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Bangladesch: erneuter Fabrikbrank verdeutlicht Relevanz von Accord/Allianz

Von Simone Preuss

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Ein Brand in einer Bekleidungsfabrik in Muktarpur im Bezirk Munsiganj, rund 12 Kilometer von Bangladeschs Hauptstadt Dhaka entfernt, hat sechs Arbeitern das Leben gekostet und etliche weitere verletzt.

Der Brand bei Ideal Textile Mill - einer Fabrik, die weder unter den Bangladesch-Accord noch die Allianz fällt - ist im vierten Stock eines sechststöckigen Gebäudes am Mittwochmorgen um 10 Uhr ausgebrochen und konnte gegen halb drei Uhr nachmittags unter Kontrolle gebracht werden; rund drei Stunden, nachdem die örtliche Feuerwehr eintraf. Die Brandursache wurde bis jetzt noch nicht bestätigt, aber es gibt Vermutungen, dass von Schweißarbeiten stammende Funken ihn ausgelöst haben könnten.

Alamgir Hossain, Einsatzleiter der Munsiganj-Sadar Polizei, bestätigte laut Dhaka Tribune, dass die Leichname von fünf Männern und einer Frau geborgen wurden. Bei den Brandopfern handelt es sich um Israfil (23), Sajib (23), Nazmul (22), Babu Mia (22), Roton Mia (22) und Hasina Begum (50), die Köchin der Fabrik. Es wird befürchtet, dass sich die Zahl der Toten im Laufe der Aufräumarbeiten erhöhen könnte.

Laut der stellvertretenden Polizeipräsidentin Sayla Farjana wurden vier Betreiber der Fabrik im Zusammenhang mit dem Brand der Polizei übergeben. AKM Showkat Ali Mazumder, Bezirksmagistrat für Munsiganj, bestätigte, dass ein aus fünf Personen bestehendes Kommittee gebildet wurde, um den Vorfall zu untersuchen.

Bei einer Kesselexplosion in der auf den Export ausgerichteten Bekleidungsfabrik Multifabs in Dhaka im Juli dieses Jahres kamen 13 Arbeiter um und 50 wurden verletzt. Das Ausmaß des Unglücks wäre schlimmer gewesen, wäre die Fabrik nicht aufgrund eines Eid-Feiertages geschlossen gewesen.

Die Kesselexplosion im Juli und der jüngste Fabrikbrank zeigen die Notwendigkeit von Initiativen wie dem Bangladesch-Abkommen für Brandschutz und Gebäudesicherheit und der Allianz für Arbeitersicherheit. Erstere läuft im Mai 2018 aus, weshalb ein neuer Accord bereits formuliert und auf drei weitere Jahre verlängert wurde. Obwohl sich große Modemarken und Einzelhändler wie Aldi, H&M, Inditex, Kik, Otto und Primark bereits zum neuen Accord verpflichtet haben, haben bis jetzt von 200 Unterzeichnern erst 30 diesen Schritt getan. Die jüngsten Vorkommnisse verdeutlichen, dass es keine Zeit zu verlieren gibt.

Bangladeschs Bekleidungsbranche ist der größte Arbeitgeber des Landes und bietet Arbeitsplätze für über 4 Millionen Menschen, vor allem Frauen. Nach China ist Bangladesch der weltweit zweitgrößte Bekleidungsexporteur mit einem Branchenvolumen von knapp 30 Milliarden US-Dollar.

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