 Milliarden Euro (9 Prozent), Hongkong mit 2,3 Milliarden Euro (7 Prozent), Japan mit 1,7 Milliarden Euro (5 Prozent) und China mit 1,6 Milliarden Euro (5 Prozent).
Insgesamt stiegen die Gesamtimporte der EU-Mitgliedstaaten im Vergleich zu 2013 um 30 Prozent, während die Gesamtexporte ähnlich um 29 Prozent zulegten.
Damenbekleidung liegt bei EU-Exporten und -Importen vorn
Die EU-Mitgliedstaaten exportierten 2017 Damenjacken, Sakkos, Blazer, Kleider und Röcke im Wert von fast 21 Milliarden Euro, was mehr als einem Fünftel (21 Prozent) der gesamten EU-Bekleidungsexporte entspricht. Gleichzeitig wurde Damenkleidung im Wert von 29 Milliarden Euro importiert, was 20 Prozent der gesamten Bekleidungsimporte entspricht.
Herrenmode lag ebenfalls im Trend: Herrenanzüge, Jacken, Blazer und Hosen im Wert von 12,8 Milliarden Euro machten 13 Prozent der gesamten Kleiderexporte aus beziehungsweise Waren im Wert von 18,1 Milliarden Euro oder 12 Prozent aller Bekleidungsimporte.
Die drittgrößte Kategorie von Ein- und Ausfuhren von Bekleidung und Schuhen waren Trikots, Pullover, Cardigans, Westen und ähnliche Artikel für Männer und Frauen. Die Exporte dieser Waren beliefen sich auf 11,2 Milliarden Euro, was 11 Prozent der gesamten Bekleidungsexporte entspricht beziehungsweise Importe dieser Waren im Wert von 17,3 Milliarden Euro oder 12 Prozent der gesamten Bekleidungsimporte.
Kleidung und Schuhe am teuersten in Schweden, am günstigsten in Bulgarien
Das Preisniveau für Kleidung und Schuhe variiert in den EU-Mitgliedstaaten erheblich. Im Jahr 2016 wurden in Schweden die höchsten Preise für Bekleidung und Schuhe verzeichnet, die 36 Prozent über dem EU-Durchschnitt lagen, gefolgt von Dänemark (33 Prozent) und Finnland (24 Prozent). In Bulgarien konnte mit 21 Prozent unter dem EU-Durchschnitt die günstigste Bekleidung in der EU erstanden werden, gefolgt von Ungarn (15 Prozent) und Polen (12 Prozent).
Was die Haushaltsausgaben angeht, so entfielen im Jahr 2016 in Estland mit 7 Prozent der Gesamtausgaben am meisten auf Bekleidung und Schuhe, gefolgt von Italien und Portugal mit jeweils 6 Prozent, während diese Anteile in Bulgarien mit 3 Prozent und Ungarn und Tschechien mit jeweils 4 Prozent am niedrigsten waren.
Da für Dezember 2017 noch keine Daten verfügbar sind, beziehen sich die jährlichen Daten für 2013 und 2017 für die Zwecke der Eurostat-Angaben ausschließlich auf die Werte von Januar bis November.
Illustrationen: Eurostat