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Die Strategie von Dick's Sporting Goods: Das ist die neue Muttergesellschaft von Foot Locker

Während Foot Locker international bekannt ist, agierte Dick's Sporting Goods bislang außerhalb Nordamerikas weitgehend unbemerkt. Doch der Werdegang des Einzelhändlers vom lokalen Angelgeschäft zu einem 13 Milliarden US-Dollar (knapp 12 Milliarden Euro) schweren Sportartikelriesen offenbart eine Strategie. Diese basiert auf konsequenter Expansion, Innovation im Einzelhandel und operativer Beständigkeit.

Vom Angelgeschäft zur Milliarden-Dollar-Marke

Die Wurzeln von Dick's Sporting Goods liegen in Binghamton im US-Bundesstaat New York. Dort eröffnete der damals 18-jährige Richard „Dick“ Stack 1948 ein kleines Geschäft für Angelbedarf. Er nutzte dafür ein Darlehen seiner Großmutter in Höhe von 300 US-Dollar. In den 1950er-Jahren erweiterte Stack das Sortiment über Angelzubehör hinaus. Er nahm Arbeitskleidung und Outdoor-Ausrüstung auf und legte damit den Grundstein für ein umfassendes Sportartikelangebot.

Bis in die 1970er-Jahre tat sich wenig. Dann übernahm Stacks Sohn, Ed Stack, das Geschäft und erwarb es schließlich zusammen mit seinen Geschwistern komplett. Von da an wandelte sich Dick's von einem regionalen Unternehmen zu einer expandierenden nationalen Ladenkette. Bis 1996 eröffnete das Unternehmen rund 50 Filialen in den USA. Zum Ende des Jahrhunderts überstieg der Jahresumsatz 728 Millionen US-Dollar (rund 670 Millionen Euro).

Börsengang und Übernahmewelle

Das Unternehmen ging 2002 an die Börse und verfolgte anschließend eine aggressive Übernahmestrategie. Zwischen 2004 und 2007 kaufte Dick's mehrere regionale Wettbewerber und Lifestyle-Händler auf, darunter Galyan's Trading Company, Golf Galaxy und Chick's Sporting Goods.

Der Zusammenbruch eines seiner Hauptkonkurrenten, Sports Authority, im Jahr 2016 bot eine weitere Chance. Dick's erwarb die geistigen Eigentumsrechte der Marke. Das Unternehmen nutzte deren bestehende digitale Präsenz, um den E-Commerce zu auszubauen und startete 2017 eine eigene digitale Plattform. Bis 2021 steigerte Dick's seinen Jahresumsatz auf 12,3 Milliarden US-Dollar (rund 11,3 Milliarden Euro).

Resilienz in der Pandemie und Innovation nach Covid

Während viele Einzelhändler während der Covid-19-Pandemie zu kämpfen hatten, passte sich Dick's schnell an. Die Einführung der Abholung von Online-Bestellungen am Straßenrand erwies sich als entscheidend. So konnte das Unternehmen trotz geschlossener Geschäfte die Bedürfnisse der Verbraucher:innen erfüllen. Nach der Pandemie setzte der Einzelhändler verstärkt auf den Erlebniseinzelhandel. Das 2021 eingeführte Konzept „House of Sport“ bietet Kletterwände und Putting Greens. Auch das auf Outdoor ausgerichtete Pendant „Public Lands“ hat trotz anfänglicher Schwierigkeiten an Fahrt gewonnen.

Bild: Dick's Sporting Goods

Beide Formate spiegeln die kontinuierliche Ausrichtung von Dick's auf gemeinschaftsorientierte Einkaufserlebnisse wider. Die Expansionspläne des Unternehmens bestätigen dies nur. Anfang 2025 betreibt das Unternehmen 19 „House of Sport“-Filialen. Bis 2027 soll diese Zahl auf 75 bis 100 Standorte anwachsen.

Tatsächlich hat Dick's im Gegensatz trotz des schwierigen Umfelds im Einzelhandel weiterhin stark in das stationäre Geschäft investiert. Das Unternehmen betreibt derzeit 889 Filialen unter seinen verschiedenen Marken. Diese Zahl hat zu den Rekordumsätzen beigetragen, die im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres verkündet wurden.

In diesem Zeitraum stieg der Nettoumsatz im Jahresvergleich um fünf Prozent auf 3,47 Milliarden US-Dollar (rund 3,19 Milliarden Euro). Dies veranlasste das Unternehmen, seine Prognose für das Gesamtjahr anzuheben. Es wird nun ein Umsatzwachstum zwischen zwei und 3,5 Prozent erwartet. Der verwässerte Gewinn pro Aktie soll 13,90 und 14,50 US-Dollar erreichen.

Warum Foot Locker – und warum jetzt?

Obwohl Dick's eindeutig in der Lage ist, mit Foot Locker in neue Bereiche vorzustoßen, ist der Kontrast zum Schuhspezialisten groß. Foot Locker, einst ein dominierender globaler Akteur, verzeichnete in den letzten Quartalen starke Einbußen. Im ersten Quartal 2025 meldete das Unternehmen einen Nettoverlust von 363 Millionen US-Dollar (rund 334 Millionen Euro). Zudem kündigte es eine Reihe von Filialschließungen und den Verkauf seiner lizenzierten Geschäfte in Griechenland und Rumänien an. Trotz einer gewissen Stabilisierung in Nordamerika blieben die Resultate auch im folgenden Quartal schwach.

Dennoch hat Foot Locker weiterhin strategischen Wert. Das Unternehmen betreibt 2.400 Filialen in 20 Ländern und bietet Dick's damit sofortigen Zugang zu internationalen Märkten, die es bisher nicht erschlossen hat. Für ein Unternehmen, dessen Aktivitäten bisher auf Nordamerika beschränkt waren, ist dieser Deal ein wichtiger Schritt in Richtung globaler Expansion.

Dick's sieht die Übernahme auch als Chance, die Stärken beider Marken zu bündeln. Beide Unternehmen hatten in differenzierte Einzelhandelsformate investiert, wie zum Beispiel „Reimagine“ von Foot Locker und „House of Sport“ von Dick's. Die schwachen Finanzergebnisse von Foot Locker könnten zwar die Margen belasten, langfristig liegen die Vorteile für Dick's jedoch in der globalen Reichweite, engeren Markenpartnerschaften und einer diversifizierten Präsenz.

Die Übernahme selbst markiert einen bedeutenden Wandel für Dick's. Sollte sie erfolgreich sein, könnte die Fusion als Vorbild dafür dienen, wie US-amerikanische Einzelhändler durch Akquisitionen international expandieren können. Sie könnten neue Märkte erschließen, indem sie bestehende Standorte neu gestalten. Damit scheint Dick's eine langfristige Strategie zu verfolgen. Dadurch könnte sich das Unternehmen nicht nur als nationaler Marktführer positionieren, sondern auch als Vorbild für den zukünftigen Sporteinzelhandel.

Der neue Foot-Locker-Store in Birmingham. Bild: Foot Locker.

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