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Bangladesch: Allianz präsentiert Erfolge in neuem Bericht

Von Simone Preuss

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Die US-Allianz für Arbeitersicherheit in Bangladesch ("Allianz") hat nach 18 Monaten einen jüngsten Bericht veröffentlicht, in dem sie die Korrekturmaßnahmen vorstellt, die ergriffen wurden, um die Sicherheit der Arbeiter in den von ihren Mitgliedern benutzten Bekleidungsfabriken in Bangladesch zu garantieren.

"Im Juli 2013 wurde die Allianz für Arbeitersicherheit in Bangladesch gegründet, um sicherzustellen, dass keine Bekleidungsarbeiterin zwischen sicheren Arbeitsbedingungen und einem Gehaltsscheck wählen muss. Ich bin sehr stolz auf die Anstrengungen, die von der Allianz und den Mitgliedsunternehmen unternommen wurden, um die Sicherheit in den Bekleidungsfabriken zu verbessern und zu gewährleisten, dass jede Fabrik untersucht, jeder Mitarbeiter geschult wird und nicht mehr machtlos is,t und die Sanierung von jedem Fabrikbesitzer durchgeführt wird", sagte Ellen O. Tauscher, unabhängige Vorsitzende der Allianz.

Der Bericht zeigt die Fortschritte in den folgenden acht Bereiche auf: Werksinspektionen und die Zulassung neuer Fabriken, Sanierung, Kredite für Zulieferer, Transparenz und Zusammenarbeit, Ausbildung in den Fabriken, Arbeiter-Helpline, Ausschüsse zur Sicherheit und Gesundheit sowie Nachhaltigkeit.

Alle Bekleidungsfabriken wurden überprüft

In Bezug auf die Betriebskontrollen bestätigt der Bericht, dass in den letzten 18 Monaten, alle Bekleidungsfabriken, deren Dienste die Mitglieder der Allianz beanspruchen, überprüft wurden. Dabei wurden 19 Fabriken identifiziert, in denen unmittelbar Gefahr drohte, woraufhin fünf Fabriken ganz geschlossen wurden, zwölf teilweise und zwei jetzt mit verringerter Kapazität produzieren.

Allianz-Mitarbeiter arbeiten derzeit zusammen mit den Fabriken an detaillierten Plänen mit Abhilfemaßnahmen, um den Sanierungsvorgang bald abschließen zu können. Bisher wurden etwa 300 solcher Pläne fertiggesttellt. Ein Teil davon wird auch Kontrollbesuche einschließen, um die Fortschritte der Fabriken festzuhalten. Ziel ist es, bis 9. Juli 2015 10 Prozent aller Betriebe einer Endkontrolle unterzogen zu haben und 100 Prozent bis Juli 2017.

Obwohl sich die Finanzierung für Zulieferer noch in der Anfangsphase befindet, "bedeutet sie einen wichtigen Durchbruch bei der Bereitstellung von erschwinglichen Darlehen" für die Fabriken der Allianz, so der Bericht. Ziel ist es, einen Kreditrahmen von 20-35 Millionen US-Dollar bei fünf heimischen Banken zu schaffen und diese Banken durch verschiedene Anreize dazu zu ermutigen, Allianz-Fabriken Kredite zu gewähren, vor allem kleinen und mittleren Unternehmen.

Bis heute wurden mehr als 1.500 Berichte der Fabriküberprüfungen auf der Allianz-Website veröffentlicht, wodurch Transparenz gewährleistet wird. Auch im Hinblick auf die Zusammenarbeit wurden im letzten Jahr große Fortschritte mit dem Abkommen für Brandschutz- und Gebäudesicherheit in Bangladesch ("Abkommen") und dem National Tripartite Plan of Action gemacht.

In Bezug auf Fabrikschulungen wurden mehr als 1,2 Millionen Arbeiter im Rahmen der Brandschutzgrundausbildung geschult. Da ein Brandschutztraining nicht genug ist, ist die Allianz dabei, einen Auffrischungskurs für neue und bestehende Mitarbeiter in allen Fabriken zu entwickeln. Darüber hinaus wurde ein umfassendes Schulungsprogramm für Sicherheitskräfte in mehr als 600 Fabriken eingeleitet, das sich auf den Brandschutz und die besonderen Aufgaben und Zuständigkeiten der Sicherheitskräfte in einem Notfall konzentriert. Dies soll bis Juli 2015 abgeschlossen sein.

Die Allianz arbeitet auch mit der Universität von Texas in Austin und der Dhaka-Universität zusammen, um sicherzustellen, dass die Schulungsbemühungen auch Früchte tragen. Die Universitäten werden eine gründliche Einschätzung der Schulungserfolge durchführen und die Ergebnisse bald veröffentlichen, damit künftige Schulungsprojekte entsprechend angepasst werden können.

Arbeiter-Helpline wird gut angenommen

Eine Telefonberatung namens "Amader Kotha" (“Unsere Stimme”), die 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche besetzt ist, ist ein voller Erfolg. Sie steht derzeit über 500.000 Arbeitern in mehr als 300 Fabriken zur Verfügung und soll bis Juli 2016 auf alle Fabriken ausgeweitet werden. Die Beratungsstelle erhält im Schnitt 3.000 Anrufe pro Monat, und die Arbeiter (die anonym bleiben können) sprechen auch Themen an, die mit der Sicherheit am Arbeitsplatz nichts zu tun haben, wie etwa Arbeitszeiten und Löhne.

In den nächsten zwei bis drei Jahren pant die Allianz, Ausschüsse zum Arbeitsschutz in allen Fabriken einzurichten, die als formale, repräsentative Struktur fungieren sollen, die die Arbeitersicherheit und Gesundheitsbedenken im Namen der Arbeiter mit dem Management ansprechen können.

Zu guter Letzt wurde mit Blick auf die Nachhaltigkeit ein Fünfjahresplan entwickelt, und die Ziele der ersten zwei Jahre sollen bis Ende Juni 2015 umgesetzt werden. Mit Blick auf die Zukunft will die Organisation eng mit der Regierung von Bangladesch und anderen Institutionen zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die Arbeit der Allianz, des Abkommens und dem National Tripartite Plan of Action nachhaltig ist.

Obwohl die gegenwärtigen Bemühungen in Bangladesch einen traurigen Auslöser hatten - mehr als 2.000 Bekleidungsarbeiter kamen beim Einsturz des Rana Plaza-Gebäudes am 24. April 2013 ums Leben - führte er doch zu gezielten und beispiellosen weltweiten Anstrengungen aller Akteure, von den internationalen Käufern zu Bekleidungsherstellern und speziell eingerichteten Organisationen wie der Allianz und dem Abkommen.

Fotos: Erster Jahresbericht der Allianz für Arbeitersicherheit in Bangladesch
bangladesch allianz