Ein toxisches Arbeitsumfeld: Was Führungskräfte tun müssen, um die Situation zu verbessern
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Stress, Angstzustände, Depressionen, Burnout und Zwangsstörungen – all das können Folgen eines toxischen Arbeitsumfelds sein. Diese psychischen Belastungen betreffen nicht nur Mitarbeitende, sondern auch Führungskräfte, darunter CEOs und Manager:innen. In vielen Fällen sind sie sogar selbst Auslöser eines ungesunden Klimas. Eine Entwicklung, die in der Modebranche, wie in vielen anderen Sektoren, weiter verbreitet ist, als oft angenommen wird.
Verschärft wird die Situation durch wirtschaftliche Unsicherheiten, geopolitische Spannungen und tiefgreifende technologische Umbrüche, etwa durch den zunehmenden Einsatz Künstlicher Intelligenz. Diese Veränderungen verlangen nach einer umfassenden Neuausrichtung von Prozessen und Arbeitsabläufen.
Die Harvard Business Review hat kürzlich Empfehlungen veröffentlicht, wie Führungskräfte ein gesundes Arbeitsumfeld fördern und psychischen Erkrankungen vorbeugen können. Eine zentrale Erkenntnis: Eine ganzheitliche Strategie für das Wohlbefinden der Mitarbeitenden ist kein „Nice-to-have“, sondern ein elementarer Erfolgsfaktor.
Doch laut den Expert:innen von McKinsey tun sich viele Unternehmen schwer damit, das Thema zur Priorität zu machen – auch weil der direkte Zusammenhang zwischen Mitarbeiter:innenwohl und langfristiger Produktivität sowie Unternehmensresilienz häufig unterschätzt wird.
55 Prozent der CEOs mit psychischen Problemen 2024?
Laut einer Businessolver-Umfrage aus 2024 gaben 55 Prozent der befragten 3.000 CEOs, HR-Fachkräfte und Mitarbeiter:innen an, im vergangenen Jahr unter psychischen Problemen wie Angstzuständen, Depressionen, Einsamkeit, Burnout oder Zwangsstörungen gelitten zu haben – darunter auch mehr als die Hälfte der Führungskräfte. Kein Zufall also, dass die Harvard Business Review beleuchtet, wie echte Führungspersönlichkeiten nicht nur das mentale Wohlbefinden ihrer Teams, sondern auch das eigene aktiv fördern können. Es müssen die also Strukturen verändert werden, nicht die betroffenen Menschen.
Tatsächlich investieren Unternehmen heute mehr denn je in Angebote zur Förderung der mentalen Gesundheit. Dennoch zeigen Daten, dass diese Initiativen selten die gewünschten Effekte erzielen. Grund dafür ist der Faktor, dass Maßnahmen oft oberflächlich bleiben. Ohne tiefgreifende systemische Veränderungen greifen auch die besten Programme zu kurz.
Ein ganzheitlicher Ansatz erfordert, dass Führungskräfte als "Verhaltensarchitekt:innen" agieren, also aktiv Rahmenbedingungen schaffen, die psychisches Wohlbefinden fördern. Dazu zählen strukturelle Anpassungen wie flexible Arbeitsmodelle, etwa eine Vier-Tage-Woche, um Mitarbeitenden mehr Kontrolle über ihre Work-Life-Balance zu ermöglichen. Ebenso sinnvoll: freiwillige Netzwerke von "Wohlfühlbotschafter:innen", die kollegiale Unterstützung fördern, sowie gezielte Schulungen für Führungskräfte, um sie im sensiblen Umgang mit psychischer Gesundheit zu stärken.
Morra Aarons-Mele, Expertin für mentale Gesundheit am Arbeitsplatz und Autorin von The Anxious Achiever: Turn Your Biggest Fear into Your Leadership Superpower, bringt es im Interview mit der Harvard Business Review auf den Punkt: „Arbeit dreht sich um Menschen – und Menschen sind komplex.“ Diese Komplexität spiegelt sich auch in der Art wider, wie unterschiedliche Gruppen psychische Herausforderungen wahrnehmen. Jüngere Mitarbeitende sprechen offener über mentale Belastungen, während ältere Generationen oder männliche Beschäftigte oft stärker von Stigmatisierung betroffen sind. Aarons-Mele empfiehlt daher den Aufbau einer gemeinsamen Sprache sowie einer unternehmensweiten Wissensbasis rund um psychische Gesundheit – um Offenheit und Verständnis nachhaltig zu verankern.
Man muss dafür sorgen, dass Menschen ihre Erfahrungen teilen
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Möglichkeiten zu schaffen, damit Menschen ihre Erfahrungen teilen. Als Führungskraft können alltägliche Verhaltensweisen bei Mitarbeiter:innen ungewollt übermäßigen Stress und Angstzustände verursachen. Tomas Chamorro-Premuzic, Experte für Talentmanagement und Führungskräfteentwicklung, hat eine Liste gängiger Verhaltensweisen erstellt, auf die man achten sollte. Zum Beispiel: „Fügen Sie unnötige Komplexität hinzu, indem Sie die Mitarbeiter:innen im Unklaren darüber lassen, was Sie als Nächstes tun werden? Verbreiten Sie Pessimismus, indem Sie sie glauben machen, dass eine Situation schlimmer ist, als sie ist?“
Ein stärkeres Bewusstsein dafür, wie sich Ihr Handeln auf Ihre Mitarbeiter:innen auswirkt, kann Ihnen helfen, „das Beste aus den Menschen herauszuholen, auch in schwierigen Zeiten“, erklärt Chamorro-Premuzic.
Das Erzählen der eigenen Geschichte "reduziert das Stigma"
Kelly Greenwood, Gründerin und ehemalige CEO von Mind Share Partners, erklärt, dass das Erzählen der eigenen Geschichte "das Stigma reduziert und die Höhen und Tiefen des Menschseins normalisiert, insbesondere als leistungsstarke:r Arbeitnehmer:in", und "Vulnerabilität als Stärke und nicht als Schwäche positioniert und zeigt, dass es möglich ist, mit einer psychischen Herausforderung erfolgreich zu sein und zu wachsen".
Um andere effektiv führen zu können, ist es außerdem wichtig, auf sich selbst zu achten. Wenn die Achterbahn der heutigen Unsicherheit (verständlicherweise) Ängste auslöst, betont Morra Aarons-Mele, wie wichtig es ist, sich diesen zu stellen: „Wenn Sie Ihrer Angst nicht irgendwann ins Auge sehen, wird sie Sie unterkriegen.“
Der vierstufige Prozess zur Bewältigung von Angst
Anstatt sie zu ignorieren oder zu versuchen, sie zu überwinden, bietet sie einen vierstufigen Prozess zur Bewältigung von Angst an. Erstens: Selbstreflexion, um besser zu verstehen, was man fühlt und warum. Zweitens: Beginn der Entwicklung von Taktiken zur Bewältigung der Angst, einschließlich (gesunder) Verbindungen zu anderen. Drittens: Lernen, gegenüber Kolleg:innen und Mitarbeiter:innen verletzlich zu sein, ohne zu viel zu teilen oder die Unterhaltung aus dem Ruder laufen zu lassen. Viertens: Aufbau eines Unterstützungssystems außerhalb des Unternehmens, das hilft, Entscheidungen zu überprüfen und Ratschläge in heikleren Situationen zu geben. Aarons-Mele bemerkt: „Das bedeutet, dass Sie bessere Arbeitstage haben werden, sowohl im Alltag als auch in Übergangs- und schwierigen Zeiten.“
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