Arbeitsrecht und Luftfracht: Proteste zur Inditex-Hauptversammlung
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Zeitgleich mit der heutigen Hauptversammlung wurde der Inditex-Konzern von einem internationalen Bündnis von Nichtregierungsorganisationen kritisiert.
Die Organisationen, darunter Clean Clothes Campaign, FAIR und Public Eye, fordern den spanischen Modekonzern auf, seine Logistikstrategie zu überarbeiten. Sie sollen gegen die Arbeitsrechtsbeschwerden vorgehen, die Zulieferer:innen in Bangladesch betreffen. Das Bündnis kritisiert vor allem zwei Punkte: die Nutzung des Luftverkehrs in der Logistikkette und die Situation von rund 3.000 Textilarbeiter:innen in Bangladesch, die nach den Lohnprotesten im Jahr 2023 strafrechtlich verfolgt werden.
Im Rahmen der Kampagne haben die Organisationen Proteste vor den Filialen an der Plaça de Catalunya in Barcelona und am Corso Vittorio Emanuele II, 15 in Mailand des Inditex-Flagships Zara angekündigt.
Zwei offene Fronten
Einer der Hauptkritikpunkte der NGOs ist das Logistikmodell des Unternehmens. Laut einer am Montag von Public Eye veröffentlichten Untersuchung sind die Emissionen aus Transport und Vertrieb von Inditex im letzten Geschäftsjahr um zehn Prozent auf 2,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent gestiegen. Diese Emissionen, die hauptsächlich durch die Nutzung des Luftverkehrs entstehen, machen etwa zwanzig Prozent der gesamten Klimabilanz pro Kleidungsstück von Zara aus. David Hachfeld, Sprecher von Public Eye, fordert vom Unternehmen die „vollständige und schnelle Abschaffung der Luftfracht-Mode“. Er appelliert an die Anteilseigner:innen, dass sie „transparente Daten über die Frachtflüge und klare Ziele für ein Logistikmodell, das nicht auf diesen umweltschädlichen Praktiken beruht“, forder sollen.
Parallel dazu fordert das Bündnis Inditex auf, seinen Einfluss zu nutzen, um seine Zulieferer in Bangladesch zur Rücknahme der Anklagen gegen rund 3.000 Textilarbeiter:innen zu bewegen. Diese Angestellten wurden strafrechtlich verfolgt, nachdem sie 2023 an Protesten für eine Erhöhung des Mindestlohns teilgenommen hatten. Die NGOs bezeichnen diese Anschuldigungen als „unbegründet“. Sie warnen, dass sie zu einem Klima der Angst in den Zulieferfabriken beitragen und die Ausübung grundlegender Gewerkschafts- und Arbeitsrechte erschweren.
Das Bündnis fordert Inditex auf, seine Vertragsmacht zu nutzen. Sie sollen die Zulieferer:innen zur Rücknahme der Anklagen bewegen. Internationale Marken würden die „delegierte Unterdrückung durch die Behörden in Bangladesch“ zulassen. Der „Kampf für einen existenzsichernden Lohn und die Forderung nach einem Ende des unverantwortlichen Einsatzes fossiler Brennstoffe für den Transport von Kleidung“ seien „zwei Seiten derselben Medaille“.
Ein schwieriger logistischer Kontext
Die Debatte über die Machbarkeit eines Modells ohne „Luftfracht-Mode“ ist in der Branche weiterhin offen. Public Eye hebt den Fall von H&M hervor, das nach eigenen Schätzungen den Lufttransport auf ein Prozent seiner Sendungen beschränkt. Dies entspricht 5,2 Prozent seiner gesamten Klimabilanz. Der Anteil des Luftverkehrs variiert jedoch je nach Geschäftsmodell und Beschaffungsstrategie der einzelnen Unternehmen.
Inditex hat in der Vergangenheit erklärt, dass der Lufttransport nicht die bevorzugte Logistikmethode sei. Man greife nur punktuell in außergewöhnlichen Situationen darauf zurück, insbesondere im Zusammenhang mit Saisonmode und schneller Produktnachfüllung. Basis- und zeitlose Kleidungsstücke würden weiterhin größtenteils auf dem Seeweg transportiert.
Der aktuelle Kontext untermauert diese Erklärung. Seit Ende 2023 haben die Spannungen im Roten Meer, verschärft durch Angriffe der Huthi-Rebellen und Piraterie in der Region, die Schwierigkeiten im Seeverkehr aus Asien verstärkt. In diesem Szenario haben viele Unternehmen, darunter auch Inditex, auf den Lufttransport als Alternative zurückgegriffen, um Unterbrechungen ihrer Lieferketten zu vermeiden.
Das Beschaffungsmodell von Inditex ist auf Flexibilität und schnelle Reaktion auf den Markt ausgerichtet. Dies ist aus kommerzieller Sicht effektiv, bringt aber erhebliche Herausforderungen mit sich, wenn es darum geht, die Dekarbonisierung der Logistik voranzutreiben.
Laut dem jüngsten Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens machten die Emissionen aus Transport und Vertrieb 2023 12,1 Prozent der gesamten CO2-Bilanz aus, verglichen mit 8,4 Prozent 2022.
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