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Boykott von Modemarke Ivanka Trump wird zu Politikum

Von Don-Alvin Adegeest

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Auf Druck des ‚Grab your wallet’-Boykotts hin haben Nordstrom und Neiman Marcus die Modemarke Ivanka Trump vergangene Woche aus ihrem Sortiment genommen, als Grund führten die Ketten schlechte Absatzzahlen der Brand an. Natürlich blieb es dabei nicht.

„Wir führen tausende Brands,“ sagte ein Sprecher Nordstroms gegenüber der Seatlle Times. „Jedes Jahr nehmen wir etwa 10 Prozent aus dem Sortiment und nehmen etwa die gleiche Prozentzahl neu hinzu. In diesem Fall gaben die Absatzzahlend er Marken den Ausschlag zu der Entscheidung, die Marke in diesem Jahr nicht einzukaufen“, war auf Racked.com zu lesen.

Anti-Trump-Boykott zielt auf Ivankas Modelabel ab Das Team von Ivanka Trumps Modelabel hat eine andere Sicht der Dinge: „Die Brand Ivanka Trump wächst und expandiert in allen Kategorien und findet zunehmenden Anklang bei den Kunden. Wir verzeichneten 2016 einen signifikanten Zuwachs,“ sagte Rosemary Young, Senior Director of Marketing bei Ivanka Trump in einem Statement,. das bei ‘Business Insider’ veröffentlicht wurde.

Sobald die Entscheidung von Nordstrom bekannt wurde, die Brand aus dem Sortiment zu nehmen, richtete sich das Auge des Boykotts auf die Kaufhauskette Macy’s. Die Kette hatte bereits im Juli 2015 einmal die Modelinie Donald Trumps aus dem Sortiment genommen, vertreibt aber Ivankas Linie bisher weiterhin.

Auch während des Wahlkampfs wurde Ivankas Modelinie bereits zum Ziel einer Boykottkampagne. Seit der Wahl Donald Trumps zum 45. Präsidenten er Vereinigten Staaten steht fest, dass Ivankas Brand weiterhin von Protestbemühungen betroffen sein würde und als eine der Brands dasteht, die von Trumps Präsidentschaft negativ in Mitleidenschaft gezogen wird. Im Januar verkündete Ivanka, dass sie nach Amtsantritt ihres Vaters ihre Exekutivfunktion bei der Marke aufgeben wolle.

Die Reaktionen Donald Trumps und seines Teams

Selbstverständlich hatte Donald Trump zu der Entscheidung Nordstroms etwas zu sagen und griff zu Twitter, um seine Tochter zu verteidigen und Nordstrom anzugreifen. Allerdings zeigen die Börsenkurse, dass er damit das Gegenteil erreicht haben könnte. Seit der Nachricht, dass Nordstrom Ivankas Modelinie aus dem Sortiment nehmen wolle - und seit Trumps Tweet - ist der Wert der Nordstrom-Aktie bedeutend gestiegen.

Auch Trumps Beraterin Kellyanne Conway ließ es sich nicht nehmen, Ivankas Modelinie im Fernsehen zu verteidigen. “Go buy Ivanka’s stuff, is what I would tell you. I hate shopping and I’m going to get some myself today. This is just a wonderful line,(Ich würde Ihnen sagen, dass Sie Ivankas Sachen kaufen sollen. Ich hasse Shopping und ich werde mir heute selbst etwas davon kaufen. Es ist einfach eine wunderbare Linie)” so Conway. Und weiter: “I own some of it. I fully — I’m going to give a free commercial here. Go buy it today, everybody. You can find it online.” („Ich habe selbst einiges davon. Ich mache jetzt gratis Werbung. Gehen Sie noch heute los und kaufen Sie. Sie finden es auch online.“)

Kritik von Ethikexperten und demokratischen Gesetzgebern

Aufgrund dieser ‚kostenlosen Werbung’ für Ivanka Trump wird Conway nun wegen Verletzung ethischer Richtlinien scharf kritisiert und muss sich mindestens einer formellen Beschwerde stellen. Sie soll ihre Macht als Mitarbeiterin missbraucht haben. Auch Ivanka Trump soll sie dafür gescholten haben, ihre Marke in eine ethisch prekäre Situation gebracht zu haben und ihr verboten haben, noch einmal im Fernsehen über ihre Marke zu sprechen, berichtet die Zeitung Independent.

Angestellte des Weißen Hauses dürfen ihr Amt nicht ausnutzen, um sich zu bereichern, heißt es im Federal Ethics Code der Vereinigten Staaten. Die Aussagen Conways verstößen klar gegen diese Richtlinie, merkte die Washington Times an.

Der Pressesprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer ließ verlauten, dass Conway „über das Thema belehrt wurde“, gab aber keine Auskunft darüber, ob ihre Taten Konsequenzen haben würden. Der Präsident hatte schon in der Vergangenheit Kritik von Ethikexperten und demokratischen Gesetzgebern dafür geerntet, seine öffentliche Stellung dafür zu missbrauchen, sich und seine Familie zu bereichern.

Foto: ivankatrump website

Foto: Donald & Ivanka Trump, Electoral Campaign, Wikimedia Commons

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