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11. Fashion Revolution Week ruft zum „Global denken, lokal handeln“ auf

Von Simone Preuss

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Fashion Revolution Week 2025. Bild: Fashion Revolution

Die diesjährige Fashion Revolution Week findet vom 22. bis 27. April statt. Das heute angekündigte Motto „Global denken, lokal handeln“ soll Bürger:innen dazu ermutigen, lokale Gemeinden und politische Entscheidungsträger:innen einzubeziehen, um „zum Aufbau einer gerechteren, saubereren und sichereren Modebranche beizutragen“.

Die Veranstaltung wird von der weltweit größten Bewegung von Modeaktivist:innen, Fashion Revolution, organisiert. Anlass war der Einsturz des Rana Plaza-Gebäudes am 24. April 2013 in Savar, Bangladesch, in dem sich mehrere Bekleidungsfabriken befanden. Mehr als 1.100 Arbeiter:innen verloren ihr Leben, rund 2.500 wurden verletzt, viele von ihnen schwer. Der Unfall gilt als eine der tödlichsten Katastrophen in der Geschichte der industriellen Fertigung. Um dies nicht zu vergessen und die Bedingungen zu verbessern, unter denen Kleidungsstücke hergestellt werden, findet nun jedes Jahr seit 2014 die Fashion Revolution Week statt (beziehungsweise anfangs der Fashion Revolution Day).

„Während Regierungen weltweit Gesetze zum Schutz der Umwelt und der Rechte von Textilarbeiter:innen zurückfahren, rücken globale Marken stillschweigend ihre Nachhaltigkeitsziele und die Desinvestition in fossile Brennstoffe in den Hintergrund. Dies unterstreicht, warum kollektives Engagement von Bürger:innen heute wichtiger ist denn je“, erklärt Fashion Revolution in einer Pressemitteilung.

Die Fashion Revolution Week 2025 basiert daher auf der Idee, dass Gemeinschaft ein wirksames Instrument sei, um breitere Aktionen zu motivieren, und hofft, Bürger:innen über ein Netzwerk in über 80 Ländern zu mobilisieren. Neben der weltweiten Sensibilisierung und der Weiterbildung der Teilnehmer:innen vor Ort setzt sich die Veranstaltung für eine verbesserte Sozial- und Umweltgesetzgebung ein und verstärkt die Botschaft, dass „Modemarken für ihre Auswirkungen zur Verantwortung gezogen werden und die Transparenz entlang ihrer Lieferketten erhöht werden muss“.

"Who Made my Clothes?”. Bild: Fashion Revolution Vietnam

„Wenn wir Fashion Revolution in das zweite Jahrzehnt führen, müssen wir auf dem Geist der Verbundenheit, des Forschens und der Gemeinschaft aufbauen, in dem wir gegründet wurden. Die erste Frage von Fashion Revolution: ‚Wer hat meine Kleidung hergestellt?‘ ist heute so aktuell wie eh und je. Wir müssen weiterhin mutige Fragen stellen und Transparenz, klare Verpflichtungen und konkrete Aktionspläne von Marken, Interessengruppen und politischen Entscheidungsträger:innen fordern. Wir müssen uns lokal organisieren, strategisch vernetzen und unsere Stimme erheben, um einen stärkeren gesetzlichen Schutz der globalen Modebranche, der Biodiversität und der Ökosystemleistungen zu erreichen, die wir durch Überproduktion und Konsum weiterhin ausbeuten“, kommentiert Sarah Jay, Geschäftsführerin von Fashion Revolution.

Es gibt vier Möglichkeiten, sich um die Fashion Revolution Week herum zu engagieren:

1) Lokales Engagement

Fashion Revolution hat ein Toolkit für lokale Themen zusammengestellt, das von der Website heruntergeladen werden kann. Es enthält einen Überblick über Branchenthemen sowie Ressourcen, die dabei helfen, sich auf die wichtigsten Themen in der eigenen Umgebung zu konzentrieren. Die Teilnehmer:innen können außerdem erfahren, wie die globale Modebranche sie vor Ort beeinflusst.

Eine spezielle Veranstaltungsseite hilft Teilnehmer:innen, Veranstaltungen in ihrer Stadt und Nachbarschaft zu finden, sich dafür anzumelden und eigene hinzuzufügen – von beliebten Garderoben-Workshops und Kleidertauschbörsen bis hin zu Vorträgen.

2) Politische Entscheidungsträger:innen vor Ort einbinden

Mit dem Toolkit „Engage Your Policymaker“ können Teilnehmer:innen ihren eigenen gemeinsamen Plan entwickeln, nachdem sie erfahren haben, wie neue Richtlinien entstehen und wie sie lokale Vertreter:innen einbinden und ermutigen können, sich für Themen zu engagieren, die ihre Gemeinschaft betreffen.

3) Öffentliches Reparieren von Kleidung

Der beliebte „Mend in Public“-Tag, der letztes Jahr ins Leben gerufen wurde, ist zurück. Am Samstag, dem 26. April, finden weltweit zahlreiche Veranstaltungen statt. Die Teilnehmer:innen werden aus Protest gegen Überproduktion und Konsum ihre Sachen ausbessern und nähen, denn „im Zeitalter der Wegwerfmode ist das Reparieren unserer Kleidung ein revolutionärer Akt“.

Am selben Tag findet von 12 bis 14 Uhr (GMT) ein Online-Stopfworkshop statt, der gemeinsam mit dem Slow Stitch Club veranstaltet wird. Die Teilnehmer:innen lernen sichtbare Reparaturtechniken kennen, mit denen abgenutzte Kleidungsstücke funktional repariert und aufgewertet werden können.

4) Teil der Online-Community werden

Wie gewohnt können die Teilnehmer:innen ihre eigenen Geschichten und Pläne für die Fashion Revolution Week in den sozialen Medien teilen. Dazu können sie die Social-Media-Vorlagen von Fashion Revolution und die Hashtags @Fash_rev und #Fashionrevolutionweek2025 nutzen. 

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