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Bangladesch hebt Löhne für Textilarbeiter nach Protesten an

Von DPA

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Nach mehreren Tagen mit Protesten tausender Textilarbeiter in Bangladesch hat die Regierung höhere Löhne angekündigt. Sie sollen rückwirkend von Dezember an gezahlt werden, wie Handelsminister Tipu Munshi am Sonntag nach einem Treffen mit Vertretern der Gewerkschaften und Fabrikbesitzern sagte. Die Arbeitgeber hatten zuvor gedroht, die Fabriken für unbestimmte Zeit ohne Weiterbezahlung zu schließen, falls die Arbeiter nicht an ihre Plätze zurückkehrten. Die Regierung hofft nun, dass die seit 6. Januar anhaltenden Proteste aufhören.

Die Arbeiter hatten unter anderem mit Blockaden von Straßen gefordert, dass ein bereits 2018 beschlossenes Schema zur Bezahlung der Textilarbeiter auch umgesetzt werde. Das Arbeitsministerium teilte am Sonntag nun mit, das gesetzliche Mindestgehalt für Berufseinsteiger bleibe bei monatlich 8000 Taka (knapp 83 Euro) - bereits im Dezember war es um gut 50 Prozent erhöht worden. Ein Arbeiter mit einschlägiger Berufserfahrung soll nun aber 18 257 Taka pro Monat statt der bisher geltenden 17 510 Taka bekommen. Die Löhne in den dazwischen liegenden vier Stufen würden entsprechend angepasst.

Die Wirtschaft des armen Landes in Südasien ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Dahinter stehen zum großen Teil die Exporteinnahmen der Textilindustrie von fast 30 Milliarden US-Dollar (rund 26 Mrd Euro) pro Jahr. Wegen niedriger Kosten lassen viele europäische Konzerne in Bangladesch Kleidung produzieren. Brände sowie der Einsturz einer Textilfabrik 2013 in der Hauptstadt Dhaka mit vielen Toten hatten auch international den Blick auf die dortigen Arbeitsbedingungen gelenkt. (dpa)

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