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Deutsche Wirtschaft kämpft zunehmend mit Handelshemmnissen

Von DPA

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Foto: Tom Fisk / Pexels

Die exportorientierte deutsche Wirtschaft hat es auf dem Weltmarkt mit immer mehr Handelshemmnissen zu tun. Insgesamt 56 Prozent der im Ausland aktiven deutschen Unternehmen haben in den vergangenen zwölf Monaten eine Zunahme solcher Hürden festgestellt, wie aus einer aktuellen Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) hervorgeht. Dies sei der höchste je gemessene Wert, hieß es bei der Vorstellung der Ergebnisse am Mittwoch in Berlin.

„Im Jahr davor waren es bereits 54 Prozent. Wir sehen hier klar eine traurige Tendenz zu mehr Protektionismus“, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. „Hoffentlich ist das das Ende der Fahnenstange.“ Fast ein Viertel der Unternehmen erwartet in diesem Jahr schlechtere Auslandsgeschäfte.

Am häufigsten wurden Sanktionen als Handelshindernis genannt, gefolgt von lokalen Zertifizierungs- und Sicherheitsanforderungen und intransparenter Gesetzgebung. Hürden im internationalen Geschäft sahen die Befragten vor allem im von Sanktionen betroffenen Russland, dem noch mit den Nachwirkungen des EU-Austritts ringenden Großbritannien, dem von der Corona-Pandemie erschütterten China, aber auch in den Ländern mit der gemeinsamen Euro-Währung.

Lieferkettengesetz als Handelshemmnis

Als zusätzliches Handelshemmnis wirke sich das seit Jahresbeginn gültige deutsche Lieferkettengesetz aus, beklagte Treier. Danach tragen Unternehmen Verantwortung dafür, dass Menschenrechte in ihren Lieferketten eingehalten werden.

Mit Blick auf die Probleme will sich mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen neue Märkte erschließen. Insbesondere der Euro-Währungsraum wird wichtiger.

Das US-amerikanische Investitionsprogramm Inflation Reduction Act (IRA) biete vielen Unternehmen eine Geschäftsperspektive, sagte Treier. Es gehe um Subventionen, die letztlich auch in Aufträge für den deutschen Export umgemünzt würden. Subventionen und Steuergutschriften sind daran geknüpft, dass Unternehmen US-Produkte verwenden oder selbst in den USA produzieren. In Europa gibt es Sorgen, dass so Wettbewerbsnachteile entstehen. (dpa)

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