Ermenegildo Zegna Group: Jahresgewinn sinkt um ein Drittel
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Der italienische Modekonzern Ermenegildo Zegna NV musste im Geschäftsjahr 2024 einen erheblichen Gewinnrückgang hinnehmen.
Insbesondere höhere Investitionen und Wertberichtigungen hätten das Ergebnis belastet, teilte die Muttergesellschaft der Marken Zegna, Thom Browne und Tom Ford Fashion am Donnerstag mit. Bereits im Januar hatte die Unternehmensgruppe verkündet, dass sie ihren Umsatz im vergangenen Jahr um rund zwei Prozent steigern konnte.
Investitionen und höhere Marketingausgaben belasten das Ergebnis
Den nun vorgelegten Zahlen zufolge belief sich der operative Gewinn des Konzerns im jüngsten Geschäftsjahr auf 166,9 Millionen Euro. Damit sank er im Vergleich zu 2023 um 19,8 Prozent. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) schrumpfte um 16,4 Prozent auf 184,0 Millionen Euro.
Der ausgewiesene Nettogewinn lag bei 90,9 Millionen Euro, was einen Rückgang um 33,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutete. Der Konzern konnte zwar seine Bruttomarge von 64,3 auf 66,6 Prozent steigern, allerdings drückten Investitionen in das Personal, den eigenen Einzelhandel und Maßnahmen für zukünftiges Wachstum sowie gestiegene Marketingausgaben das Ergebnis. Zudem musste das Unternehmen höhere Wertberichtigungen vornehmen.
Das Management rechnet weiterhin mit schwierigen Rahmenbedingungen
Für das laufende Jahr zeigte sich das Management verhalten. Angesichts der anhaltend schwierigen Marktbedingungen verfolge das Unternehmen einen „vorsichtigen Ansatz“, werde aber an seinen Zukunftsprojekten festhalten, heißt es in einer Mitteilung.
Der Konzern passte zudem seine mittelfristigen Ziele an die aktuellen Bedingungen an. Für das Geschäftsjahr 2027 wird nun ein Umsatz im Bereich von 2,2 bis 2,4 Milliarden Euro angepeilt. Das um Sondereffekte bereinigte EBIT soll dann eine Höhe von 250 bis 300 Millionen Euro erreichen.
Der Jahresumsatz steigt um rund zwei Prozent
Bereits im Januar hatte der Konzern mitgeteilt, dass der Umsatz im vergangenen Jahr eine Höhe von knapp 1,95 Milliarden Euro erreichte und damit im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Prozent gestiegen war. 2023 waren die Erlöse von Tom Ford Fashion allerdings erst ab der Ende April vollzogenen Übernahme in die Bilanz eingegangen. Auf organischer Basis – also bereinigt um Währungseffekte sowie Veränderungen im Konzernportfolio und im Lizenzgeschäft – ging der Umsatz um 1,9 Prozent zurück.
Im Schlussquartal konnte die Unternehmensgruppe allerdings einen Aufwärtstrend verzeichnen. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,3 Prozent (organisch +2,9 Prozent) auf 589,2 Millionen Euro.
Im gesamten Geschäftsjahr erzielte die Sparte Zegna ein Plus von 2,0 Prozent (organisch +2,5 Prozent) auf 1,35 Milliarden Euro. Im Bereich Thom Browne ging der Umsatz hingegen um 17,2 Prozent (organisch -20,8 Prozent) auf 314,8 Millionen Euro zurück. Im Segment Tom Ford Fashion stiegen die ausgewiesenen Erlöse um 33,5 Prozent auf 314,5 Millionen Euro, auf organischer Basis schrumpften der Umsatz allerdings um 0,7 Prozent.
Schwächere Nachfrage in China belastet die Umsatzentwicklung
Gebremst wurde die Umsatzentwicklung im vergangenen Jahr durch die schwache Nachfrage in der Region Großchina. Dort sanken die Erlöse um 14,5 Prozent (organisch -13,7 Prozent) auf 509,4 Millionen Euro.
In ihren übrigen Märkte konnte die Zegna-Gruppe hingegen Zuwächse erzielen. In der Region EMEA, die Europa, den Nahen Osten und Afrika umfasst, stieg der Umsatz um 3,3 Prozent (organisch +0,4 Prozent) auf 680,3 Millionen Euro, in Amerika um 15,4 Prozent (organisch +6,8 Prozent) auf 524,8 Millionen Euro und im asiatisch-pazifischen Raum außerhalb Chinas um 19,4 Prozent (organisch +6,9 Prozent) auf 229,9 Millionen Euro.
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