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Beschuldigungen gegen Boohoo: ‘Made in the UK’-Label trotz Fertigung im Ausland

Von Rachel Douglass

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'Boohoo x Pantone'-Kollektion Bild: Boohoo

Der britische Bekleidungskonzern Boohoo steht erneut in der Kritik. Berichten zufolge soll das Unternehmen nun Kleidungsstücke mit ‘Made in the UK’-Etiketten versehen haben, die jedoch in Südasien hergestellt worden seien.

Die Vorwürfe stützen sich auf die Ergebnisse einer verdeckten Recherche des britischen Fernsehsenders BBC Panorama, die im vergangenen November mögliche Missstände in der Lieferkette und im Betrieb des Fast-Fashion-Riesen aufgedeckt hatte.

Nach den jüngsten BBC-Erkenntnissen wurden im vergangenen Jahr in der Hauptfabrik, die im britischen Leicester ansässig ist, Originaletiketten von T-Shirts und Kapuzenpullovern entfernt und durch Labels ersetzt, die eine Fertigung in Großbritannien behaupteten. Es wird geschätzt, dass eines von 250 Teilen – 0,4 Prozent der Produkte –, die zwischen Januar und Oktober 2023 produziert wurden, von der fälschlichen Änderung betroffen ist.

Falsche Kennzeichnung durch ‘menschliches Versagen’

Obwohl Boohoo in einer Erklärung an die Medien behauptete, dass die inkorrekte Kennzeichnung ein Einzelfall sei, vermutet die BBC, dass es sich um „Hunderttausende falsch etikettierter Kleidungsstücke“ handeln könnte. Eine Vertretung des Unternehmens erklärte gegenüber der BBC, dass der Fehler auf „menschliches Versagen“ zurückzuführen sei und sie Maßnahmen ergriffen hätten, um sicherzustellen, dass dies nicht erneut passiere.

Die Anschuldigung erfolgte nur wenige Tage, nachdem Meldungen kursierten, dass der Konzern die Schließung des Werks in Leicester erwäge, das bereits im vergangenen Jahr von der BBC wegen vermeintlicher unfairer Arbeitspraktiken und Unstimmigkeiten in der Lieferkette unter die Lupe genommen worden war.

Der im Januar 2022 eröffnete Standort wurde zunächst als ‘Musterbetrieb’ der Gruppe vermarktet – ein Versuch, ihr Engagement für die örtliche Gemeinde und die britische Industrie insgesamt zu verstärken, nachdem eine Reihe von Untersuchungen in mitarbeitenden Firmen zu Behauptungen über schlechte Bedingungen geführt hatten.

Nun soll Boohoo jedoch die Schließung des Betriebs vorbereiten, um die Effizienz des Unternehmens zu steigern. Die Vertretung der Einzelhandelsgruppe bestätigte diese Spekulationen in einer Erklärung, die besagte, dass man sich in einer Phase der Beratung befinde.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.uk. Übersetzt und bearbeitet von Heide Halama.

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