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Einzelhandelsflächen: Mieten sollen stabil bleiben

Von Reinhold Koehler

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Die Immobilienbranche erwartet für das zweite Halbjahr 2015 nur noch einen moderaten Anstieg bei den Mieten für Einzelhandelsflächen, zumindest in den 185 wichtigsten deutschen Einkaufsstädten. Nach Angaben des Immobilienunternehmens JLL wird nur ein durchschnittliches Plus von rund einem Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erwartet. Dabei sollen die Mieten nur noch in 22 Prozent der untersuchten Städte steigen, die Mehrheit von 60 Prozent soll sich auf Vorjahresniveau bewegen. Bei 18 Prozent der Standorte soll sogar eine rückläufige Entwicklung stattfinden.

Dirk Wichner, Head of Retail Leasing Germany bei JLL, sieht damit seine frühere Prognose einer Stabilisierung des Mietniveaus bestätigt: „Zuletzt haben wir in unserem Report ,Expansionsziel Deutschland' auf das Auseinanderdriften von Mietpreissteigerungen und der Entwicklung der Einzelhandelsumsätze hingewiesen. Wie erwartet, findet in dieser Hinsicht eine Annäherung statt. Mit Blick auf die Flächennachfrage gehen wir dennoch von einer Jahresend-Rallye aus. Zahlreiche Einzelhändler haben ihre Expansionsziele für dieses Jahr noch nicht in vollem Umfang realisiert. Allerdings agieren die Mietinteressenten hierbei überaus vorsichtig und kalkulieren sehr genau. Der guten Nachfragesituation steht also eine geringe Risikobereitschaft gegenüber."

Berlin nähert sich München an

In den zehn Top-Metropolen erwartet JLL im Vergleich zum ersten Halbjahr 2014 leicht steigende Mieten. Die stärksten Anstiege werden für Berlin mit 6,7 Prozent, Frankfurt mit 3,3 und Mannheim mit 2,9 Prozent prognostiziert. Unabhängig davon bleibt München mit einem konstanten Wert von 360 Euro pro Quadratmeter vorerst unerreichbar auf dem ersten Platz des deutschen Mietpreisrankings. Berlin mit 320 und Frankfurt mit 310 Euro pro Quadratmeter komplettieren das Spitzentrio. Dahinter folgt mit Düsseldorf, Hamburg, Köln und Stuttgart ein Quartett mit Preisen von mindestens 250 Euro pro Quadratmeter. Dahinter rangieren Dortmund, Hannover und Mannheim.

Starke Unterschiede bei den Spitzenmieten zeigen sich erwartungsgemäß bei einer Betrachtung nach der Stadtgröße. Die 15 Städte mit 250.000-500.000 Einwohnern erzielen im Durchschnitt knapp 103 Euro pro Quadratmeter und liegen damit exakt auf dem Niveau des Vorjahres. In den rund 50 untersuchten Städten mit 100.000-250.000 Einwohnern liegt die Spitzenmiete bei durchschnittlich 67 Euro pro Quadratmeter. In den 105 Städten mit unter 100.000 Einwohnern werden im Mittel hingegen nur noch Spitzenmieten von unter 40 Euro pro Quadratmeter erzielt.

Für das zweite Halbjahr 2015 rechnet JLL in den Luxusmeilen Deutschlands durchweg mit konstanten Spitzenmieten. Spitzenreiter ist danach der Berliner Kurfürstendamm mit bis zu 300 Euro pro Quadratmeter. Es folgen die Düsseldorfer Königsallee mit 290 Euro und die Münchener Maximilianstraße mit 280 Euro pro Quadratmeter. Die Frankfurter Goethestraße 250 und der Neue Wall in Hamburg mit 240 Euro komplettieren die Top 5. Für die Stuttgarter Stiftstraße prognostiziert JLL bis zu 185 Euro pro Quadratmeter.

Foto: Rico Schönebeck / pixelio.de

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