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Chinas JD-Plattform will mit deutschen Marken Alibaba überholen

Von Reinhold Koehler

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Deutsche Marken sind in China sehr gefragt, und das zunehmend auch außerhalb der angestammten Exportsegmente im Maschinen- oder Fahrzeugbau. Egal ob Produkte für den Haushalt, Designartikel oder Mode - das Gütesiegel „Made in Germany“ ist derzeit kaum irgendwo auf der Welt so angesagt wie in China.

Profitieren wollen von dem Boom nun auch vermehrt Chinas Händler, die bei der Zusammenstellung ihres Produktportfolios immer öfter auf deutsche Waren setzen und diesem Umstand sogar dazu nutzen, die Konkurrenz auszustechen. Ganz nach dem Motto „Mein Sortiment ist deutscher als deines“, treten nun auch die beiden größten E-Commerce Plattformen des Landes, der Branchenprimus Alibaba und der Konkurrent JD gegeneinander an.

Richard Lius, Gründer und Chef des nach Alibaba zweigrößten chinesischen E-Commerce-Händlers JD, kündigte gegenüber dem Wirtschaftsmagazin „Capital“ bereits an, Alibaba auch mithilfe deutscher Produkte die Marktführerschaft in China streitig machen zu wollen. Während Alibaba in den vergangenen Monaten immer wieder durch den Verkauf von Billigimitaten und Marken-Fakes auf sich aufmerksam machte, will JD künftig vor allem durch qualitativ hochwertige Waren beim stets anspruchsvoller werdenden, chinesischen Publikum punkten.

Chinesen wollen Qualität

JD-Chef Lius verspricht deutschen Herstellern daher bereits gute Geschäfte in China. „Ich möchte noch mehr europäische Waren auf meiner Website JD.com verkaufen. Die chinesischen Konsumenten sind hungrig nach Qualität und großen deutschen und europäischen Marken", so Lius gegenüber „Capital“. Der Konzernchef weiß: „Chinesen haben Fälschungen satt. Sie wollen Verlässlichkeit“.

Lius hat erkannt, dass sich die Shoppinggewohnheiten der Chinesen in den letzten Jahren signifikant geändert haben: „An erster Stelle steht Qualität, dann Service, erst dann ist der Preis wichtig." JD.com, mit rund 226 Millionen Kunden oft auch als „Amazon Chinas" bezeichnet, profitiert von dieser Entwicklung laut Lius besonders: „Wir verkaufen keine White Label-Produkte. Der zweite Grund unseres Erfolgs: Wir verkaufen keine Fälschungen. Unser Geschäftsmodell sind vor allem Direktverkäufe. Dabei kontrollieren wir die Qualität und Echtheit." Auf diese Weise sei sein Unternehmen in den letzten zwölf Jahren im Schnitt um 150 Prozent pro Jahr gewachsen.

Aktuell befindet sich Lius auf Europareise, um Vertreter von Markenherstellern zu treffen und kräftig einzukaufen. Und der Mann hat ehrgeizige Pläne. Innerhalb von vier Jahren will er zur größten B2C-Plattform Chinas wachsen und so Alibabas Tmall überholen.

Foto: JD Website

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