Ende der Maskenpflicht: Englische Händler fordern klare Ansagen
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Angesichts der geplanten Aufhebung der Maskenpflicht in England fordern Einzelhändler klare Ansagen der britischen Regierung zum Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen. «Unser Hauptanliegen ist, dass die Regierung deutlich macht, was Regulierung und was Ratschlag ist, damit die Menschen verstehen, was von ihnen erwartet wird, damit sie tolerant sind und anderen erlauben, ihre eigenen persönlichen Entscheidungen zu treffen», sagte die Chefin des Handelsverbands BRC, Helen Dickinson, am Donnerstag.
Klare Vorgaben könnten dazu beitragen, Konfrontationen zu vermeiden, bei denen Beschäftigte zwischen die Fronten geraten, sagte Dickinson. Während der Pandemie seien die Mitarbeiter verstärkt Opfer von Gewalt, Missbrauch und Beleidigungen geworden. Ihr Schutz müsse sichergestellt werden. Dabei gehe es auch um ihre Gesundheit, Geschäfte sollten deshalb weiter Desinfektionsmittel bereitstellen.
Am 19. Juli sollen im größten britischen Landesteil England alle verbliebenen Corona-Regeln fallen. Dazu gehören auch die Maskenpflicht in Geschäften und dem öffentlichen Nahverkehr sowie Abstandsregeln. Premierminister Boris Johnson hatte gesagt, dass er an Orten mit vielen Menschen und aus Rücksichtnahme weiterhin Masken tragen werde. Zugleich hatte er betont, das «Diktat» der Vorschriften solle durch die eigene, informierte Entscheidung ersetzt werden.
Kritik aus der Wirtschaft gibt es an der Entscheidung, dass Menschen, die mit positiv Getesteten in Kontakt kommen, weiter zehn Tage in häusliche Quarantäne müssen. Die Regel soll erst am 16. August enden. «Wir sehen bereits gravierende Auswirkungen auf den Einzelhandel, da sich Mitarbeiter selbst isolieren müssen, und dies wird sich in der gesamten Wirtschaft noch verschlimmern, da die Fälle bereits schnell zunehmen und die Regeln endgültig aufgehoben werden», sagte BRC-Chefin Dickinson. Ähnlich äußerte sich der Branchenverband UK Hospitality, der Hotels und Gaststätten vertritt. (dpa)
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