Aus für Kaiser Modehäuser: Eigene Stores und Marc-Cain-Filiale schließen
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Die Kaiser Modehäuser GmbH & Co. KG steht vor dem aus und schließt alle ihre Läden.
Grund für die Geschäftsaufgabe sei der generelle Strukturwandel im Einzelhandel und die Corona-bedingten Umsatzrückgänge, teilte der Freiburger Modehändler am Dienstag mit. Der Geschäftsbetrieb der Kaiser Modehäuser wird Mitte 2022 eingestellt.
Das hat zur Folge, dass drei eigene Läden sowie eine Marc-Cain-Filiale in Freiburg schließen. Der von Kaiser betriebene Laden des Bodelshausener Bekleidungsherstellers macht bereits Ende des Jahres zu, bestätigte Kaiser auf Anfrage von FashionUnited.
Die rund 215 Angestellten wurden am Dienstag bei einer Mitarbeiterversammlung und mit einem Schreiben informiert. Ihre Arbeitsplätze sollen bis zum 30. Juni garantiert werden, heißt es von Geschäftsführer Frank Motz in dem Schreiben. Der Betriebsrat und die Belegschaft sollen in den in den Prozess einbezogen werden, um eine “faire und soziale Lösungen” zu finden.
Finanzieller Schaden durch Onlinehandel und sinkende Kundenfrequenzen
Die Corona-bedingten Lockdowns haben zu anhaltenden Kundenfrequenzverlusten und einem daraus resultierenden finanziellen Schaden geführt. Dieser konnte nur zur Hälfte durch die staatliche Überbrückungshilfe und das Kurzarbeitergeld abgedeckt werden. Deshalb hat das Unternehmen zur Liquiditätssicherung Kredite in Millionenhöhe bei den Hausbanken aufgenommen.
Auch das durch die Pandemie vorangetriebene Wachstum des Onlinehandels, hat negativen Einfluss auf “die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells der Kaiser Modehäuser”. Der Versuch die Umsätze durch das eigene Onlinegeschäft aufzufangen, wirkte sich sogar kontraproduktiv aus. Hohe Retourenquoten und damit verbundene Kosten waren die Folge.
„Für Onlinehandel sind unsere Prozesse und Möglichkeiten nicht ausgelegt, wir sind schlichtweg zu klein gegenüber den wenigen monopolisierten Marktriesen”, so Motz.
Kaiser leidet schon vor der Pandemie unter Umsatzeinbußen. In den vergangenen zehn Jahren ist es dem Unternehmen nicht möglich gewesen “ausreichend Renditen zu erwirtschaften”. Nur durch private finanzielle Mittel, die von dem damaligen geschäftsführenden Gesellschafter Gerhard Kaiser als Darlehen und zur Aufstockung des Eigenkapitals zur Verfügung gestellt wurden, konnte der Geschäftsbetrieb gesichert werden. Zuletzt musste der Modehändler bereits über Banken fremdfinanziert werden.