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China verbietet Großbestellungen schwarzer Kleidung

Von Simone Preuss

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Angesichts der anhaltenden Protestbewegung in Hongkong hat die chinesische Regierung den Auftrag gegeben, alle Lieferungen und Pakete in die Metropole genauesten zu kontrollieren und Großbestellungen von schwarzer Kleidung und anderer Artikel, die von den Demonstranten benutzt werden könnten, nicht zuzustellen.

Chinas größte Kurierunternehmen wie STO Express, ZTO Express und YTO Express informierten ihre Kunden im August, während PHXBUY mit Sitz in Guangdong sich auf eine Notiz der Zollbehörde auf dem Festland vom 11. Juli berief, die die Zustellung von Artikeln wie gelbe Helme und Schirme, Fahnen, Fahnenstangen, Spruchbänder, Handschuhe, Masken, schwarze T-Shirts, Metallstangen, Neonröhren und Knüppel untersagte, so die South China Morning Post.

Seitdem ist die Liste verbotener Gegenstände gewachsen und schließt jetzt auch Lebensmittel, Flüssigkeiten, Pulver, Gase, gefälschte Markenprodukte, große Maschinen, Armbänder, Handtücher, Sicherheitswesten, Lautsprecher, Verstärker, Gestelle, Walkie-Talkies, Drohnen, Brillen, Metallperlen, -kugeln und -ketten, Gartenscheren, Taschenlampen, Ferngläser, ferngesteuertes Spielzeug und schwarze Kleidung allgemein ein.

„Kunden, die Produkte versenden, müssen ihren richtigen Namen verwenden. Bei einer Nichtübereinstimmung zwischen dem genannten Absender der zu versendenden Waren und dem der tatsächlichen Artikeln werden diese im Lager verbleiben.... für jedwede Entdeckung der oben genannten Waren (für den Versand nach Hongkong) wird eine gründliche Untersuchung eingeleitet“, heißt es zudem beim Kurierdienst Express mit Sitz in Guangdong laut der Tageszeitung.

Diese ‘gründliche Untersuchung’ aller Sendungen bedeutet, dass Zustellungen nach Hongkong derzeit rund zwei Tage länger brauchen. Während die Bestellung einzelner schwarzer T-Shirts und Kleidung noch möglich ist, wird es ab einer Bestellung von fünf oder mehr Artikeln kritisch. Zudem scheint diese Einschränkung inzwischen auch für dunkelblaue T-Shirts zu gelten. Die Demonstranten haben ein schwarzes Outfit bestehend aus schwarzem T-Shirt, Jeans und Turnschuhen, oft plus schwarzer Gesichtsmaske, zu ihrem Erkennungszeichen gemacht.

Was den Einzelhandel in Hongkong angeht, so ist er überrascht, von diesen Einschränkungen zu hören. „Wir können schwarze Kleidung verkaufen und sie auch tragen“, sagte etwa die Managerin einer H&M-Filiale in Hongkong. Auch Uniqlo und Giordano Ladies hatten nichts von einem Verbot des Verkaufs schwarzer Kleidung gehört beziehungsweise einen Anstieg der Nachfrage danach verzeichnet, so Reuters.

Erst vor wenigen Tagen gingen trotz eines Demonstrationsverbots erneut zehntausende Menschen gegen die Regierung im Einkaufsviertel Tsim Sha Tsui im Süden des Stadtteils Kowloon auf die Straße. Aus Angst vor gewalttätigen Ausschreitungen entschieden sich viele Einzelhändler, ihre Geschäfte geschlossen zu halten.

Foto: Iris Tong via Wikimedia Commons

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