Baur sucht Frau: Modegeschäft verhagelt Bilanz
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Nach Jahren stabiler Wachstumsraten musste der Versandhändler Baur in der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres einen recht deutlichen Umsatzrückgang hinnehmen. Wie die Tochter der Otto Group berichtet, erwirtschaftete der Unternehmensverbund mit den Geschäftsfeldern „Online-Handel“ und „Dienstleistungen“ von März bis einschließlich August einen Netto-Umsatz in Höhe von 323 Millionen Euro und bleibt damit drei Prozent unter dem Vorjahreswert.
Grund zur Sorge bietet jedoch nicht die Umsatzdelle allein sondern vor allem die Tatsache, dass gerade die Umsatzentwicklung des Kernunternehmens Baur unter den Plan- und Vorjahreswerten geblieben ist. Dabei macht den Verantwortlichen vor allem der Modebereich Sorgen, der immer weniger Umsatz generiert und wohl auch in den kommenden Monaten für schwache Verkaufszahlen sorgen wird.
Erfolgreich entwickelte sich hingegen das Dienstleistungsgeschäft. So hat der Fulfillment-Spezialist BFS neue Kunden gewonnen und konnte die Erwartungen übertreffen. Im Geschäftsfeld „Online-Handel“ hat die österreichische Unito-Gruppe den langfristigen Wachstumskurs fortgesetzt und den Ausbau des internationalen Geschäfts forciert.
„Kulturwandel“ eingeleitet
„Die Baur-Gruppe erlebt ein herausforderndes Geschäftsjahr mit vielen Veränderungen, die weit in die Zukunft reichen. Sehr zufrieden sind wir mit unserem Dienstleistungsgeschäft. Wir nutzen unsere ausgewiesenen Fulfillment-Kompetenzen und eröffnen uns damit neue Wachstumspotenziale. Mit der Entwicklung unserer Kernmarke Baur sind wir in der ersten Jahreshälfte nicht zufrieden“, so der Sprecher der Geschäftsführung, Albert Klein. Nun gelte es, das Geschäft in der bevorstehenden Weihnachtssaison anzufeuern und zugleich die Ziele der neuen Baur-Strategie „Vision 2025“ konsequent umzusetzen. „Darüber hinaus werden wir die digitale Transformation unseres Geschäftsmodells vorantreiben und beschleunigen“, so Klein weiter.
Die „Vision 2025“ beschreibt die Entwicklung von Baur zu einem Zielgruppen-Spezialisten für die Bereiche Fashion, Home und Lifestyle. Zielkundinnen sollen Frauen von Anfang 40 bis Mitte 50 sein. Ein weiteres Fundament für die Wettbewerbsfähigkeit erhofft sich Klein von einem bereite eingeleiteten „Kulturwandel“. Er ziele auf ein „neues Miteinander und grundlegende Veränderungen in der Zusammenarbeit sowie auf ein tiefgreifendes Verständnis für technologische Entwicklungen, für den Wandel der Kundenbedürfnisse und des Wettbewerbsumfelds“, heißt es.
Foto: Baur