Balkankrimi: C&A Serbien meldet Insolvenz nach Zollbetrug an

C&A Serbien muss wegen eines Zollbetrugs Insolvenz anmelden.

Die serbische Ableger des Bekleidungshändlers C&A Europe sei Ziel eines “organisierten Zollbetrugs durch unbekannte Täter:innen geworden”, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Die Täter:innen sollen mehr als 300 betrügerische Handlungen verübt haben, die gegen serbische Zollvorschriften verstoßen.

Deshalb bleibe C&A Serbien “keine andere Wahl”, als Insolvenz anzumelden. Von dieser Maßnahme sind 14 Filialen und rund 135 Mitarbeitende in Serbien betroffen. Andere C&A-Märkte sollen nach Angaben des Unternehmens nicht davon betroffen sein.

Zollbetrug: Geschäftspartner ist beteiligt

Neben den noch unbekannten Täter:innen sei auch ein Geschäftspartner von C&A Serbien an dem Betrug beteiligt, heißt es aus Düsseldorf. Diese misbrauchten das C&A-Logo, die Zollbegünstigungen und die Vertretungsbefugnisse des C&A-Zollvertreters in Serbien, um über 300 betrügerische Einfuhren zu vollziehen.

Erstmals wurden die Verbrechen im vergangenen Oktober aufgedeckt, als der Bekleidungskonzern vom serbischen Zoll darüber informiert wurde. Die Behörde ist der Ansicht, dass C&A Serbien für die Importe, die durch die Betrüger:innen durchgeführt wurden, Zollgebühren zahlen muss.

Auch wenn es Beweise dafür geben soll, “die dafür sprachen, dass C&A Serbien nicht die Folgen dieser Straftat tragen sollte”, entschied sich das Management von C&A Serbien dazu, dass weitere Anfechtungen in diesem Fall nicht verantwortet werden könnten. Außerdem seien die durch die Zollgebühren entstandenen finanziellen Forderungen zu hoch, sodass sich das Unternehmen dafür entschieden hat, Insolvenz anzumelden. Weitere Verfahren werden von einem bestellten Insolvenzverwalter fortgeführt.

C&A ist mit meht als 1.300 Filialen in 18 europäischen Ländern aktiv. Der Unternehmenssitz von C&A Europe befindet sich in Düsseldorf. Die erste Filiale in Serbien eröffnete das Unternehmen 2012 in Belgrad.