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Betrugsvorwürfe: van Laack muss in Australien vor Gericht

Von Reinhold Koehler

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Der Oberste Gerichtshof des Bundesstaats Victoria in Australien hat in dieser Woche Beweise für eine schwere Verfehlung seitens der deutschen Mode-Ikone van Laack GmbH angehört. Dabei geht es um Betrug auf mehreren Ebenen, angefangen beim Materialeinsatz bis zur Steuervermeidung.

Kläger ist van Laacks ehemaliger Geschäftspartner, der australische Unternehmer Nelson Mair. Seine Klage richtet die Rhodes and Beckett Pty Ltd., die sich einst im gemeinsamen Besitz von Tochtergesellschaften der van Laack GmbH und ihm selbst befand und sich „schwerwiegende Verfehlungen“ geleistet haben soll.

van Laack soll seine Tochtergesellschaften verpflichtet haben, sogenannte „Stoff-Zuschläge“ an seine Tochtergesellschaft in Singapur zu zahlen, um Gewinne aus den höher besteuerten Gerichtsbarkeiten Australien und Deutschland zu transferieren. Zudem soll der Ruf der Marke Rhodes and Beckett durch das Beharren von van Laack auf Einsatz von billigeren chinesischen Stoffen anstelle der traditionell verwendeten italienischen Stoffe negativ beeinflusst worden sein.

Langes Verfahren erwartet

Weiterhin wird van Laack vorgeworfen, Konten manipuliert zu haben, um den Bruttogewinn wesentlich zu reduzieren und die Kosten deutlich zu erhöhen und damit einen negativen Gewinn (EBITDA) zu schaffen und so zu vermeiden, dem Kläger den wahren Wert seiner Anteile am Beklagten zu zahlen.

Dass die Vorwürfe nicht ganz aus der Luft gegriffen scheinen, zeigt die Tatsache, dass das Gericht die Klage zugelassen hat und bereits erste Anhörungen durchgeführt hat. Das Verfahren dürfte sich angesichts der Vielschichtigkeit der Anschuldigungen über einige Monate hinziehen.

Van Laack besitzt und vermarktet in Australien Marken wie Herringbone, Rhodes and Beckett und Baubridge and Kay, an denen van Laack im Jahre 2012 eine Mehrheitsbeteiligung von Mair und seinen Geschäftspartnern erworben hat. Das Geschäftsimperium der van Laack GmbH verfügt über Niederlassungen in aller Welt und befindet sich im Besitz von Multimillionär und Aristokrat Christian-Albrecht Edler von Daniels und dessen Geschäftspartner, dem deutschen Bankier Christoph Neizert.

Foto: Thorben Wengert / pixelio.de

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