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Aktienmarkt: Luxusmodekonzerne leiden unter Sorgen um Corona und China

Von DPA

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Louis Vuitton and Dior in der Londoner Bond Street. Bild: FashionUnited

An Europas Börsen hat sich die jüngste Talfahrt der Aktien von Luxusgüterherstellern am Donnerstag deutlich beschleunigt. Börsianer sprachen von kräftigen Gewinnmitnahmen im Sektor, die durch neu aufgeflammte Virussorgen und die Furcht vor einer schärferen Regulierung in China ausgelöst worden seien.

So knickten die Papiere des französischen Luxuskonzerns Kering als Schlusslicht im EuroStoxx 50 um rund acht Prozent auf 660,40 Euro ein. Der Leitindex der Eurozone büßte zuletzt mehr als zwei Prozent ein.

Ende 2016 hatten die Anteilsscheine von Kering noch bei gut 213 Euro notiert, zudem hatten sie erst am Freitag bei 798 Euro ein Rekordhoch erreicht. Insofern wollten Börsianer den jüngsten Kursrutsch nicht überbewerten.

Sorgen um chinesische Kundschaft

Die in den letzten Jahren ebenfalls von Rekord zu Rekord geeilten Papiere von LVMH sackten nun um mehr als sechs Prozent ab. Unter den Schlusslichtern im Schweizer Leitindex SMI büßten Swatch und Richemont gut fünf beziehungsweise sieben Prozent ein.

Auch die Aktien des Modeherstellers Hugo Boss gerieten im Zuge der Schwäche des Luxusgütersektors unter Druck und sackten als Schlusslicht im MDax um mehr als vier Prozent ab.

Bereits am Mittwoch wurde der jüngste Kursrutsch im Sektor damit begründet, dass Chinas Staatspräsident Xi Jinping staatlichen Medien zufolge eine stärkere Regulierung und Umverteilung von Einkommen fordert. Wohlhabende Chinesen sind für die Luxuskonzerne eine enorm wichtige Käufergruppe.

Die Sorgen bezüglich möglicher regulatorischer Eingriffe von Seiten Pekings hielten nun an. Denn die Einkommensungleichheit in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt ist trotz der wirtschaftlichen Fortschritte in den letzten Jahren weiter groß. Seit dem Amtsantritt von Xi im Jahr 2012 räumt die Kommunistische Partei der Beendigung der Armut in dem Land Priorität ein.

Steigende Corona-Infektionen

Der Experte Luca Solca vom US-Analysehaus Bernstein Research sprach von einer recht nervösen Marktreaktion auf die Medienberichte. „Ich bin mir nicht sicher, ob da unbedingt viel zu befürchten ist”, kommentierte der Fachmann. „Wir werden sehen.”

Zudem litten die Aktien der Luxusgüterhersteller Börsianern zufolge unter der stark steigenden Zahl von Infektionen mit dem Coronavirus vor allem in Asien, da dort wieder mit umfangreichen Maßnahmen gegen die Pandemie gerechnet werden müsse. Daher machten die Anleger nun Kasse. Dass die Schweizer Uhrenexporte im Juli um 30 Prozent gestiegen sind und damit wieder über dem Niveau von vor der Pandemie liegen, scheint den Papieren von Swatch und Richemont keine Unterstützung zu geben.

Aktien der Global Fashion Group stemmen sich gegen den Abwärts-Trend

Die Papiere der Global Fashion Group (GFG) haben am Donnerstag im sehr schwachen Gesamtmarkt ihre lange Zeit überdurchschnittlich hohen Verluste gegen Mittag wettgemacht. Zuletzt lagen sie leicht im Plus.

Die Quartalszahlen des Online-Modehändlers seien stark und lägen über den Erwartungen”, schrieb Analyst Volker Bosse von der Baader Bank. (dpa/FashionUnited)

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