Esprit: Wechsel zum Lizenzmodell sorgt für Umsatzschwund
Der einstige Bekleidungskonzern Esprit verbucht einen hohen Umsatz-Rückgang im vergangenen Halbjahr. Grund ist der Wegfall der Lizenzeinnahmen aus europäischen Markenrechten.
Esprit schrumpft weiter
Nach den weltweiten Insolvenzen und Schließungen von Niederlassungen und Filialen im vergangenen Jahr verwaltet die Esprit Holdings Ltd in Hongkong nur noch die Lizenzen für die Marke Esprit. Hierbei verbuchte die Gesellschaft in der ersten Jahreshälfte einen Rückgang des Umsatzes von 49,6 Millionen Hongkong Dollar (5,4 Millionen Euro) auf 6,6 Millionen Hongkong Dollar (720.000 Euro) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Das Unternehmen erklärte den Umsatzrückgang mit dem Wegfall der Lizenzeinnahmen aus europäischen Markenrechten. Nach dem Insolvenzverfahren der ehemaligen deutschen Tochtergesellschaften des Unternehmens im vergangenen Jahr finden diese in der Bilanz keine Berücksichtigung mehr, hieß es vergangene Woche in einem Geschäftsbericht.
Unter dem Strich blieb dem Unternehmen nach signifikanter Kostenreduzierung ein Gewinn von rund 22 Millionen Hong Kong Dollar (2,4 Millionen Euro) aus den aufgegebenen Geschäftsbereichen, wovon 1,3 Millionen Hong Kong Dollar (140.000 Euro) auf die Aktionäre entfallen.
Nach der Schließung von operativen Geschäftstätigkeiten weltweit beschäftigt das Unternehmen nur noch etwa das Äquivalent von 38 Vollzeitmitarbeitenden. Vor einem Jahr waren es noch mehr als 500 Beschäftigte.
Zurück in China
Die Esprit Holdings Limited behält jedoch die Markenrechte für alle Regionen außerhalb Europas und will ihr auf Lizenzierung ausgerichtetes Markenmanagementgeschäft weiter ausbauen.
Vor wenigen Monaten sei bereits eine Lizenzvereinbarung für den chinesischen Markt unterzeichnet worden. Der namentlich im Geschäftsbericht nicht genannte Geschäftspartner konzentriert sich nun darauf, eine Präsenz auf den wichtigsten E-Commerce-Plattformen wie Tmall, Douyin, JD.com und Vip.com aufzubauen. Gleichzeitig wird die Herbst-/Winterkollektion 2025 entwickelt und der Lizenzpartner prüft bereits potenzielle Unterlizenznehmer für bestimmte Produktkategorien.
Auch für die Region Nordamerika wurde bereits ein Lizenzpartner gefunden. Die bestehende Lizenzvereinbarung für Lateinamerika wurde zudem erneuert.
Insolvenz in Kanada
In der ersten Jahreshälfte beendete die Gesellschaft mit der Einleitung eines Insolvenzverfahrens im Juni auch ihre Geschäftstätigkeiten in Kanada und fokussiert sich auch dort auf das Lizenzgeschäft.
Die Esprit Holdings erhofft künftig steigende Einnahmen aus dem Lizenzmodell, vor allem durch die Erlöse durch die Expansion in China.
In Zukunft will das Unternehmen weiter das Lizenzgeschäft mit weiteren Partnernn vorantreiben, aber auch Möglichkeiten zur Erweiterung seines Markenportfolios prüfen.
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