Calida kehrt 2024 in die Gewinnzone zurück und beruft neuen CEO
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Der schweizerische Textilkonzern Calida Holding AG hat im Geschäftsjahr 2024 die verhaltene Konsument:innenstimmung zu spüren bekommen. Dennoch sprach die Gruppe, die am Freitag zudem einen Geschäftsführerwechsel bekannt gab, von einer "zufriedenstellenden Entwicklung".
„Die 2023 beschlossene strategische Neuorientierung der Calida Group prägte das Geschäftsjahr 2024“, so der exekutive Verwaltungsratspräsident Felix Sulzberger. „Die strukturelle und operationelle Optimierung unserer Gruppe mit der Fokussierung auf das Textilgeschäft schreitet voran. Die gedämpfte Konsument:innenstimmung in den Kernmärkten beeinflusst weiterhin die Umsatzentwicklung unserer Marken.“
Neuer CEO für Calida
Zeitgleich mit den Jahresergebnissen verkündete die Calida Group auch einige Veränderungen in ihrer Führungsriege.
Thomas Stöcklin wurde zum neuen Geschäftsführer der Gruppe ernannt. Der Chief Financial Officer (CFO) der Schweizer Warenhauskette Manor wird seinen neuen Posten zum 1. Juni 2025 übernehmen. Für den künftigen CEO ist es eine Rückkehr zu Calida, denn er war zuvor bereits rund 13 Jahre bei der Gruppe tätig, zuletzt als CFO. Außerdem ist er bereits seit 2023 Mitglied des Verwaltungsrats.
„Ich freue mich sehr, dass wir mit Thomas Stöcklin eine sehr erfahrene Persönlichkeit mit hoher Affinität zu und langjähriger Erfahrung mit den Marken der Calida Group sowie im Retailmarkt für die anspruchsvolle Aufgabe bei der Calida Group gewinnen konnten“, so Sulzberger. „Dank der langjährigen Zusammenarbeit mit Thomas Stöcklin sowohl in der Geschäftsführung als auch in den vergangenen zwei Jahren im Verwaltungsrat der Calida Group ist eine rasche und nahtlose Übergabe der Verantwortlichkeiten sichergestellt.“
Veränderungen gibt es allerdings auch für Sulzberger selbst, denn er gibt die operative Führung zum 31. Mai 2025 ab und wird sich im Anschluss an die Generalversammlung in nicht exekutiver Funktion als Verwaltungsratspräsident zur Verfügung stellen. Zudem hat Verwaltungsratsmitglied Gregor Greber, Vorsitzender des Risk- und Audit-Ausschusses, entschieden, bei der Generalversammlung am 8. April 2025 nicht für eine weitere Amtsperiode zu kandidieren. Greber gehört dem Gremium seit 2020 an. Als neue Kandidatin für den Verwaltungsrat schlägt das Gremium Andrea Sieber zur Wahl vor.
Gruppe verzeichnet Umsatzrückgang im Vorjahresvergleich
Im vergangenen Jahr belief sich der Gruppenumsatz aus fortgeführten Geschäftsbereichen – also ohne die Anteile der im August verkauften Outdoor-Möbelsparte Lafuma Mobilier – auf 231,0 Millionen Schweizer Franken (245,28 Millionen Euro). Währungsbereinigt entsprach das einem Umsatzrückgang von 8,5 Prozent im Vorjahresvergleich.
Die namensgebende Kernmarke des Unternehmens, Calida, verzeichnete einen Umsatzrückgang von 4,8 Prozent auf 150,2 Millionen Schweizer Franken (währungsbereinigt -3,2 Prozent). Insbesondere das rückläufige vierte Quartal habe zu diesem Rückgang geführt. Auch das Wäschelabel Aubade musste ein Minus hinnehmen. Hier sank der Umsatz um 7,9 Prozent auf 63,5 Millionen Schweizer Franken (währungsbereinigt -6,1 Prozent).
Einen deutlich stärkeren Rückgang des Umsatzes verzeichnete die sich derzeit in einer "notwendigen Repositionierung sowie organisatorischen und strukturellen Restrukturierung" befindende Marke Cosabella. Aufgrund "der Fehlentwicklungen der vergangenen Jahre" musste das Ende Mai 2022 übernommene Label einen um währungsbereinigt 21,5 Prozent gesunkenen Umsatz von 17,4 Millionen Euro hinnehmen.
Positive Entwicklungen hingegen gab es im Bereich des E-Commerce. Der digitale Umsatzanteil der Calida Group beläuft sich 2024 auf 33,7 Prozent, verglichen mit 30,8 Prozent im Vorjahr.
Calida Group wieder in den schwarzen Zahlen
Trotz rückläufigen Umsätzen kehrte die Gruppe 2024 in die schwarzen Zahlen zurück. Während hohe Einmalbelastungen die Gruppe 2023 in die Verlustzone drückten, konnte sie in diesem Jahr dank eines Gewinns aus dem Verkauf von Lafuma Mobilier auf 14,9 Millionen Schweizer Franken wachsen. 2023 stand unterm Strich noch ein Verlust von 66,5 Millionen Schweizer Franken. Die Nettoliquidität, die im vergangenen Jahr noch bei 0,3 Millionen Schweizer Franken lag, stieg zudem auf 17,4 Millionen Schweizer Franken, womit sie nun wieder schuldenfrei ist.
Der bereinigte Betriebsgewinn der Calida Group reduzierte sich durch den rückläufigen Umsatz auf 6,4 Millionen Schweizer Franken, nachdem dieser im Vorjahreszeitraum noch bei 10,9 Millionen Schweizer Franken lag.