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Esprit: US-Töchter melden Insolvenz an

Von Jan Schroder

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Leerer Esprit-Showroom im CIFF-Village Bild: Ole Spötter für FashionUnited

Nach dem Zusammenbruch der Aktivitäten in wichtigen europäischen Märkten hat sich die Pleitewelle beim Bekleidungsanbieter Esprit Holdings Ltd. fortgesetzt. Am Montag teilte der Konzern mit, dass die US-amerikanischen Tochtergesellschaften Esprit US Distributions Limited (USDS) und Esprit US Retail Inc. (USRI) am 25. Oktober Insolvenzanträge gestellt haben.

Nach Angaben des Unternehmens ist USDS für das Großhandelsgeschäft der Marke in den USA zuständig, USDI führt den stationären Einzelhandel und den E-Commerce im Land. Die Verbindlichkeiten der beiden Gesellschaften beliefen sich demnach zuletzt auf insgesamt 477 Millionen Hongkong-Dollar, also umgerechnet knapp 57 Millionen Euro.

Auch die US-Töchter lieferten „unbefriedigende operative Resultate“

Angesichts der „schwachen geschäftlichen und finanziellen Bedingungen sowie der unbefriedigenden operativen Resultate“ seien die Verwaltungsräte der US-Töchter zu dem Ergebnis gekommen, dass es für beide Firmen „unwahrscheinlich“ sei, „die nötigen Einnahmen zu generieren, um die Betriebskosten zu decken und die Schuldverpflichtungen zu erfüllen“, hieß es zur Begründung.

Im Zuge der Insolvenzverfahren beabsichtigt der Mutterkonzern nun, mit „fähigen und erfahrenen Partnern zusammenzuarbeiten, um sein weniger kapitalintensives Lizenzmodell auszuweiten“. Für den Bekleidungsanbieter, der den allergrößten Teil seines Umsatzes in Europa erwirtschaftete, war das US-Geschäft wirtschaftlich bislang allerdings nur von untergeordneter Bedeutung.

Die Aktivitäten in zahlreichen europäischen Märkten wurden bereits abgewickelt

Angesichts anhaltender finanzieller Turbulenzen hatte Esprit im Juni angekündigt, das operative Geschäft an Partnerunternehmen abzugeben und sich in Zukunft komplett auf die Verwaltung seiner geistigen Eigentumsrechte und das Lizenzgeschäft zu beschränken.

Nachdem der Konzern bereits zahlreiche operative Tochtergesellschaften in Europa und Hongkong in die Insolvenz geschickt und zumeist liquidiert hatte, ist dieser Prozess nun auch in den USA eingeleitet worden. Für Markenrechte in anderen Regionen hat das Unternehmen inzwischen Abnehmer gefunden. Wie es mit dem Textilgeschäft des Labels konkret weitergehen könnte, ist aber weiterhin offen.

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