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American Apparel im freien Fall

Von Reinhold Koehler

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Die Bemühungen des US-Textilkonzerns American Apparel, nach vereitelter Insolvenz und einer langen, verlustreichen Zeit wieder in die Gewinnzone zu kommen, scheinen vorerst gescheitert. Wie das Unternehmen berichtet, sank der Konzernumsatz im ersten Quartal 2015 um neun Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf nur noch 124,3 Millionen US-Dollar. Dabei trug auch ein Minus von fünf Prozent in den eigenen Filialen zu dem erneut enttäuschenden Ergebnis bei.

Entsprechend sank auch der Bruttogewinn, der mit einem Minus von 34 Prozent noch geringer ausfiel als selbst von den Pessimisten unter den Analysten prognostiziert worden war. Zwar gab American Apparel auch rund neun Millionen US-Dollar oder elf Prozent weniger aus als im Vorjahr, der Nettoverlust des Unternehmens belief sich aber dennoch auf satte 26,4 Millionen. Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2014 stand noch ein Verlust in Höhe von fünf Millionen US-Dollar zu Buche, was den Verantwortlichen durchaus als Argument für einen positiven Ausblick in die Zukunft diente.

Nun ist es jedoch wieder vorbei mit den guten Aussichten. Es gibt derzeit keine Anzeichen, dass sich der einst prosperierende Konzern in absehbarer Zeit wieder erholen könnte. Selbst das zwischenzeitliche Hoch nach der Demission des ehemaligen Vorstandschefs Dov Charney ist mittlerweile wieder verpufft und der Konzern steht vor denselben strukturellen und Image-bedingten Problemen wie in der Endphase der Charney-Ära.

Die neue Chefin Paula Schneider kündigte bereits an, weiter an der Kostenschraube drehen zu wollen, um American Apparel wieder profitabel zu machen. Um die Umsätze vor allem in den eigenen Stores wieder anzukurbeln, sollen neue Designs, effektivere Strukturen und ein Ausbau der internationalen E-Commerce Aktivitäten umgesetzt werden. Zugleich warnte Schneider vor allzu hohen Erwartungen. Die Restrukturierung des Konzerns brauche Zeit, so die Dienstherrin. Wie lange die gebeutelten Anleger jedoch noch warten wollen, bis sie wieder einmal eine Dividende kassieren können, bleibt abzuwarten. Sicher scheint hingegen, dass es in nächster Zeit weitere wirtschaftliche Hiobsbotschaften aus dem Konzernsitz im Kalifornischen Los Angeles geben wird.

Foto: American Apparel

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