CCC: 10 Jahre nach Brand bei Ali Enterprises blockieren Marken immernoch Verbesserung der Arbeitssicherheit
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Trotz zahlreicher, teilweise tödlicher Unfälle in den Textilfabriken Pakistans, seien die Zustände immernoch nicht besser geworden, klagt die internationale NGO Clean Clothes Campaign (CCC) in einer Presseerklärung anlässlich des zehnten Jahrestages des verheerenden Brands bei Ali Enterprises in Pakistan die Textilindustrie an. Damals starben mehr als 250 Menschen.
Vor allem die Modehändler H&M, C&A, Bestseller und Zara stehen im Zentrum der Kritik, weil sie in Fabriken sourcen, die sich der Ausweitung des Internationalen Abkommens für Gesundheit und Sicherheit in der Textil- und Bekleidungsindustrie (ein Nachfolgeabkommen, das einst das als Reaktion auf das Rana Plaza-Unglück in Bangladesch gestartet wurde und als Bangladesch Accord bekannt wurde) widersetzen. „Die Kampagne für Saubere Kleidung und andere Interessengruppen sind weltweit vereint, um auf die anhaltenden Sicherheitsprobleme in den Fabriken in Pakistan aufmerksam zu machen und Marken wie H&M, C&A, Zara und Bestseller öffentlich anzuprangern, die die Ausweitung des Abkommens, das die Sicherheit der Arbeiter schützen würde, absichtlich verzögern“, heißt es in dem Schreiben.
Obwohl der Accord die Einleitung des Programms in Pakistan empfohlen hat, hätten sich die Markenvertreter im Lenkungsausschuss, darunter H&M, C&A, Inditex und Bestseller, geweigert, sich anzuschließen und die Einleitung zu unterstützen. Die Markenvertreter hätten die Weiterentwicklung stattdessen immer wieder verzögert „bis zu einem Punkt, an dem ihre Haltung nicht auf Vorsicht, sondern auf vorsätzliche Behinderung schließen lässt“, so die Kampagne weiter.
Als Beweis für die nach wie vor anhaltenden Missstände hat die Kampagne für Saubere Kleidung Daten veröffentlicht, die jüngste Vorfälle und anhaltende Sicherheitsrisiken in den Lieferketten dieser Marken aufzeigen, die durch eine Ausweitung des Abkommens auf das Land hätten vermieden oder behoben werden können, so die NGO.
„Der Bericht der Clean Clothes Campaign über die Vorfälle zeichnet ein erschreckendes Bild der Arbeitssicherheit in Pakistan“, erklärt Ineke Zeldenrust von der Clean Clothes Campaign. „Noch erschreckender ist jedoch, dass wir das wahre Ausmaß der Sicherheitsverstöße in den Fabriken nicht kennen. Wenn die Marken aufhören würden, den Fortschritt zu behindern, und dem International Accord erlauben würden, unabhängige Fabrikinspektionen in Pakistan durchzuführen, könnten wir anfangen, die Fabrikrenovierungen und -reparaturen zu verstehen, die durchgeführt werden müssen, um die Sicherheit der Arbeiter zu schützen.“