Corona in Europa: Lockerungskurs macht Hoffnung
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Mit steigenden Impfquoten in Europa stellen viele Regierungen weitere Lockerungen in Aussicht. Das weckt Hoffnung. Dennoch sind mit einer Reise ins Ausland meist noch Hürden wie Testpflichten und Quarantäneregeln verbunden. Ein Überblick:
BALTISCHE STAATEN: Estland, Lettland und Litauen befinden sich auf einem vorsichtigen Lockerungskurs, obwohl die Fallzahlen nur langsam sinken und zuletzt sogar wieder stiegen. Die Geschäfte sind in allen drei Staaten wieder offen, die Gastronomie darf im Außenbereich unter Auflagen wieder Gäste bedienen. Weiterhin sind viele Kultur-, Freizeit- und Unterhaltungsstätten aber dicht. Auch Veranstaltungen in Innenräumen bleiben weitestgehend untersagt.
Reisende aus EU-Ländern müssen in Lettland und Litauen grundsätzlich einen negativen Test vorweisen, in Estland gilt dies für Einreisende aus stärker betroffenen Ländern. Die Einreise nach Lettland ist weiterhin nur mit triftigem Grund möglich, in Estland sind geimpfte Einreisende von der Quarantäne befreit. In allen drei Baltenstaaten unterliegen Reisende einer Registrierungs- und Quarantänepflicht.
BELGIEN: Nach monatelanger Zwangspause dürfen Restaurants und Cafés seit Samstag zumindest ihre Außenbereiche wieder öffnen. Vom 9. Juni an dürfen sie Gäste dann auch wieder in Innenräumen empfangen. Weitere Lockerungen könnten im Sommer kommen. Derzeit rät die Regierung jedoch noch dringend von touristischen Reisen ab. Wer von Deutschland nach Belgien reist, muss in Quarantäne - es sei denn, der Aufenthalt ist kürzer als 48 Stunden.
Etwa jeder dritte Belgier ist mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. In den vergangenen sieben Tagen stiegen Infektionszahlen leicht an.
BULGARIEN: In dem Land am Schwarzen Meer flaut die dritte Corona-Welle ab. Geimpfte, getestete und von Covid-19 genesene Touristen oder andere Reisende dürfen auch aus Deutschland ohne Quarantänepflicht einreisen. Ausgenommen von dieser Regelung sind Reisende aus Indien und anderen Hochinzidenzgebieten. Lokale, Einkaufs- und Fitnesszentren sowie Theater, Kinos und Museen sind unter Auflagen wieder geöffnet. Private Feste mit mehr als 15 Teilnehmern sind wieder erlaubt.
Die Hotels empfangen schon seit Ende 2020 wieder Gäste. Die Lokale haben sowohl ihre Außenbereiche als auch die Innenräume geöffnet - allerdings unter Corona-Auflagen. In öffentlichen Verkehrsmitteln, Apotheken, Supermärkten und Banken sowie in Kirchen und gemeinschaftlich genutzten Räumen gilt Maskenpflicht. Bei einer Bevölkerung von 6,9 Millionen Menschen wurden bislang fast eine Million Corona-Impfdosen verabreicht. Geimpfte haben keine Vorrechte.
DÄNEMARK: Beim nördlichsten deutschen Nachbarn sind die Maßnahmen nach und nach gelockert worden. Geschäfte, Restaurants und Kneipen sind seit langem wieder offen, auch die Fitnessstudios machten kürzlich wieder auf. In den Studios ist es wie im Inneren der Lokale vorgeschrieben, per App einen negativen Test, eine vollständige Impfung oder eine überstandene Infektion vorweisen zu können. Trotz der Öffnungen sind die Neuinfektionszahlen relativ stabil geblieben.
Vollständig geimpfte Deutsche und viele andere Menschen aus EU- und Schengen-Ländern dürfen seit dem 1. Mai wieder einreisen. Dabei müssen sie im Gegensatz zu anderen Reisenden keine negativen Corona-Tests oder Einreisegründe wie etwa den Besuch von Partnern vorweisen, auch Test- und Quarantänepflicht nach Ankunft fallen für sie weg. Bedingung ist, dass das Land der Reisenden zumindest als "orange" gilt, die dortige Corona-Lage also nicht zu schlimm ist und dort keine besorgniserregenden Varianten des Coronavirus grassieren. Deutschland gilt derzeit als orange. Zum 14. Mai könnten die dänischen Einreisebeschränkungen weiter gelockert werden.
FRANKREICH: Reisen innerhalb Frankreichs sind mittlerweile wieder möglich. Auch ohne triftigen Grund dürfen sich Menschen wieder mehr als zehn Kilometer von der Wohnung entfernen. Nach wie vor gilt aber eine nächtliche Ausgangssperre ab 19.00 Uhr. Mehr Freiheiten soll es ab kommenden Mittwoch geben. Museen, Kinos und Geschäfte können dann unter Auflagen wieder öffnen, ebenso die beliebten Außenbereiche von Restaurants. Die Ausgangssperre soll dann ab 21.00 Uhr gelten.
Die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen einer Woche sinkt in Frankreich seit Wochen. Zuletzt lag sie landesweit bei etwa 184. Mit Stand Montagabend sind etwa 27 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft.
Wer aus Europa nach Frankreich einreist, braucht einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden ist. Zusätzlich muss eine Erklärung ausgefüllt werden, in der Reisende etwa versichern, keine Covid-19-Symptome zu haben. Vorrechte für Geimpfte gibt es nicht.
GRIECHENLAND: An diesem Samstag fällt in Griechenland der offizielle Startschuss für die Tourismus-Saison. Das Datum geht mit weiteren Lockerungen einher - so dürfen die Menschen fortan innerhalb des Landes wieder frei reisen, was Griechen und Ausländern zuvor monatelang verboten war. Cafés, Bars und Tavernen haben bereits ihre Außenbereiche geöffnet, allerdings gilt weiterhin ein nächtliches Ausgangsverbot von 23.00 Uhr bis 5.00 Uhr.
Die Infektionszahlen in dem Land mit seinen rund 11 Millionen Einwohnern sinken jedoch stetig. Vor allem auf den touristischen Inseln ist bereits ein Großteil der Bewohner geimpft. Besucher müssen sich vor der Einreise registrieren und ihren vollen Impfschutz (14 Tage nach dem zweiten Impftermin) oder einen höchstens 72 Stunden alten PCR-Test vorweisen. Eine Quarantänepflicht besteht nicht mehr.
GROßBRITANNIEN: Dank der fortgeschrittenen Impfkampagne und relativ niedriger Corona-Fallzahlen können sich die Menschen in Großbritannien über immer mehr Freiheiten freuen. Mehr als zwei Drittel der Erwachsenen haben mittlerweile eine erste Corona-Impfung erhalten, gut ein Drittel auch die zweite Dosis. Pubs und Restaurants sind weitgehend wieder geöffnet, ab Montag dürfen sie in großen Teilen des Landes auch wieder drinnen Gäste empfangen. Auch die Kontaktbeschränkungen werden deutlich gelockert. Schottland, Wales und Nordirland entscheiden unabhängig von England über ihre Corona-Maßnahmen, die sich aber nur in Details unterscheiden.
Für Einreisende gibt es weiter große Hürden: In den meisten Fällen ist eine zehntägige Quarantäne notwendig - bei Hochrisikoländern sogar auf eigene Kosten im Hotel. Vor der Einreise ist in jedem Fall ein negativer Test notwendig, außerdem müssen am zweiten und achten Tag nach der Einreise PCR-Tests gemacht werden. Nur für Länder auf Englands sogenannter "grüner Liste" gelten weniger strenge Regeln. Ausnahmen für Geimpfte gibt es bislang nicht.
IRLAND: In Irland sind mittlerweile mehr als ein Drittel der Erwachsenen erstgeimpft, 13 Prozent haben den vollständigen Impfschutz. Nach monatelangem Lockdown sind am vergangenen Montag erste vorsichtige Lockerungen in Kraft getreten, so dürfen Friseure und Geschäfte Kunden Termine anbieten. Auch Museen, Büchereien und andere kulturelle Einrichtungen haben wieder geöffnet - die Gastronomie jedoch noch nicht.
Von nicht notwendigen Reisen nach Irland rät die Regierung ab. Einreisende müssen einen negativen PCR-Test vorweisen und sich in Quarantäne begeben. Für Einreisende aus Ländern mit besonders hohen Corona-Fallzahlen oder gefährlichen Varianten gilt ebenfalls verpflichtende Isolation im Hotel. Allerdings gibt es in Irland bereits mehr Freiheiten für vollständig Geimpfte: So gelten für sie etwa lockere Bestimmungen bei Verabredungen oder Quarantäne-Regeln.
ITALIEN: Das Mittelmeerland steuert weiter auf Lockerungskurs. In den Städten herrscht an den Außentischen vor Bars und Restaurants schon länger gute Stimmung. Mittlerweile ist keine Region Italiens mehr in der Roten Zone mit den strengsten Beschränkungen. Im Großteil des Landes dürfen die Lokale mittags und abends im Außenbereich ihre Gäste an Tischen bis 22.00 Uhr bedienen. Danach gilt überall die nächtliche Ausgangssperre - sie dürfte nach Plänen aus Rom bald etwas später starten. In den sogenannten Gelben Zonen haben Museen, Kinos und Theater geöffnet. Maskenpflicht gilt aber überall, auch draußen.
Die nächsten Änderungen werden vom 15. Mai an erwartet. Mitte des Monats könnte die fünftägige Quarantäne für EU-Bürger wegfallen. Wer einreisen will, muss weiter einen negativen Test vorweisen oder gegen Corona geimpft sein. Italien peilt den 2. Juni als offiziellen Start der Sommersaison an. Die Corona-Zahlen sind zuletzt gesunken. Gut 30 Prozent der Bevölkerung sind mindestens einmal gegen Corona geimpft.
KROATIEN: Das beliebte Urlaubsland rüstet sich für die neue Saison. Auf den Buchungsplattformen ist schon eine Vielzahl an Hotels und Privatunterkünften verfügbar. Vollständig Geimpfte, Genesene und aktuell Getestete können in Kroatien Urlaub machen. Ihren Status müssen sie beim Grenzübertritt nachweisen. Im Land selbst gibt es sonst keine Vorrechte für Geimpfte.
Gaststätten dürfen Gäste nur draußen empfangen, unter Auflagen. Es besteht Maskenpflicht in öffentlichen Innenräumen und draußen überall dort, wo kein 1,5-Meter-Abstand eingehalten werden kann. Weitere Lockerungen könnten am 15. Mai in Kraft treten. Bisher erhielten 22,6 Prozent der Bevölkerung zumindest eine Erstimpfung.
MALTA: Der Inselstaat wurde unlängst wegen stark gesunkener Corona-Zahlen von der Risikoliste in Deutschland gestrichen. Zuletzt gab es in Malta am Tag nur eine Handvoll neuer Infektionen. Außerdem sind über 50 Prozent der Bürger mindestens einmal gegen das Virus geimpft. Ab dem 1. Juni will das EU-Land für den internationalen Tourismus voll öffnen.
Restaurants in Malta dürfen Besucher bis 17.00 Uhr an Tischen - drinnen und draußen - bedienen. Danach gibt es Bestellungen nur noch zum Mitnehmen. Vom 24. Mai an verlängert sich die Bewirtungszeit bis Mitternacht. Bars, Kinos und Theater sollen am 7. Juni öffnen.
NIEDERLANDE: Ende April wurden die ersten Maßnahmen seit dem strengen Lockdown gelockert - trotz anhaltend hoher Corona-Zahlen. Die Ausgangssperre ist abgeschafft, Geschäfte dürfen Kunden wieder empfangen und Gaststätten Gäste bedienen - unter Auflagen und nur draußen von 12.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Verboten sind weiterhin alle Veranstaltungen mit Publikum. Museen, Kinos und Theater bleiben zu. Nun steht ab 19. Mai der zweite Schritt der Öffnung bevor, etwa für Gaststätten, Prostituierte und Fitnessstudios. Bedingung ist, dass die Patientenzahlen in Krankenhäusern deutlich sinken. Die Zahl der Infektionen geht aber nur langsam zurück. Von den Menschen ab 18 Jahren haben etwa 40 Prozent mindestens eine Impfdosis erhalten.
Ausländischen Besuchern raten die Niederlande dringend von Urlaubsreisen ab. Wer dennoch kommen will, muss einen negativen Corona-Test vorweisen und sich für zehn Tage in Quarantäne begeben. Wenn ein zweiter Test erneut negativ ist, endet die Quarantäne. Geimpfte haben keine Privilegien.
ÖSTERREICH: Dank sinkender Infektionszahlen öffnen am 19. Mai Gastronomie, Hotels, Bühnen und Sporteinrichtungen. Ein neuer Anstieg an Covid-19-Fällen soll mit Zutrittstests, Gästeregistrierungen und Abstandsregeln verhindert werden. Bereits mehr als ein Drittel der Einwohner ab 16 Jahren hat die erste Impfdosis erhalten.
Urlauber aus Deutschland und anderen Ländern mit niedrigem Corona-Risiko können ab dem 19. Mai ohne Quarantäne einreisen. Geimpfte, Getestete und von Covid-19 Genesene dürfen ins Land. Die sogenannten Drei Gs sind auch die Eintrittskarte für Restaurants, Hotels und Veranstaltungen. Obwohl die Sieben-Tage-Inzidenz in Österreich niedriger als in Deutschland ist, sind Test und Quarantäne bei der Rückkehr nach Deutschland nötig. Bayern und Österreich einigten sich jedoch, schon diese Woche den Grenzübertritt für private Besuche oder Einkäufe ohne Quarantäne wieder zu erlauben.
POLEN: Das Nachbarland hat im Mai schrittweise gelockert. Einkaufszentren, Hotels, Museen und Kunstgalerien dürfen unter Auflagen öffnen. Vom 15. Mai an sollen Außenbereiche von Restaurants wieder Gäste empfangen dürfen, Innenräume bleiben noch bis Ende Mai geschlossen. Auch die Maskenpflicht im Freien fällt dann weg, in Innenräumen und in Bussen und Bahnen etwa bleibt sie bestehen. Gut 14 Millionen Menschen des 38-Millionen-Einwohnerlands haben mindestens eine Impfdosis erhalten. Etwa 10 Prozent haben den kompletten Impfschutz.
Bei der Einreise aus Deutschland und anderen EU-Ländern gilt eine Quarantänezeit von zehn Tagen. Dies gilt nicht für Reisende, die bei der Einreise einen negativen Coronatest vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Auch vollständig Geimpfte und nachweislich Genesene sind von der Quarantäne befreit.
PORTUGAL - Der ehemalige Corona-Hotspot hat nach Island die niedrigsten Infektionswerte Europas. Der Ausnahmezustand zur Eindämmung der Pandemie ging nach etwa fünfeinhalb Monaten am 1. Mai zu Ende. Restaurants, Cafés und Bars sowie Kinos, Theater und andere Kultur- und Freizeitstätten dürfen seitdem auch an den Wochenenden bis 22.30 Uhr offen bleiben.
Nicht notwendige, touristische Reisen aus Ländern mit einer 14-Tage-Inzidenz über 150, und dazu gehört auch Deutschland, sind weiterhin nicht gestattet. In dem Land mit 10,3 Millionen Einwohnern wurden bereits rund vier Millionen Impfdosen verabreicht, rund elf Prozent aller Bürger sind komplett geimpft. Vorteile für Geimpfte oder Genesene gibt es in Portugal allerdings noch nicht.
RUMÄNIEN: In dem südosteuropäischen Land ist der Betrieb der Außengastronomie weitgehend wieder erlaubt, Hotels sind geöffnet. Im Freien und damit auch etwa an Stränden gelten weiter Masken- und Abstandspflichten. Die Impfkampagne im Land läuft auf Hochtouren, eine Priorisierung gibt es nicht mehr. 3,7 Millionen der rund 20 Millionen Einwohner sind geimpft, von diesen haben 2,4 Millionen auch die zweite Dosis erhalten. Im Juni sollen weitere Lockerungen kommen.
Bei der Einreise müssen sich Deutsche für 14 Tage in Quarantäne begeben. Davon befreit ist, wer mindestens zehn Tage vor Reiseantritt die zweite Corona-Impfung erhalten hat. Für andere EU-Bürger gelten teils weniger Einschränkungen, Deutschland gilt in Rumänien als Risikogebiet. Am Grenzübergang Nadlac nach Ungarn impfen mobile Teams derzeit auch nicht-rumänische EU-Bürger, solange der Vorrat reicht.
SCHWEDEN & NORWEGEN: Weiter nördlich in Skandinavien könnte die Lage unterschiedlicher nicht sein: Schweden mit seinem Sonderweg kämpft mit einer der höchsten Neuinfektionszahlen Europas, Norwegen dagegen hat die Pandemie recht gut unter Kontrolle. Die schwedischen Maßnahmen - darunter eine Teilnehmerobergrenze für Veranstaltungen von acht Personen und die Schließung von Restaurants, Kneipen und Cafés um 20.30 Uhr - wurden gerade bis zum 1. Juni verlängert, Norwegen dagegen hat Mitte April mit der schrittweisen Lockerung der geltenden Beschränkungen begonnen. Die Impfkampagnen sind in beiden Ländern in etwa so weit vorangeschritten wie in Deutschland.
Damit die Lage in Norwegen weiter gut bleibt, hat die Regierung in Oslo die Grenzen für Menschen aus dem Ausland praktisch geschlossen. Urlauber werden nicht ins Land gelassen. Wer trotzdem einreisen darf - etwa, weil er Waren transportiert oder systemrelevante Funktionen erfüllt - für den gelten umfangreiche Test- und Quarantäneregeln. In Schweden ist all das lockerer. Ausländer müssen bei der Einreise einen negativen, maximal 48 Stunden alten Corona-Test vorweisen können. Die nationale Gesundheitsbehörde empfiehlt darüber hinaus, sich nach der Ankunft sowie noch einmal fünf Tage danach testen zu lassen und Kontakte für sieben Tage zu vermeiden.
SCHWEIZ: Urlaub in der Schweiz ist praktisch kein Problem: Hotels, Museen, Läden, Theater, Kinos, Zoos und Freizeitparks sind geöffnet. Auf Restaurantterrassen ist Essen und Trinken erlaubt. Negative Corona-Tests sind zum Betreten nicht nötig, insofern gibt es auch keine besonderen Zugeständnisse für Geimpfte. Es gelten aber überall Höchstzahlen für Besucher, sowie Abstandsregeln und Maskenpflicht. Wer mit Auto, Bus oder Bahn anreist, muss sich elektronisch registrieren, bei Flugreisen ist ein negativer Coronatest nötig. In Quarantäne müssen nur Einreisende aus Risikogebieten. Dazu gehören die deutschen Bundesländer Sachsen und Thüringen.
Die Infektionszahlen gehen seit einigen Wochen zurück. Gut zwölf Prozent der Gesamtbevölkerung sind vollständig geimpft.
SLOWAKEI: Die Geschäfte in der Slowakei sind unter Einhaltung strenger Corona-Regeln wieder geöffnet. Gastronomiebetriebe dürfen in ihren Außenbereichen servieren. In einigen Landesteilen sind auch Zuschauer bei Sport- und Kulturveranstaltungen im Freien wieder erlaubt. Bis Mittwoch wurde nach offiziellen Angaben knapp ein Viertel der 5,5 Millionen Einwohner mindestens einmal geimpft.
Während den Slowaken selbst alle touristischen Auslandsreisen noch verboten sind, dürfen Touristen aus dem Ausland zumindest nach vorheriger Online-Registrierung einreisen. Allerdings müssen sie dann eine 14-tägige Quarantäne antreten, von der sie sich nach frühestens acht Tagen freitesten können. Geimpfte können diese Zeit verkürzen, indem sie sich sofort nach der Einreise einem PCR-Test unterziehen.
SPANIEN: Die Corona-Lage bessert sich seit Wochen. Am Sonntag endete der sechsmonatige Corona-Notstand. Das Infektionsgeschehen ist deutlich niedriger als zum Beispiel in Deutschland. In einigen Urlaubsregionen wie Valencia oder den Balearen mit Mallorca ist die Situation sogar noch entspannter. Nach Ende des Notstandes gibt es allerdings Unklarheit, welche Maßnahmen weiter gelten sollen. Auf den Kanaren etwa untersagte das Oberste Landesgericht die Fortdauer einer nächtlichen Ausgangssperre, auf Mallorca hingegen bestätigte das dortige höchste Gericht diese Maßnahme. Die Maskenpflicht auch im Freien gilt weiterhin fast überall.
Die Einreise ist aus allen EU- und Schengen-assoziierten Staaten möglich. Die Testpflicht für Einreisen aus einem Risikogebiet aus dem Ausland besteht aber weiter. Vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in einige Regionen Spaniens, darunter Madrid, Katalonien oder das Baskenland, wird in Berlin aufgrund der relativ hohen Infektionszahlen noch gewarnt. Etwa 30 Prozent der 47 Millionen Spanier haben mindestens eine Impfdosis erhalten, gut 13 Prozent schon beide. Privilegien für Geimpfte oder Genesene gibt es in Spanien noch nicht.
TSCHECHIEN: Der gesamte Einzelhandel ist seit dem 10. Mai unter strengen Auflagen wieder geöffnet. Auch Besuche von Zoos, Museen, Galerien und Denkmälern sind mit Einschränkungen möglich. Ab dem 17. Mai werden Kulturveranstaltungen im Freien erlaubt, aber nur für Getestete und Geimpfte. Im Freien darf die Maske nun abgenommen werden, wenn man alleine ist. Restaurants und Hotels bleiben indes noch geschlossen.
Reisen aus touristischen Gründen nach Tschechien sind weiterhin untersagt. Ausländische Impfzertifikate werden nicht anerkannt. Tschechien setzt im Kampf gegen Corona auf massives Testen. Der frühere Corona-Hotspot wies zuletzt weniger als 100 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen auf. Mehr als eine Million der knapp elf Millionen Einwohner sind vollständig geimpft.
TÜRKEI: Noch bis zum 17. Mai gilt in der Türkei ein Lockdown: Nur Geschäfte für den täglichen Bedarf sind geöffnet, die Menschen dürfen lediglich für wichtige Erledigungen vor die Tür. Touristen sind von diesen Ausgangsbeschränkungen ausgenommen und können sich frei bewegen. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen im Land bleibt weiter auf hohem Niveau. In den touristischen Provinzen Antalya und Mugla lag die Sieben-Tage-Inzidenz in der vergangenen Wochen bei rund 130 Fällen pro 100 000 Einwohner, in Izmir bei knapp 162. Rund 17 Prozent der Bevölkerung haben bislang mindestens eine Impfdosis erhalten, Mitarbeiter im Tourismussektor werden bevorzugt geimpft. Bei der Einreise aus Deutschland in die Türkei muss ein negativer PCR-Test vorgelegt werden, der nicht älter als 72 Stunden sein darf.
UNGARN: Touristische Reisen nach Ungarn sind noch nicht möglich. Ausnahmen gelten für Menschen, die in einem der Länder geimpft wurden, deren Impfnachweise Ungarn aufgrund von Wechselseitigkeit anerkennt. Derzeit sind das Serbien, Montenegro, Kroatien, Slowenien, die Türkei und Bahrain. Ein Deutscher, der in einem dieser Länder geimpft wurde, kann als Tourist nach Ungarn einreisen.
Die Außenbereiche der Gaststätten stehen allen offen. Geimpfte und Genesene können außerdem in Hotels übernachten, sich im Innenbereich von Gaststätten aufhalten sowie Museen, Theater, Kinos, Bäder, Fitnessstudios und Sportveranstaltungen besuchen. Es gilt eine nächtliche Ausgangssperre von 00.00 bis 05.00 Uhr. Außerdem besteht Maskenpflicht in öffentlichen Innenräumen sowie draußen in allen verbauten Gebieten. Von der Maskenpflicht ausgenommen ist alles, was nur Geimpften und Genesenen vorbehalten ist. 44,5 Prozent der Bevölkerung erhielten zumindest eine erste Impfung.
ZYPERN: Seit Montag hat Zypern für Urlauber aus den meisten Ländern geöffnet - ausgenommen sind nur sehr stark von Corona betroffene Staaten wie beispielsweise Brasilien. Tavernen, Bars und Cafés haben ihre Außenbereiche geöffnet. Um sich frei bewegen zu können, benötigen Touristen den "Cyprus Flight Pass". Er wird vor der Einreise auf der Website www.visitcyprus.com beantragt und sollte anschließend während des Urlaubs stets mitgeführt werden.
Zur Einreise benötigen die Gäste außerdem einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden ist. Alternativ müssen Besucher mindestens eine Erstimpfung nachweisen, die drei Wochen zurückliegt. Eine Quarantänepflicht gibt es nicht mehr.
EINREISE NACH DEUTSCHLAND: Von den aufgeführten Ländern werden Estland, Frankreich, Kroatien, Litauen, die Niederlande, Schweden, die Türkei und Zypern derzeit von Deutschland als Hochinzidenzgebiete eingestuft. Die weiteren Staaten überwiegend als Risikogebiete. Großbritannien und Nordirland sowie Malta zählen nicht mehr dazu. Teilweise oder zu großen Teilen als Risikogebiet eingestuft sind: Irland, Norwegen, Österreich und Spanien. Rückreisende aus Risikogebieten können sich seit Donnerstag durch einen negativen Corona-Test bei Einreise von der Quarantänepflicht befreien. Wer aus einem Hochinzidenzgebiet einreist, muss für zehn Tage in Quarantäne, kann sich davon aber nach fünf Tagen durch einen negativen Test befreien. (dpa)
Bild: Tuur Tisseghem via Pexels.