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Bangladesch: Allianz veröffentlicht 3. Jahresbericht

Von Simone Preuss

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Am Dienstag hat die Allianz für Arbeitersicherheit in Bangladesch (Allianz) ihren dritten Jahresbericht veröffentlicht, der den Fortschritt der unbedingt benötigten Sanierungsmaßnahmen und den Aufbau von Sicherheitskomitees für Arbeiter ausführt.

“Bis Juli 2018 werden alle Allianz-Fabriken entweder ihre dringend notwendigen Reparaturarbeiten beendet haben oder aus der Liste der Allianz-Zulieferer ausgeschlossen worden sein. Der Fortschritt in diese Richtung ist wesentlich und die verbleibenenden Probleme abzuschließen, die besonders lebenswichtig sind, bleibt unserer hauptsächliches Anliegen”, sagte die unabhängige Vorsitzende der Allianz, Ellen Tauscher.

Bis heute wurden 55 Prozent der wichtigsten Sanierungsarbeiten abgeschlossen. Dies sind oft die wichtigsten und lebensrettendsten, jedoch auch die teuersten und zeitaufwendigsten Maßnahmen für die Fabriken, wie etwa der Import und die Installation von Brandschutztüren (die in Bangladesch nicht hergestellt werden), die Festigung tragender Balken und Säulen und der Einbau von Sprinkleranlagen.

Die Sicherheitskomitees für Arbeiter, die im April dieses Jahres ins Leben gerufen wurden, wurden in 54 Fabriken entweder bereits gegründet oder sind im Begriff, gegründet zu werden. Die Komitees bestehen aus Arbeitern, die ausgebildet wurden und autorisiert sind, Sicherheitsvorkehrungen und Gesundheitsrisiken in Fabriken zu prüfen. Ziel der Initiative ist es, diese Komitees bis Juli 2018 in den meisten der unter die Allianz fallenden Fabriken aufgestellt zu haben.

Sicherheitskomitees für Arbeiter haben Priorität

“Zur Sicherheit in Fabriken gehört mehr als die Fertigstellung der Sanierungsarbeiten. Sie müssen auch von umgreifenden Anstrengen begleitet werden, die Position der Frauen und Männer zu stärken, die ihren Lebensunterhalt in Bekleidungsfabriken verdienen. Indem wir Sanierung und Stärkung Hand in Hand angehen, arbeiten wir daran, einen goldenen Standard für Bekleidungsfabriken in ganz Bangladesch zu setzen”, erklärte James Moriarty, Länderchef der Allianz.

Der Bericht stellt auch heraus, dass 63 Prozent aller nötigen Reparaturarbeiten bereits abgeschlossen wurden - darunter die oben genannten 55 Prozent der dringendsten Arbeiten - und dass 40 Fabriken bereits eine wesentlichen Teil ihrer Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen haben. 97 Fabriken mussten jedoch von der Liste der Allianz-Fabriken gestrichen werden, da sie im Sanierungsbereich keine wesentlichen Fortschritte gemacht hatten.

Was die Schulungen angeht, so wurden inzwischen 1,2 Millionen Arbeiten in grundlegenden Brandschutzmaßnahmen unterrichtet und fast 800.000 nahmen an interaktiven Auffrischungskursen teil. Zudem wurden 23.000 Sicherheitskräfte zu Brandschutzaufsehern geschult. Die Helpline der Allianz wird mit im Durchschnitt 4.200 Anrufen pro Monat weiterhin gut angenommen und hat seit ihrem Beginn im Juni 2014 fast 90.000 Anrufe erhaten. Eine zweite Helpline wurde im März 2015 von der Internationalen Arbeitsorganisation und der norwegischen Regierung ins Leben gerurfen, die ebenfalls gut angenommen wird.

Ursprünglich war das Ziel der Allianz, alle Sanierungsmaßnahmen und Abschlussinspektionen der 600 Zulieferfabriken bis Juli 2017 abgeschlossen zu haben, aber die Sanierungsüberprüfungen gestalteten sich aus einer Reihe von Gründen schwieriger und langsamer als erwartet, so dass die im zweiten Jahresbericht gesetzte Frist bis 2018 verlängert wurde.

Die Allianz für Arbeitersicherheit in Bangladesch wurde 2013 von einer Gruppe nordamerikanischer Bekleidungsunternehmen, Einzelhändler und Marken gegründet, die sich zusammenschlossen, um die Bangladesh Worker Safety Initiative in Leben zu rufen, ein fünfjähriges, verpflichtendes Unterfangen, das transparent ist, ergebnisorientiert, messbar und verifizierbar und dessen Ziel es ist, die Sicherheit in Bangladeschs Bekleidungsfabriken zu verbessern.

Foto: Alliance for Bangladesh Worker Safety
Alliance for Bangladesh Worker Safety
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