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Aserbaidschan setzt auf Baumwolle

Von Simone Preuss

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Nach einer Reihe von Wirtschaftsproblemen wie dem Rückgang der Ölpreise, einer Währungsabwertung und wirtschaftlichen Schwierigkeiten seiner Handelspartner setzt die ehemalige Sowjetrepublik Aserbaidschan jetzt auf Baumwolle, um das Land aus seiner eigenen schwierigen wirtschaftlichen Lage zu bugsieren.

Dazu wurden neue Maschinen angeschafft und insgesamt Hunderte Millionen US-Dollar von der Regierung investiert, um die Anbaufläche stetig zu erweitern. Der aserbaidschanische Präsident Ilham Aliyev wies laut Azertag beim Besuch einer Baumwollplantage Anfang September darauf hin, dass während in den 70er Jahren jährlich noch eine Million Tonnen Baumwolle gepflückt wurde, sich dieser Ertrag bis 2015 auf nur noch 30.000 Tonnen Baumwolle verringert hat.

Deshalb wird der Baumwollanbau subventioniert werden und die Regierung den Baumwollbauern 0,1 Manat (0,60 US-Dollar) pro Kilogramm Rohbaumwolle zahlen, die 2016 an verarbeitende Betriebe verkauft wurde. So sollen mehr Arbeiter für den Baumwollanbau und mehr Arbeitsplätze geschaffen werden.

Aliyev hofft, dass sich die Anbaufläche im nächsten Jahr auf 128.000 Hektar vergrößern wird und so mehr als 200.000 Tonnen Baumwolle beziehungsweise sogar bis zu 300.000 produziert werden können.

Zudem sollen rund 100 Millionen US-Dollar in den Bau von Textilfabriken investiert werden, die Rohbaumwolle und Wolle verwenden und sie in Endprodukte verwandeln können. Diese Fabriken sind besonders für die Region Mingachevir und die Stadt Ganja geplant.

Da Aserbaidschan über die größte landwirtschaftliche Fläche der Region verfügt und 54,9 Prozent des Landes der Landwirtschaft gewidmet sind, sind viele Menschen von dieser Einnahmequelle abhängig. Marktfrüchte, Weintrauben und Baumwolle machen rund die Hälfte der Gesamtproduktion aus; Zitrusfrüchte und Gemüse ein weiteres Drittel. Immer wieder wird jedoch Kinderarbeit, gerade bei der Baumwollernte, in Aserbaidschan festgestellt. Bevor das Land daher in diesem Bereich wirklich wettbewerbsfähig werden kann, müssen internationale Standards eingehalten werden.

Foto: Landschaft in Maralgol, Aserbaischan / Niyaz Bakili (Flickr)
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