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EssilorLuxottica ist an Brille24 interessiert

Von Simone Preuss

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Der Augenoptik-Konzern EssilorLuxottica, der durch die Fusion des italienischen Brillenherstellers Luxottica Group SpA mit dem französischen Glasproduzenten Essilor am 1. Oktober 2018 entstand, ist auf Expansionskurs: Er soll am deutschen Onlinehändler Brille24 interessiert und bereit sein, einen zweistelligen Millionenbetrag im mittleren Bereich für ihn auszugeben. Eine Übernahme würde die Branche verändern.

Wie das Handelsblatt in der letzten Woche berichtete und sich auf „gut unterrichtete Kreise“ berief, soll EssilorLuxottica die Übernahme von Brille24.de planen, um sein Digitalgeschäft weiter auszubauen. Abhängig von den zuständigen Wettbewerbsbehörden könnte die Transaktion bereits im zweiten Quartal 2019 abgeschlossen sein.

Die Venture-Capital-Unternehmen Time for Growth aus Paris und VCDE aus Frankfurt sind derzeit die Mehrheitseigner von Brille24; eine Minderheit machen zahlreiche kleinere Anteilseigner aus, die aber alle dem Verkauf zustimmen.

Aber auch Brille24 befindet sich auf Expansionskurs: Erst im letzten Jahr hatte das 2007 von Matthias Hunecke gegründete Unternehmen den Kontaktlinsenhändler Lensspirit erworben und so sein Angebot von Markenbrillen fremder und eigener Marken auf Kontaktlinsen erweitert.

Auch die Luxottica Group SpA war nicht faul und hatte im Juni letzten Jahres, noch vor der Fusion mit Essilor, den Hersteller von optischen Gläsern für Sonnenbrillen, Barberini für 140 Millionen Euro übernommen.

Brille24 hat laut eigenen Angaben rund eine Million registrierter Kunden. Der deutsche Onlinehändler betreibt Webshops nicht nur im Heimatmarkt, sondern auch in den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Spanien und Portugal. Geschäftsführer Christophe Hocquet, der für das Geschäftsjahr 2018 einen Umsatz von 30 Millionen Euro anpeilt, soll die Verhandlungen eingeleitet haben.

Sollte die Übernahme wie geplant zustande kommen, würde sie den deutschen Onlinehandel für Brillen verändern, könnte Brille24 dann doch den deutschen Marktführer Mister Spex angehen, der 2018 einen Umsatz von 100 Millionen Euro verzeichnete. Mit EssilorLuxotticas finanzieller Rückendeckung könnte Brille24 seine Logistik und die Verwendung künstlicher Intelligenz in allen Unternehmensbereichen weiter ausbauen, um sein Ziel zu erreichen, Kunden ihre Brille innerhalb von 24 Stunden zur Verfügung zu stellen. Ob dies Marktführer Fielmanns Position etwas anhaben könnte, wird auch von der Umstellung gerade deutscher Verbraucher abhängen, ihre Brillen zunehmend im Internet statt im stationären Handel zu kaufen.

Foto: Brille24.de
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