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Esprit: Neuer Großaktionär North Point will Geschäftsführer austauschen

Von Weixin Zha

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Business|AKTUALISIERT

Esprit hat einen neuen Großaktionär mit North Point Talent Limited – der nun den Rücktritt der Geschäftsführer fordert. Das teilte der an der Börse Hongkong notierte Bekleidungskonzern am Freitag mit.

North Point hat seine Beteiligung in dieser Woche auf 12,74 Prozent der gesamten ausstehenden Aktien von Esprit ausgebaut und ist damit größter Aktionär des Modekonzerns. Zugleich forderte der neue Großaktionär aus Hongkong den Rücktritt von Esprit-Geschäftsführer Anders Kristiansen und Finanzchef Johannes Schmidt-Schultes. Die Aktien von Esprit wurden bereits am 9. Juli vom Handel ausgesetzt.

„Das Management ist sehr überrascht über den unterbreiteten Vorschlag, dass die derzeitigen Executive Directors von ihrer Position im Unternehmen zurücktreten sollen”, sagte das Ratinger Modeunternehmen in einer Mitteilung am Freitag und stellt sich hinter seine Geschäftsführung. „Das Management vertritt geschlossen die Ansicht, dass jede geplante Abberufung der Executive Directors eine Bedrohung für den Fortbestand des Unternehmens darstellen würde, insbesondere zum Zeitpunkt des Jahresabschlusses.”

Esprit will mehr über Absichten von North Point erfahren

Bisher bestehen laut Esprit keinerlei Geschäftsbeziehungen zu North Point Talent Limited. In einem Brief vom 8. Juli forderte der Investor die Einberufung einer außergewöhnlichen Hauptversammlung bei der die bisherigen zwei Geschäftsführer durch Marc Andreas Tschirner, Su Yi Christin Chiu und Hung Wai Wong als neue Executive Directors ausgetauscht werden sollen.

Wong ist laut seinem Profil auf dem Karrierenetzwerk Linkedin der Geschäftsführer des Family Office North Point Talent Limited, das laut einem Bericht der Branchenwebsite Insideretail.Asia das Vermögen der Familie hinter dem Getränkehersteller Vitasoy aus Hongkong verwalten soll. Esprit hat jetzt zwei Monate Zeit, die Hauptversammlung einzuberufen. Ein genaues Datum steht noch nicht fest, aber man bereitet sich vor, sagte das Unternehmen.

Esprit betont indes, dass es vergangene Woche mit der Einleitung der Insolvenz und des Restrukturierungsplans seiner sechs deutschen Tochtergesellschaften einen weiteren “wichtigen Meilenstein” erreicht habe. Das Unternehmen plant 1200 Mitarbeiter weltweit zu entlassen und die Hälfte seiner Stores in Deutschland zu schließen. Neben den insolventen deutschen Töchtern gehören noch 80 weitere juristische Rechtsträger zu dem Mutterkonzern Esprit Holdings, an dem North Point nun als größter Aktionär beteiligt ist.

Wie North Point seine Forderungen im Schreiben an Esprit begründet hat, teilte der Modehersteller nicht mit. Esprit wolle jetzt die von North Point Talent Limited vorgebrachten Argumente und Begründungen für die Abberufung intern untersuchen und bewerten. Das Unternehmen bemühe sich auch darum, eine Aufklärung zu erhalten, welche konkreten Absichten bei dem neuen Großaktionär bestehen. Das Management von Esprit blicke "einem offenen und transparenten Dialog mit North Point Ltd entgegen”, heißt es in der Mitteilung.

Dieser übersetzte Beitrag wurde am 10. Juli 2020 um 18:17 Uhr mit weiteren Angaben von Esprit aktualisiert.

Bild: Esprit Store Beijing

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