Deutschland ist Weltmarktführer bei Technischen Textilien
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Deutschland hat sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht gerade einen Namen als große Modenation gemacht. Weder im exklusiven Luxusbereich noch bei den großen, vertikalen Anbietern tauchen deutsche Marken in den Rankings globaler Top-Player auf. Denn während relevante Designermode noch immer vor allem aus Frankreich und Italien kommt, sitzen die größten Modekonzerne in Spanien, Schweden und den USA.
Doch nun scheint sich das Blatt zu wenden: Bei der Mode der Zukunft, den technischen Textilien, steht Deutschland aktuell besser da als alle traditionellen Modestandorte. „Deutsche Unternehmen sind Weltmarktführer mit Technischen Textilien“, teilte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und Modeindustrie, Manfred Junkert, unlängst auf einer Pressekonferenz der Branchenmesse Techtextil mit.
Seit Jahren steige der Umsatz in diesem Bereich kontinuierlich an, für Junkert „ein Zeichen einer innovativen Branche mit exzellenten Produkten“. Nun hoffen die Verantwortlichen, dass die Digitalisierung textiler Produkte und Prozesse einen „Innovationsschub auch in vielen anderen Branchen auslösen“ wird.
Techtextil als globaler Branchentreffpunkt etabliert
Bei dieser Entwicklung helfen soll auch die Messe Techtextil in Frankfurt am Main, die sich mittlerweile als wichtigster internationaler Marktplatz für technische Mode und Wearables etabliert hat. Zu kommenden Ausgabe der alle zwei Jahre stattfindenden Plattform erwarten die Organisatoren mehr als 30.000 Besucher aus über 100 Ländern, so viele wie noch nie. Zudem wurde auch die Ausstellungsfläche noch einmal erweitert.
Vom 9. bis 12. Mai 2017 seien „alle internationalen Marktführer“ vor Ort, heißt es seitens der Messe Frankfurt. Zudem stellten zahlreiche Firmen das erste Mal oder nach zwischenzeitlicher Abwesenheit wieder auf der Techtextil aus. Ein deutlicher Ausstellerzuwachs komme dabei vor allem aus Europa, allen voran aus Deutschland, Italien, den Niederlanden, Polen, der Schweiz und Spanien. Auch aus Asien werden weitere Zuwächse erwartet.
Parallel zur Techtextil soll die Texprocess als Leitmesse für die Verarbeitung technischer Textilien und Vliesstoffe Einblicke in alle Schritte der Textilverarbeitung, einschließlich der Textilveredelung und dem Digitaldruck bieten. Auch die Texprocess verzeichne einen hervorragenden Anmeldestand, der über der Vorveranstaltung liege, so die Verantwortlichen.
Geht es nach den deutschen Mode- und Textilverbänden, wird technische Mode schon bald den internationalen Fashion-Markt prägen und sich immer stärker gegen traditionell hergestellte Textilien durchsetzen. Eine Entwicklung, die vor allem den deutschen Unternehmen zugute kommen dürfte. Schließlich erwirtschaftet die deutsche Textilindustrie bereits heute rund 60 Prozent ihrer Umsätze mit technischen Produkten, Tendenz weiter steigend.
Foto: Messe Frankfurt Exhibition GmbH / Pietro Sutera