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Ein Monat StitchTogether – Wie fällt die Zwischenbilanz aus?

Die am 10. Juli 2025 verabschiedete 'Pariser Deklaration' ist Teil des europäischen Projekts StitchTogether. Diese Initiative wird von der Europäischen Union unterstützt und zielt darauf ab, den sozialen Dialog in der Textil- und Bekleidungsindustrie zu stärken.

Das Projekt wird von zwei europäischen Sozialpartnerinnen und Sozialpartnern getragen – EURATEX auf Seiten der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber und industriAll Europe auf Seiten der Gewerkschaften. Es umfasst sieben Länder – Frankreich, Belgien, Spanien, Portugal, Italien, Polen und die Türkei. Ziel ist es, einen gerechten ökologischen und digitalen Wandel in einem Sektor zu fördern, der sich in einem tiefgreifenden Umbruch befindet und sich neu erfindet.

Einen Monat nach der Verabschiedung der Deklaration in Frankreich zieht Camille Franger Bilanz. Sie ist als Policy Advisor bei industriAll Europe für den Textilsektor zuständig.

Welche ersten greifbaren Zeichen der Umsetzung gibt es einen Monat nach der Verabschiedung der 'Pariser Deklaration'?

Es ist noch etwas früh, um konkrete Auswirkungen zu sehen. Zudem hängt dies davon ab, wie die Sozialpartner:innen das Projekt auf nationaler Ebene aufgegriffen haben. Andererseits beobachten wir bereits eine sehr gute Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Sozialpartner:innen der Textilindustrie.

Der Enthusiasmus für das Projekt und die aktive Teilnahme am nationalen Seminar in Paris am 9. und 10. Juli waren deutlich spürbar. Das Projektziel, den sozialen Dialog zu stärken, ist somit bereits erfüllt. Eine Follow-up-Phase mit der Ausarbeitung eines nationalen Aktionsplans ist geplant, der die Deklaration weiter vertiefen wird.

Welche konkreten Hindernisse sehen Sie bei der Umsetzung dieser gemeinsamen Vision?

Das Projekt umfasst sieben europäische Länder, und die Hindernisse sind je nach nationalem Kontext sehr unterschiedlich. In Frankreich stellen wir eine geringe Unterstützung seitens der Behörden fest. Die Herausforderung besteht also darin, die politischen Entscheidungsträger:innen zu sensibilisieren, und genau hier liegt die Stärke des Projekts. Die Sozialpartner:innen (Arbeitgebende und Arbeitnehmende) sprechen mit einer Stimme, um sich für die Textilindustrie einzusetzen. Die Pariser Deklaration wird so zu einem nützlichen Instrument, um auf die Bedürfnisse des Sektors aufmerksam zu machen.

Wie äußert sich die Unterstützung der Europäischen Union in Frankreich konkret?

Die europäische Finanzierung ermöglicht die Strukturierung des sozialen Dialogs. Dies geschieht insbesondere durch Gespräche in der Recherchephase 2024, nationale Seminare, zukünftige Workshops und die Ausarbeitung eines nationalen Aktionsplans vor einer Abschlusskonferenz in Brüssel 2026. Diese Unterstützung fördert auch den formellen und informellen Austausch zwischen französischen und europäischen Sozialpartner:innen. Euratex und IndustriAll Europe spielen dabei eine wesentliche Koordinierungsrolle.

Welche Finanzierungen werden mobilisiert, um Unternehmen beim ökologischen und digitalen Wandel zu unterstützen?

Die Pariser Deklaration erwähnt die Notwendigkeit öffentlicher, nationaler und lokaler Finanzmittel, um die Ausbildung und die Kompetenzen der Beschäftigten an diesen Wandel anzupassen. Dazu gehören die Beherrschung neuer Materialien, die Einführung nachhaltigerer Verfahren und die Integration von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz (KI). Es ist Aufgabe der nationalen Partner:innen, diese Arbeit zur Ermittlung und Mobilisierung von Hilfen fortzusetzen.

Welche Maßnahmen wurden ergriffen, um den Kompetenzbedarf zu antizipieren und eine stabile und menschenwürdige Beschäftigung zu gewährleisten?

Die französischen Projektpartner:innen (UIT, CFDT Services, CFE-CGC Chimie) engagieren sich stark für diese Themen. Auf europäischer Ebene fördert IndustriAll sogenannte „Qualitätsarbeitsplätze“ in der gesamten Branche: faire Löhne und Arbeitsbedingungen, Ausbildung, gewerkschaftliche Vertretung, Gleichstellung von Frauen und Männern, Gesundheit und Sicherheit. Das Ziel ist ein „gerechter Wandel“, bei dem niemand zurückgelassen wird.

Wie wird der französische Ansatz von den anderen Ländern wahrgenommen?

Jedes am Projekt beteiligte Land verfolgt einen ähnlichen Ansatz mit der Organisation nationaler Seminare. Wir befinden uns am Ende dieser zweiten Phase; die Seminare in Spanien und Portugal stehen noch aus. Anschließend beginnt eine dritte Phase der Weiterverfolgung und Vertiefung, bevor 2026 in Brüssel eine Abschlussveranstaltung mit allen Akteur:innen und den europäischen Institutionen stattfindet.

Über die 'Pariser Deklaration'

Bei der 'Pariser Deklaration' handelt es sich weder um einen verbindlichen Text noch um ein internationales Abkommen, sondern um eine gemeinsame Absichtserklärung der Sozialpartnerinnen und Sozialpartner. Sie enthält sechs zentrale Verpflichtungen, die sich mit einem gerechten Wandel, Beschäftigung, Kompetenzen, sozialer Zusammenarbeit, der Förderung des Textilsektors sowie dem Zugang zu Finanzmitteln befassen. Ziel der Deklaration ist es, als politisches Instrument zu dienen, um Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger zu beeinflussen und konkrete Maßnahmen auf nationaler und europäischer Ebene zu strukturieren.

Das StitchTogether-Team. Bild: IndustriAll Europe

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