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Charles Vögele findet Käufer für deutsche Filialen

Von Jan Schroder

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Mit der Übernahme durch das italienische Konsortium Sempione Retail war der Rückzug des schweizerischen Bekleidungshändlers Charles Vögele vom deutschen Markt beschlossene Sache. Nun hat das Unternehmen nach eigenen Angaben Käufer für die meisten seiner hiesigen Filialen gefunden.

„Die deutschen Handelsunternehmen Tedi, Woolworth und Kik haben eine Vereinbarung mit Charles Vögele Deutschland GmbH für den Kauf eines Großteils des deutschen Filialnetzwerks unterzeichnet“, teilte der Bekleidungshändler am Montag mit. Um wie viele der derzeit 284 deutschen Shops es sich dabei genau handelt, wurde nicht bekannt.

Bereits bei der Veröffentlichung der Übernahmepläne im vergangenen Herbst hatte Sempione Retail klar gemacht, kein Interesse am Deutschlandgeschäft von Charles Vögele zu haben. Nun wird der Markenname komplett vom deutschen Markt verschwinden. Die drei Käufer der Filialen würden „vorbehaltlich der Zustimmung der Vermieter die Mehrheit der Filialen künftig unter ihrem jeweiligen Markennamen und mit ihrem spezifischen Geschäftskonzept betreiben“, erklärte Charles Vögele. Es sei geplant, „die Mietverträge im zweiten Quartal 2017 überzuleiten“. Für die Beschäftigten in den Filialen gab es eine gute Nachricht: Ihnen werde „die Möglichkeit auf Weiterbeschäftigung angeboten“, teilte das Unternehmen mit.

Charles Vögele war im vergangenen Jahr von einem italienischen Konsortium übernommen worden

Charles Vögele hatte schon seit Jahren mit Problemen zu kämpfen. Das Geschäftsjahr 2015 schloss das Unternehmen auf Pfäffikon mit einem Umsatzrückgang um elf Prozent ab, der Nettoverlust stieg auf knapp 62 Millionen Schweizer Franken. (58 Millionen Euro). Daraufhin war bereits im vergangenen Sommer der Rückzug vom belgischen Markt beschlossen worden. Dort wurden bis Ende November Käufer für 14 von 41 Filialen gefunden, die restlichen mussten in die Insolvenz gehen.

Im September legte das italienische Konsortium Sempione Retail, ein Zusammenschluss des Handelskonzerns OVS mit zwei weiteren Investoren, Pläne für die Übernahme des angeschlagenen Einzelhändlers vor. Die sahen unter anderem den Verkauf der deutschen Filialen vor. Im November wurde die Übernahme erfolgreich abgeschlossen. Die verbliebenen Shops von Charles Vögele in der Schweiz sowie in Ungarn, Österreich und Slowenien sollen nun in das Filialnetz von OVS integriert werden.

Foto: Charles Vögele
Charles Vogele
OVS