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Aid by Trade Foundation schließt sich Transparenzinitiative Make the Label Count an

Von Simone Preuss

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Die Initiative Make the Label Count setzt sich für eine faire und transparente Kennzeichnung von Bekleidung ein. Bild: Make the Label Count

Transparenz bei der Kennzeichnung von Kleidung ist notwendig - schließlich gibt es viele Informationen zu vermitteln, etwa ob Kleidung aus erneuerbaren und biologisch abbaubaren Materialien hergestellt wird, ob sie Mikroplastik abgibt, und mehr.

Die Aid by Trade Foundation (AbTF) ist der vor gut drei Jahren gegründeten Initiative Make the Label Count beigetreten, um dies zu gewährleisten. Die Transparenzoffensive ist ein Bündnis von Naturfaserherstellenden, Standardorganisationen und Umweltgruppen, die dafür eintritt, das Nachhaltigkeitsangaben für Textilien in der EU fair und glaubwürdig gestaltet werden.

Auslöser der Gründung war die Entwicklung neuer EU-Regulierungen für Nachhaltigkeitsaussagen am Produkt wie etwa der „Product Environmental Footprint“ (PEF) beziehungsweise die mit ihm einhergehenden „Product Rules“ (PEFCR). Mit diesen möchte die EU-Kommission Forderungen nach Vereinheitlichung, Standardisierung und Vergleichbarkeit der Umweltleistung von Produkten entsprechen. Die Initiative bezeichnet den PEF jedoch als „unvollständig“ und merkt an, dass die Gefahr bestehe, die Verbraucher:innen zu verwirren.

Naturfasern und synthetische Fasern realistisch bewerten

Make the Label Count fordert die Europäische Kommission daher auf, eine Methodik anzuwenden, welche die Ziele des EU‐Aktionsplans für die Kreislaufwirtschaft und des Green Deals widerspiegelt. Zudem sollten die PEFCRs überarbeitet werden, denn sie beurteilen in ihrer jetzigen Form synthetische Fasern hinsichtlich Nachhaltigkeit positiver als Naturfasern (wie etwa nachhaltig produzierte Baumwolle oder Kaschmirfasern), da sie weder alle Umweltauswirkungen fossiler Brennstoffe für die Produktion von beispielsweise Polyesterfasern, noch die Langzeitfolgen des Plastikmülls und der Mikroplastikpartikel, die als Endprodukte in der Umwelt landen, berücksichtigen.

„Wir begrüßen die aktuellen Bestrebungen der EU gegen Greenwashing in der Produktwerbung vorzugehen, sodass nachhaltig verifizierte Aussagen getroffen werden. Der aktuelle Product Environmental Footprint der EU führt Verbraucher:innen allerdings in die Irre,“ erklärt Tina Stridde, Geschäftsführerin der Aid by Trade Foundation.

„In der jetzigen Form sorgen die Regulierungen für eine Bevorzugung von Textilfasern, die aus fossilen Energieträgern wie Erdöl hergestellt werden, und benachteiligen Naturfasern wie Cotton made in Africa-Baumwolle und The Good Cashmere Standard verifizierte Kaschmirfasern, die umweltschonend produziert sowie biologisch abbaubar sind und recycled werden können“, fügt Stridde hinzu.

Transparente Informationen für Endverbraucher:innen

In ihrem Beitritt zu Make the Label Count sieht die von Prof. Dr. Michael Otto gegründete Aid by Trade Foundation einen notwendigen Schritt, um sich für eine faire und transparente Beurteilung von Nachhaltigkeitsaussagen am Produkt einzusetzen. Gemeinsam mit weiteren Akteur:innen fordern die Stiftung und Make the Label Count nun, die Methodologie hinter der Bewertung zu reformieren, um eine solide Grundlage für vollständig transparente Informationen für Verbraucher:innen zu schaffen und der Branche zu helfen, den von der EU angestrebten ökologischen Wandel zu vollziehen.

„Die EU muss in ihrer PEF-Methodik neben der sozioökonomischen Dimension, die die Rohstoffproduktion für zahlreiche Produzent:innen hat, angemessen berücksichtigen, dass erdölbasierte Materialien wie Polyester Berge an Plastikmüll produzieren und kleinste Mikroplastikpartikel in unsere Gewässer und Böden spülen. Daher sollten Aspekte wie Mikroplastikemissionen, Plastikmüll und Circularity dringend in die Bewertung aufgenommen werden“, rät Dalena White, Pressesprecherin von Make the Label Count.

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