Agent Provocateur steht zum Verkauf
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Das britische Luxus-Wäscheunternehmen Agent Provocateur soll laut eines jüngsten Berichts in der Times zum Verkauf stehen. Nachdem die Restrukturierungsspezialisten Alix Partners seit ein paar Monaten mit der Marke gearbeitet haben, soll Eigentümer 3i jetzt die Investmentbank Rothschild damit beauftragt haben, einen potentiellen Verkauf des Unternehmens abzuwickeln.
Dabei könnte es sich um einen direkten Verkauf oder die Einführung eines neuen Investors handeln. Agent Provocateur befindet sich seit zehn Jahrem im Besitz der Private Equity Group 3i. Diese musste knapp 4 Millionen Pfund in das Unternehmen investieren, nachdem dessen Wert um 39 Millionen Pfund (rund 46,5 Millionen Euro) gefallen war. Die Gruppe versuchte bereits im Jahr 2014, seinen Anteil abzustossen, konnte jedoch keinen geeigneten Käufer finden.
Erst im letzten Monat hatte 3i KPMG gebeten, sich die Bücher des Unternehmens vorzunehmen, da "Unregelmäßigkeiten in der Buchführung" festgestellt wurden. Deshalb hatte Chris Woodhouse, Vorsitzender der Dessous-Firma, seinen Posten bereits im November 2016 verlassen müssen. An seine Stelle ist 3i-Partner Ian Lobley getreten.
Die Finanzprüfung ist bis jetzt noch nicht abgeschlossen. Zudem kämpft die Luxus-Dessousmarke mit einem Rückgang der Ausgaben für Luxusartikel und einer unregelmäßig ausgeführten Einzelhandelsexpansion.
Agent Provocateur wurde 1994 von Joseph Corré, dem Sohn von Vivienne Westwood und Malcolm McLaren, und Serena Rees in London gegründet. 2007 wurden 80 Prozent der Marke für 60 Millionen Pfund an 3i verkauft.
Foto: Agent Provocateur HW16 Kampagne von Mario Sorrenti