9,5 Millionen Euro, sieben Projekte: Wenn Europa auf indische Textilien setzt
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Am 15. Februar 2025 starteten die Europäische Union (EU) und das indische Textilministerium gemeinsam sieben neue Projekte zur Stärkung der indischen Textil- und Handwerksindustrie. Diese von der EU mit 9,5 Millionen Euro (etwa 855 Millionen indischen Rupien) finanzierten Initiativen wurden am Rande der größten indischen Textilmesse, Bharat Tex, vorgestellt. Sie zielen darauf ab, inklusives Wachstum, Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit im indischen Textilsektor zu fördern und gleichzeitig die Lebensgrundlagen und die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen zu unterstützen.
Umsetzung in neun indischen Bundesstaaten
Die Projekte werden in neun indischen Bundesstaaten umgesetzt: Assam, Andhra Pradesh, Telangana, Uttarakhand, Uttar Pradesh, Odisha, Jharkhand, Bihar und Haryana. Sie werden über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren direkt rund 35.000 Menschen zugute kommen, darunter 15.000 Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen (KKMU), 5.000 Kunsthandwerker:innen und 15.000 landwirtschaftlichen Erzeuger:innen. Darüber hinaus sollen diese Initiativen die wirtschaftliche Selbstständigkeit von etwa 200.000 Frauen fördern und so zu einem inklusiveren und nachhaltigeren Textil-Ökosystem beitragen.
Fokus auf Nachhaltigkeit und Innovation
Die Projekte decken eine Reihe von Produkten ab, wie die Herstellung und Förderung von Naturfarbstoffen, Bambus-Handwerk, Handwebstühle, Schals sowie traditionelle Textilien und Kunsthandwerk. Ziel ist es, die Produktion, das Branding und den Marktzugang für diese Produkte zu verbessern. Die Initiativen werden von verschiedenen Organisationen umgesetzt, darunter Humana People to People India, Deutsche Welthungerhilfe e.V., Stiftelsen Världsnaturfonden WWF, Professional Assistance for Development Action, Network for Enterprise Enhancement and Development Support, Foundation for MSME Clusters und Intellecap Advisory Services Pvt Ltd.
Ausrichtung auf Nachhaltigkeitsinitiativen
Diese Zusammenarbeit ist Teil des kontinuierlichen Engagements der EU für Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft in Indien und steht im Einklang mit der „Bharat Mission for Textiles“ des indischen Textilministeriums. Die Finanzierung ist Teil der „Global Gateway“-Strategie der EU und ergänzt die laufende Initiative zur Ressourcen- und Kreislaufwirtschaft EU-Indien, so das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucher:innenschutz (BMUV), die vom Bundesumweltministerium kofinanziert wird.
Offizielle Erklärung
Bei der Auftaktveranstaltung erklärte Franck Viault, beratender Minister und Leiter der Kooperationsabteilung der EU-Delegation in Indien: „Während Fast Fashion die globalen Trends dominiert, unternehmen die EU und Indien ernsthafte Anstrengungen, um die Textilindustrie nachhaltiger zu gestalten. Das reiche Textilerbe Indiens genießt internationale Anerkennung, insbesondere in Europa. Durch die Kombination von Tradition, Innovation und Technologie kann der indische Textilsektor einen Sprung in eine nachhaltige Zukunft schaffen. Als wichtiger Partner engagiert sich die EU für die Unterstützung der Kreislaufwirtschaftsagenda Indiens, indem sie bewährte Verfahren teilt und umweltfreundliche Praktiken in diesem wichtigen Sektor fördert.“
Einführung eines „Textiles Toolkit“
Darüber hinaus wurde das in Zusammenarbeit mit der GIZ entwickelte „Textiles Toolkit“ zur Förderung von Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz in der Branche vorgestellt.
Einfuhrzölle in Indien und Auswirkungen auf die Modebranche
Indien erwägt Reuters zufolge, seine Textil- und Bekleidungsindustrie im nächsten Haushalt durch Maßnahmen wie finanzielle Unterstützung, Zollsenkungen für wichtige Vorprodukte und Anreize für die lokale Produktion zu stärken. Diese Initiative zielt darauf ab, globale Einzelhandelsunternehmen anzuziehen, die aufgrund der politischen Krise in Bangladesch nach Alternativen suchen.
Derzeit sehen sich herstellende Betriebe in Indien mit hohen Arbeitskosten und übermäßiger Regulierung konfrontiert, erinnert das Wall Street Journal, was die Expansion von Fabriken behindert und Unternehmen in wettbewerbsfähigere Länder wie Bangladesch und Vietnam treibt. Der Begriff „übermäßige Regulierung“ mag überraschen, aber tatsächlich ist Indien für seine komplexe und oft strenge Arbeitsgesetzgebung bekannt. Diese Komplexität kann Investitionen abschrecken und die betriebliche Flexibilität von Unternehmen einschränken.
Darüber hinaus profitiert die indische Textilindustrie von einer positiven Dynamik dank der kontinuierlichen Bemühungen zur Handelserleichterung. Indien hat einen Nationalen Ausschuss für Handelserleichterungen (NATEF) eingerichtet, um die Umsetzung des WTO-Übereinkommens über Handelserleichterungen (TFA) zu steuern. Durch die Verkürzung der Zeit und Kosten für Handelsgeschäfte trägt diese Initiative dazu bei, den indischen Markt für ausländische Investor:innen attraktiver zu machen. Laut WTO könnte die vollständige Umsetzung des TFA die Handelskosten um durchschnittlich 14,3 Prozent senken und den Welthandel um 1 Billion US-Dollar pro Jahr steigern, wobei die Entwicklungsländer die größten Gewinne erzielen würden.
Durch die Senkung der Zölle auf Rohstoffe und Textilmaschinen könnte Indien die Wettbewerbsfähigkeit seines Modesektors verbessern, mehr ausländische Investitionen anziehen und seine Position auf dem Welttextilmarkt stärken.
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