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Deutsche Bekleidungsbranche in der Krise: Halbjahresumsatz sinkt um fast 20 Prozent

Von Jan Schroder

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Die Branchenorganisation GermanFashion Modeverband Deutschland e.V. hat am Freitag eine düstere Bilanz der ersten Jahreshälfte gezogen. „Die Corona-Pandemie hat die Modebranche in eine tiefe Krise gestürzt. Viele unserer Unternehmen sind auf Hilfe vom Staat angewiesen – in einigen Fällen werden Insolvenzen nicht zu verhindern sein“, erklärte Verbandspräsident Gerd Oliver Seidensticker in einer Mitteilung.

In den ersten sechs Monaten des Jahres musste die Branche infolge der Gesundheitskrise empfindliche Einbußen hinnehmen: Aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zufolge lag ihr Umsatz bei 2,33 Milliarden Euro und damit um 19,7 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresniveau. Die Zahln der Beschäftigten sank im Jahresvergleich um 6,4 Prozent, die Zahl der Betriebsstätten um 9,1 Prozent.

GermanFashion-Präsident Seidensticker hatte den Umsatzeinbruch erwartet: „Natürlich überrascht diese Zahl aufgrund des Shutdowns und der gesamten Corona-Stimmungslage nicht“, erklärte er. „Besonders hart trifft es die Hersteller der klassischen Business- und anlassbezogenen Bekleidung insbesondere im Herrenbereich. Hier fehlten die Anlässe zur Zeit des Shutdowns, Homeoffice und Anzug passen nicht zusammen und diese Käufe werden von den Verbrauchern einfach nicht nachgeholt.“

Auch die Erlöse im zuletzt so erfolgreichen Exportgeschäft sackten aufgrund der Krise ab: „Mit einem Umsatzminus von rund 10 Prozent ist es seit Aufzeichnung der Statistik bei GermanFashion das erste Mal, dass ein Minuszeichen vor dem Umsatz steht, also seit mindestens 30 Jahren“, erläuterte Thomas Lange, der Hauptgeschäftsführer der Branchenorganisation. Besonders stark brachen die Ausfuhren nach Großbritannien ein (-30 Prozent). Zusätzlich zur Corona-Krise machten sich hier die Brexit-Folgen negativ bemerkbar. Das Gesamtvolumen der Importe schrumpfte im ersten Halbjahr um insgesamt zwölf Prozent. Dabei sanken die Einfuhren aus China überdurchschnittlich (-18 Prozent).

Foto: GermanFashion

GermanFashion
GermanFashion Modeverband Deutschland e.V.