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2022: Welche Akquisitionen muss man sich merken?

Von FashionUnited

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Bild: Made.com

Übernahmen sind in der Modebranche an der Tagesordnung. Mit einigen großen Namen wie Tom Ford und Made.com, die kürzlich übernommen wurden, blickt FashionUnited auf die vergangenen Monate zurück. Welche Akquisitionen muss man sich merken?

LVMH erwirbt Pedemonte

Eine aktuelle Nachricht ist die Übernahme des Schmuckkonzerns Pedemonte durch den Luxuskonzern LVMH. Die Übernahme stärkt das Schmuck- und Uhrenportfolio von LVMH. In der Pressemitteilung gibt der französische Luxuskonzern an, dass er mit der Übernahme „ein Ökosystem von Unternehmen unterstützt, die zum Erfolg unserer Modehäuser beitragen“. Wie viel LVMH für Pedemonte hingelegt hat, ist nicht bekannt.

Frasers neuer Eigentümer von Gieves & Hawkes

Die Medien hatte eine Übernahme des Maßanzugherstellers Gieves & Hawkes durch die Frasers Group Plc bereits angedeutet: Die Bestätigung kam am 25. November. Die Frasers Group Plc war in den letzten Jahren stark auf Akquisitionskurs und hat bereits mehrere weitere Übernahmen für 2022 angekündigt. Mit der Übernahme von Gieves & Hawkes werde „die Zukunft einer 250 Jahre alten Marke gesichert“, so die Pressemitteilung von Frasers.

Tom Ford von Estée Lauder übernommen

Eine große Schlagzeile im November war die Übernahme der Modemarke Tom Ford durch Estée Lauder. Das Modelabel wurde für 2,8 Milliarden US-Dollar von dem Kosmetikkonzern übernommen. Anfang des Jahres gab es Andeutungen, dass das Label Tom Ford zum Verkauf stehe. Lange Zeit sah es so aus, als würde der Kampf zwischen Estée Lauder und Kering stattfinden. Eine Verbindung zwischen Kering und Tom Ford war nicht undenkbar – schließlich war der Designer Ford zwischen 1994 und 2004 der kreative Kopf von Gucci, das zum Portfolio von Kering gehört.

Der Designer, Gründer und CEO des gleichnamigen Labels, Tom Ford, wird auch nach der Übernahme der Marke im Unternehmen bleiben.

Bild: Tumble 'N Dry

Tumble 'n Dry in dänischer Hand

Im September wurde bekannt, dass die Kindermodemarke Tumble 'n Dry einen neuen Eigentümer hat: die JBS Textile Group A/S. Unter der dänischen Gruppe wird Tumble 'n Dry laut einer Pressemitteilung weiter internationalisiert. Die Marke soll auch in den Geschäften sichtbarer werden.

Adore Me wird von Victoria's Secret übernommen

Der Dessous-Riese Victoria's Secret übernimmt die Wäschemarke Adore Me. Anfang November wechselte das Unternehmen für 400 Millionen Euro für Adore Me den Besitz. Nach eigenen Angaben biete der Deal Victoria's Secret „die Möglichkeit, die Expertise und Technologie von Adore Me zu nutzen, um die Modernisierung der digitalen Plattform von Victoria's Secret & Co zu beschleunigen“. Adore Me war ursprünglich ein E-Commerce-Unternehmen und verfügt über Expertise im Onlinehandel, monatlichen Abonnements und einem Anprobeservice für zu Hause.

I Saw it First geht an Frasers Group Plc

Eine weitere Akquisition der Frasers Group Plc ist der Online-Modehändler I Saw It First. Wie viel die britische Gruppe für das Unternehmen gezahlt hat, ist nicht bekannt. Bei der Ankündigung der Übernahme erwähnte Frasers, dass es plane, I Saw It First mit der ebenfalls kürzlich erworbenen Marke Missguided zu integrieren.

Next Retail Limited neuer Eigentümer von Made.com

Im November wurde bekannt, dass Next Retail Made.com übernehmen wird. Die Übernahme durch Next Retail Limited umfasst allerdings nicht die 573 Mitarbeitenden des britischen Onlinehändlers. Deshalb wurden 320 Angestellte sowie 79 Mitarbeitende, die zuvor gekündigt hatten, mit sofortiger Wirkung entlassen. Unklar bleibt, ob Made.com jemals offiziell Eigentümer der Online-Plattform Trouva, deren Übernahme im Mai angekündigt wurde, geworden ist. In den offiziellen Dokumenten zum Moratorium und zur Übernahme durch Made.com taucht Trouva nicht mehr auf. Die Anfragen von FashionUnited diesbezüglich wurden nicht beantwortet.

The Vintage Bar wird von Miinto übernommen

Die Modeplattform Miinto wird The Vintage Bar im Sommer 2022 übernehmen. Mit der Übernahme will Miinto seinen Anteil an Second-Hand-Kleidung erhöhen. Bis zum Jahr 2025 soll der Anteil der Secondhand-Kleidung auf Miinto ein Viertel des Gesamtangebots ausmachen. Zum Zeitpunkt der Übernahme liegt dieser bei nur fünf Prozent. Die beiden Unternehmen sollen weiterhin getrennt operieren, aber die Produkte von The Vintage Bar werden bei Miinto integriert. Umgekehrt wird sich Miinto auf die bestehende Plattform von The Vintage Bar stützen, um schließlich seinen eigenen C2C-Marktplatz zu lancieren, so die Pressemitteilung.

Poshmark wird vom Technologieunternehmen Naver Corp übernommen

Der Online-Marktplatz für Secondhand-Mode, Poshmark, wurde im Oktober von Naver Corp - einem südkoreanischen Unternehmen übernommen. Über 1,2 Milliarden US-Dollar sollen dafür geflossen sein. Bei Naver handelt es sich um ein Technologieunternehmen, das die gleichnamige Suchmaschine Naver betreibt. Mit der Übernahme will Naver vom boomenden Online-Markt für Secondhand-Kleidung profitieren.

Modehaus Leonard Paris in japanischer Hand

Das französische Modehaus Leonard Paris wird im Sommer 2022 in die Hände des japanischen Mischkonzerns Sanya Seiko übergehen. Leonard Paris arbeitet seit mehr als 50 Jahren mit Sanyo Seiko zusammen, was zum Erfolg des Modehauses in Asien, insbesondere in Japan und Taiwan, beigetragen hat.

Patagonia Gründer Yvon Chouinard. Photo by Campbell Brewer

Bonus: Patagonia geht in den Besitz einer Wohltätigkeitsorganisation über

Es zählt nicht ganz als Übernahme, aber auch die Marke Patagonia hat in den letzten Monaten den Besitz gewechselt. Die Marke wurde an eine Wohltätigkeitsorganisationen übertragen, damit die Gewinne des Unternehmens zur Bekämpfung des Klimawandels eingesetzt werden können. Die neuen Eigentümer von Patagonia sind daher die Holdfast Collective und der Patagonia Purpose Trust.

Für Patagonia selbst wird sich wenig ändern. Die Marke soll sich weiterhin auf die Ergebnisse konzentrieren und das Unternehmen wird vom derzeitigen Managementteam weitergeführt.

Dieser Artikel wurde ähnlich auf FashionUnited.nl veröffentlicht. Übersetzung und redaktionelle Bearbeitung: Barbara Russ

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