Bangladesch startet eigene Sanierungskoordinationszelle
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Bangladesch will zukünftig die Sanierungsarbeiten seiner über 4.000 Bekleidungsfabriken selbst in die Hand nehmen, zumindest wenn es nach Arbeitsminister Mujibul Haque geht. Er sagte bei der Einführungsveranstaltung einer offiziellen Sanierungs- und Koordinationszelle am vergangenen Sonntag in Dhaka, die Dauer der Laufzeiten des Bangladesch-Abkommens und der Allianz für Arbeitssicherheit in Bangladesch - die im nächsten Jahr auslaufen - brauche deshalb nicht verlängert zu werden.
„Die Sanierung aller Bekleidungsfabriken muss so schnell wie möglich abgeschlossen werden und die Remediation Coordination Cell wird einen wesentlichen Beitrag zur Erfüllung dieses Ziels beitragen. Die Regierung verpflichtet sich vollständig, die Sicherheit der Bekleidungsindustrie und aller, die für sie arbeiten, zu gewährleisten”, sagte Mujibul Haque.
Die neue „Remediation Coordination Cell“ (RCC) ist eine nationale Initiative, die sich ab jetzt um die Sicherheit der Arbeitsplätze von Millionen von Bekleidungsarbeitern in Bangladesch kümmern und die bisherigen und zukünftige Sanierungsarbeiten inspizieren und koordinieren wird. Sie wird von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sowie finanziell von Kanada, den Niederlanden und Großbritannien unterstützt.
Zunächst wird die RCC jedoch nur 1.293 Fabriken umfassen; diese Zahl wird laut ILO jedoch steigen, sobald neue Fabriken und bestehende aus dem Bangladesch-Abkommen und der Allianz hinzukommen. Zu begrüßen wäre es, wenn die neue nationale Initiative auch solche Fabriken aufgreifen würde, die bis jetzt weder von der Allianz noch vom Abkommen abgedeckt sind.
Die RCC wird mit Personal aus Regulierungsbehörden wie dem Amt für Fabrikinspektionen, der Feuerwehr, dem Zivilschutz, der Behörde für Stadtentwicklung (RAJUK), der Aufsicht für Elektrotechnik und dem staatlichen Tiefbauamt besetzt, sowie Ingenieuren aus dem privaten Sektor, um mit technischer Expertise zur Seite zu stehen.
Nicht erwähnt wurde jedoch, ob sich die RCC auch wie das Bangladesch-Abkommen und die Allianz um Anliegen kümmern werden, die über die Arbeitssicherheit und Sanierungsarbeiten hinausgehen, etwa faire Löhne für Arbeiter, Krankenversicherung für sie und ihre Familien und Initiativen wie (anonyme) Telefon-Helplines, über die sie jede Art von Problemen (sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, Gewalt, Einschüchterungsversuche und finanzielle Nötigung) ansprechen können.
Foto: Allianz für Arbeitersicherheit in Bangladesch