Amnesty International fordert Textilriesen auf Rechte von Arbeiter:innen zu schützen
Amnesty International fordert am Donnerstag globale Textilunternehmen und die Regierungen von vier asiatischen Ländern dazu auf, Maßnahmen zum Schutz der Rechte der Arbeiter:innen in der Branche zu ergreifen und ihnen angemessene Löhne zu sichern.
Die Nichtregierungsorganisation (NGO) hat am Donnerstag zwei Berichte veröffentlicht. Darin fordert sie Modemarken, die in Indien, Bangladesch, Pakistan oder Sri Lanka produzieren, dringend auf, Maßnahmen zum Schutz der Rechte der Arbeiter:innen in ihren Lieferketten zu ergreifen.
Für die Berichte stützt sich Amnesty auf fast 90 Interviews aus 20 Fabriken in den vier genannten Ländern. Die Berichte dokumentieren „weitreichende Verletzungen der Gewerkschaftsfreiheit in der Bekleidungsindustrie“. Diese äußern sich laut der Organisation in der Verletzung von Arbeitnehmer:innenrechten sowie in Schikanen und Gewalt durch Arbeitgeber:innen.
„In vielerlei Hinsicht ist die Modeindustrie ein Modell, das auf der Ausbeutung billiger Arbeitskräfte basiert“, erklärt Dominique Muller, Forscherin für die Textilindustrie bei Amnesty, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. „Wir sehen, dass Produktionsländer wie Indien, Pakistan und Sri Lanka gewissermaßen gezwungen sind, die Löhne niedrig zu halten und Gewerkschaften zu verhindern, weil sie wollen, dass die Marken bei ihnen bestellen.“
Der Textilsektor macht in diesen Ländern bis zu 40 Prozent der Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe aus. Dennoch sind die Beschäftigten laut Amnesty „unterbezahlt und überlastet“, haben keinen Zugang zu Grundrechten und werden durch informelle und unsichere Verträge systematisch ihrer Rechte beraubt. Die Organisation beklagt, dass „die Bekleidungsindustrie die Verweigerung dieser grundlegenden Rechte nicht angemessen thematisiert hat“.
Amnesty schickte an 21 Unternehmen einen Fragebogen, in dem Informationen über ihre Menschenrechtspolitik, deren Überwachung und konkrete Maßnahmen zur Gewerkschaftsfreiheit erbeten wurden. Es gebe jedoch „wenige Anhaltspunkte, um festzustellen, ob die Menschenrechtsrichtlinien auf Fabrikebene umgesetzt werden oder nicht“.
„Die Unternehmen müssen aufhören, nur ihr Bekenntnis zur Vereinigungsfreiheit zu wiederholen“, fordert Muller. „Sie sollten stattdessen eine aktive Beschaffungsstrategie verfolgen, die Lieferant:innen und Länder belohnt, die diese Freiheit respektieren.“
Die Berichte werden in einem Kontext veröffentlicht, in dem die Europäische Union eine Richtlinie zur sozialen und ökologischen Sorgfaltspflicht großer Unternehmen abschwächt. Mitte November stimmten die Abgeordneten des Europäischen Parlaments der Aushöhlung der wichtigsten Ziele dieses Textes zu. Sie verkleinerten den Anwendungsbereich der betroffenen Unternehmen und strichen einige ihrer sozialen und ökologischen Verpflichtungen.
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